Nachspielzeit: Wenn ein Aufstieg nicht lohnt

Alle Jahre wieder, heißt es normalerweise an Weihnachten. Für die Fußball-Saarlandliga gilt das nicht. Nach Ostern müssen sich die Top-Clubs entscheiden, ob sie sich für die Oberliga bewerben. Nicht alle tun das. So entstand in der vergangenen Saison die kuriose Situation, dass der Meister TuS Herrensohr auf einen Aufstieg verzichtete und der VfB Dillingen nachrückte. Nun ereilt Dillingen das gleiche Schicksal wie ein Jahr zuvor den FV Eppelborn. Beide Vereine konnten in der Oberliga nicht mithalten. In diesem Jahr kämpfen noch mehrere Clubs um die Meisterschaft sowie um den zweiten Platz, der zur Teilnahme an einer Aufstiegsrunde berechtigt. Die besten Karten hat derzeit die U21 der SV 07 Elversberg. Außer Frage steht, dass der Verein mit seiner Reserve hoch will. Die Finanzierung der Oberliga inklusive ihrer Reisekosten ist kein Problem, die Planungen sind darauf ausgerichtet. Andere Vereine scheuen diesen Schritt. So sind die Sportfreunde Köllerbach, der SV Auersmacher und Halberg Brebach noch nicht sicher, ob sie für den Fall der Fälle ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen würden. Wobei alle drei Vereine in der Vergangenheit bereits in dieser Liga unterwegs waren. Dennoch gibt es intern Bedenken: So attraktiv die Oberliga für einen Verein wie die SVE hinsichtlich einer Optimierung ihrer Nachwuchsarbeit ist, so unattraktiv ist die fünfte Liga für andere Vereine. Die Saarlandliga ist mittlerweile eine etablierte Marke, hat gute Zuschauerzahlen und kurze Wege. Eins oben drüber geht’s nach Emmelshausen, Pfeddersheim und Karbach. Das ist teuer und nicht sehr zuschauerträchtig. Die Vereine haben es zudem schwer, Spieler zu finden, die bereit sind, diesen Aufwand mitzumachen. Das geht in den meisten Fällen nur über bare Münze. Und so steht der Fußballer an der Schnittstelle zwischen lokal und regional vor einem Problem. Es gibt viele Gründe, warum die Oberliga für die Vereine unattraktiv ist. Aber ein Verzicht bedeutet eben auch, einem sportlichen Wettkampf aus dem Weg zu gehen. Und das ist einfach schade!