Die Einwohnerzahl in Ostdeutschland ist auf den Stand des Jahres 1905 zurückgefallen. Das teilt das ifo-Institut mit. Zugleich lebten auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik so viele Menschen wie nie zuvor.
1905 wohnten auf dem Gebiet, das heute Ostdeutschland ist, 13,6 Millionen Menschen. Prognosen zufolge sei das auch das Niveau des Jahres 2019, hieß es vom ifo-Institut. Auf westdeutschem Gebiet leben mittlerweile mehr als 68 Millionen Menschen; nahezu doppelt so viele wie Anfang des 20. Jahrhunderts.
Die Einwohnerzahlen in Ost und West drifteten nahezu ungebremst auseinander, erklärte ifo-Forscher Felix Rösel. Diese Entwicklung werde häufig übersehen und bedürfe einer besonderen politischen Berücksichtigung. Der ländliche Raum im Osten sei regelrecht ausgeblutet – und müsse speziell gefördert werden. Das sieht der Ostbeauftrage der Bundesregierung, Christian Hirte, ähnlich. „Ursache des massiven Bevölkerungsverlustes ist die schlechte Entwicklung im Osten nach der Wiedervereinigung unseres Landes. Das verursacht einen Teil des Frustes heute."