Ein kunterbunter Zugang zur Welt eröffnet sich dem Zuhörer, wenn er sich das neue Album „Colors" von Max Mutzke anhört. Bereits in seinem Song „Welt hinter Glas" besang er das Reisen und die weite Welt abseits des heimischen Wohnzimmers, in der es immer wieder so viel zu entdecken gibt. Gleichzeitig ist dieser Song aber auch eine Liebeserklärung an seine Ehefrau, die aus dem fernen Afrika stammt, und mit der er vier Kinder großzieht. Daher verwundert es nicht, dass der Musiker Max Mutzke, dessen Gesang früher einen gewissen, nicht zu unterschätzenden „Froggy-Charme" besaß, auf dem neuen Album erwachsener, wärmer, sympathischer und differenzierter klingt. Vergleichbar mit vielen unterschiedlichen Farben präsentiert uns Max Mutzke daher ein Album gefüllt mit den unterschiedlichen Farbpaletten des Lebens und der Musik. Den Auftakt des Albums bildet der Coversong „Augenbling", den er offensichtlich für seine Partnerin aufgenommen hat und dem er einen jazzigen, funkigen Soultouch verliehen hat.
Genau in diesem Bereich bewegt sich das komplette Album. Titel wie „Regulate" oder auch der Coversong „Men in Black" verleiten ein wenig zum Schmunzeln. Fast sieht man schon einen glorreichen „Ex-Froggy" gemeingefährliche Außerirdische jagen. Das Leben ist schließlich auch für E.T. kein Ponyhof. Aber sei’s drum.
Dachte sich anscheinend auch Leslie Clio, mit der dieser charismatische Sänger das Duett „Everyday people" aufgenommen hat und die mit ihrer eigenen Version von „Survivor" schon längst sich und ihren Mitmenschen bewiesen hat, dass man sich im Leben nach jedem Sturz wieder aufraffen und aufstehen muss, um nicht zu verzweifeln und an der eigenen Labilität zugrunde zu gehen.
Genau genommen animiert die CD zum Mittanzen. Lediglich der Covertitel „I got 5 on it", der von Drogenkonsum handelt, wirkt ein wenig deplatziert, zumal Teenager nicht immer in der Lage sind, den Sarkasmus herauszuhören, wenn er wirklich angebracht ist. Oder anders ausgedrückt: Ein heimischer Garten voller niedlicher Cannabis-Pflanzen sollte nicht wirklich das Ziel einer Pharmazie-Revolte dieses Jahrtausends sein …