„Inspired by the Riot" (Inspiriert von der Rebellion) heißt das neue Album der Sängerin und Bildenden Künstlerin Kati von Schwerin. Bei der Produktion dieses Albums erhielt sie Unterstützung von dem Förderprogramm Initiative Musik. Wenn sie malt, hat die etwas dekadente Künstlerin einen Hang zu Selbstporträts, die zwar künstlerisch wertvoll sind, aber – ähnlich wie bei einer modernen Frida Kahlo – eine innere Zerrissenheit demonstrieren, die sich auch in ihrer Musik widerspiegelt.
„Inspired by the Riot" ist voller leicht depressiver Selbstreflexionen, wütenden Anklagen, dem Gefühl der Einsamkeit und der inneren Leere, das Kati von Schwerin auch deutlich formuliert. Und wenn sich die Sängerin in ihrem Eröffnungssong „The Power above" mit der Verdrängung der eigenen Probleme und dem Ignorieren ihrer Umgebung begnügt („Whatever they say, don’t care"), klingen die Songs im Laufe des Albums immer wütender und verzweifelter.
Das ist eigentlich traurig, künstlerisch gesehen jedoch äußerst wertvoll. Denn Kati von Schwerins Musik dringt tief in die Gehörgänge des Zuhörers ein, nistet sich dort ein und fristet unwiderruflich ihr Dasein. Ein Highlight der CD – auch für Leute, die Fußball nicht sonderlich mögen – ist der Titel „Derby", der von Revierkämpfen zwischen zwei Mannschaften handelt. Ob dies nun metaphorisch zu sehen ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Es lässt sich aber vermuten, dass es sich um den FC Schalke 04 und Borussia Dortmund handelt, deren steter Konkurrenzkampf ziemlich ausgeprägt ist und weit über den sportlichen Bereich hinausgeht.
Kati von Schwerin plädiert dabei für eine Aussöhnung (I wasn’t yellow/ you’re not blue/ come on let’s overdo"). Von derartigen Revierkämpfen halten Künstlerinnen in der Regel nämlich nicht sonderlich viel. Da das Wort „derby" im Englischen aber mehrere Bedeutungen umfasst, spielt Kati von Schwerin genau mit dieser Mehrdeutigkeit. So gab es in Griechenland bis vor ein paar Jahren eine sportlich ausgerichtete Tageszeitung, namens „Derby" („And everyone is waiting cause you’re not writing/ But I do"). Seit dem Jahr 2013 druckt diese aber keine Artikel mehr.