Beim Blick auf die vielfältigen Damenfrisuren-Trends ist unübersehbar, dass es vor allem jede Menge Neuinterpretationen des Klassikers Pony gibt. Aber auch Ladys mit Vorliebe für Bob und Co. können tolle neue Styling-Ideen finden.
Reine Kopfsache! Denn bei den neuen Frisuren- und Haarfarben-Trends hat frau diesen Sommer mal wieder die schöne Qual der Wahl. Die Prognose, dass in den Wonnemonaten natürlich schöne Haare, die den eigenen Typ bestens zur Geltung bringen, besonders angesagt sind, lässt sich beim genaueren Blick auf die internationalen Runways zumindest partiell widerlegen. Dort herrschen jede Menge experimentelle oder auch opulente Haar-Looks vor. Knallige oder aus dem Rahmen des Üblichen herausfallende Farben wie Candy-Rosé, Taubengrau oder leuchtende Neontöne von Gelb bis Pink finden sich neben natürlichen Blond- bis Brauntönen oder soften Pastell-Nuancen. Ginger Hair nicht zu vergessen, schließlich zählt der Rotschopf zu den heißesten Color-Trends der Saison.
Beim Haarefärben kann die natürliche Farbe mithilfe einer Intensivtönung glänzend intensiviert werden. Mutige Damen können in den Farbtopf greifen, wobei ihnen inzwischen auch verschiedenste Mittelchen zur Verfügung stehen, die sich leicht wieder auswaschen lassen, ohne das Naturhaar zu beschädigen. Die Balayage-Technik für natürliche Strähnen mit dunkleren Ansätzen und weichen Verläufen in den Längen hat das Ombré Hair längst klar in den Schatten gestellt. Stark im Kommen sind Leave-in-Produkte, also zeitsparende Pflegemittelchen, die nicht wieder ausgespült werden müssen sowie Farb-Refresh-Treatments.
Auf den Catwalks ließen manche Designer ihre Models in experimentellen Haar-Kreationen auftreten, bei denen Frisuren und Schnitte hybridmäßig vermischt waren oder bei denen die Mähne gleichsam wie vom Winde verweht war. Doch daneben haben sich wesentlich alltagstauglichere Looks als Frisurentrends der Saison herauskristallisiert mit Bob, Pony, der fransigen Pony-Variante French Cut, dem Bloggerinnen-Long-Bob-Liebling Clavi Cut und dem Pixie Cut an der Spitze. Selbst der Vokuhila und die gewagten Pony-Versionen Pagenkopf sowie Prinz-Eisenherz-Schnitt feiern derzeit ein kleines Comeback.
Pixie Cut
Den raspelkurzen Haarschnitt hatte in den 1960er-Jahren Audrey Hepburn salonfähig gemacht. Heute ist er ein Markenzeichen von Rihanna oder Katy Perry. Die moderne Variante der Elfenfrisur (Pixie = Elfe) kommt mit etwas längerem Deckhaar und deutlich kürzeren Seiten daher. Der Schnitt ist unkompliziert, die Haare trocknen schnell und lassen sich beliebig von rockig bis romantisch stylen. Aktuell ist eine Variante mit einer leichten Föhnwelle oder einem hohen Seitenscheitel besonders angesagt. Extreme Undercuts sollten vermieden werden, da diese derzeit ziemlich out sind.
Bob
Der Frisuren-Klassiker tritt diese Saison in verschiedensten Varianten in Erscheinung, vom Short Bob über den Long Bob bis hin zum glatten Sleek Bob. Auch in sanfte Wellen gelegt, beispielsweise als Beach Waves, ist er derzeit mega-angesagt. Statt akkurat bis zum Kinn im Stil des Blunt Cut getrimmt, wird er diese Saison häufig eher etwas lässiger und verspielt herausgewachsen getragen. Für den Prinz-Eisenherz-Schnitt aus den 60er-Jahren, der in den 90er-Jahren zum Markenzeichen zahlreicher Boy-Bands geworden war, braucht es einen kinnlangen Schnitt mit Pony, der je nach Geschmack oder Gesichtsform stufig oder stumpf gestaltet werden kann. Als Finish werden die Haare mit einer großen Rundbürste nach innen geföhnt.
Der Pagenkopf oder GarÇon-Look war schon immer etwas für sehr selbstbewusste Frauen oder bekennende Individualistinnen. Er hat seinen Ursprung in den Goldenen Zwanzigern, als der Pariser Promi-Coiffeur Monsieur Antoine ihn in Nachahmung der vermeintlichen Knappenfrisur der Heldin Jeanne d’Arc erfunden hatte. Auch Ladys mit einem Faible für Soft-Punk können sich seit jeher mit ihm anfreunden. Der von Instagrammerinnen und Top-Influencerinnen bevorzugte Clavi Cut (abgeleitet vom englischen Wort „Clavicle" also Schlüsselbein), ist ein Long Bob, bei dem die Haare bis zum Schlüsselbein reichen, die vordere Partie ist dabei etwas länger als die Mähne am Hinterkopf.
Pony
In Sachen Frisurentrends ist das Leben tatsächlich so etwas wie ein Ponyhof! Pony-Schnitte sind ohnehin eine perfekte Lösung, um seinen Look mal wieder völlig neu zu erfinden. Von lang bis kurz, von fransig bis akkurat, die Umsetzungen scheinen unbegrenzt zu sein. Der leicht verruchte XL- oder XXL-Pony, hinter dem die Augen kaum mehr zu erkennen sind, ist dementgegen etwas aus der Mode gekommen. Baby Bangs, auch Micro-Pony, Mini-Pony oder Micro-Fringes genannt, sind das Gebot der Stunde. Audrey Hepburn liebte die Frisur schon in den 1950er-Jahren, Emma Watson und Emma Roberts waren Anfang 2019 mit diesem Haarschnitt auf der Straße gesichtet worden. Für Neueinsteigerinnen fraglos etwas gewöhnungsbedürftig, endet der ultrakurze, fransig oder gerade geschnittene Pony doch schon extra weit oberhalb der Augenbrauen, weshalb die halbe Stirnpartie unbedeckt bleibt. Oft taucht der Mini-Pony in Kombination mit Pixie Cut oder extrem kurzem Bob auf. Baby Bangs stehen nicht jeder Frau und erfordern obendrein etwas Mut.
Wer es lieber etwas vorsichtiger angehen möchte, der sollte sich für einen klassischen Pony mit bis zu den Augenbrauen reichenden, das Gesicht hübsch umrahmenden Stirnfransen oder für trendige Curtain Fringes, auch Curtain Bangs genannt, entscheiden, die einst von Brigitte Bardot salonfähig gemacht wurden. Heute sind sie das Markenzeichen von Alexa Chung. Wie der Begriff „Curtain" (= Vorhang) schon vermuten lässt, wird der Pony dafür in der Mitte wie ein Vorhang geteilt, und die beiden Haarpartien werden jeweils Richtung Ohren geschoben. Die Haarlänge spielt dabei keine Rolle, nur zu kurz sollte die Mähne nicht sein, weil sonst die Haare nicht lässig fallen können. Eine perfekte Alternative zu den Curtains Fringes sind im Sommer 2019 die Wispy Fringes à la Brigitte Bardot oder Jane Birkin. Der feine (= wispy), lockere, fransige Micro-Pony, bei dem die Haare insgesamt relativ lang bleiben, seitlich leicht gestuft sind und ein Mittelscheitel perfekt dazu passt, sind die ultimative Variante für all jene, die noch etwas unsicher sind, ob sie wirklich eine Pony-Frisur tragen möchten.
Als Alternative gibt es diesen Sommer wieder den Klassiker French Cut, dessen Hauptmerkmal der überlange fransige Retro-Pony ist, der so aussieht, als würde er gerade herauswachsen. Er ist eine sehr feminine Frisur mit weichen Stufen ab Kinnhöhe, Mittelscheitel und reichlich Volumen. Das Haar sollte möglichst natürlich und leicht zerzaust fallen und wie ein Frisch-vom-Strand-Look wirken. Dafür sollte er am besten mit einem texturierenden Spray fixiert werden. Weitere Pony-Frisuren sind der ausgedünnte Pony, bei dem die Haare lässig und in Lücken bildenden Strähnen in die Stirn fallen, der Seitenscheitel-Pony aus den 90er-Jahren, bei dem die langen Stirnfransen seitlich zur Seite gestylt werden, oder die Curly Fringes, bei denen der Pony wahlweise in leichten Wellen oder auch als wilde Lockenpracht daherkommt. Den Vokuhila nicht zu vergessen, die Anti-Frisur der 80er, die in dezenter Neuinterpretation Frauenköpfe wieder schmücken wird. Die Übergänge zwischen dem kurzen, fransigen Pony und dem langen Haar im Nacken sind wesentlich weicher gehalten. Der Vokuhila kann glatt, lockig oder leicht gewellt gestaltet werden.
Dutts, Pferdeschwänze, Zöpfe & Co.
Bei den Langhaar-Looks bleibt alles gewissermaßen beim Alten. Denn Pferdeschwänze, Dutts, Haarknoten tief im Nacken oder auf dem Oberkopf gestylt, Hochsteck-Frisuren oder Zöpfe sind nach wie vor en vogue. Ein großes Thema sind Locken, wobei sich Damen ohne Naturwellen über ein Comeback der Dauerwelle freuen dürften. Aber auch leichte Beach Waves liegen voll im Trend. Beim Haarschmuck haben diese Saison Headbands, opulente Haarreifen und Schleifen klar die Nase vorn.