Neue Halteverbote, grüne Pfeile an Ampeln, größere Überholabstände – Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will das Fahrradfahren in Deutschland sicherer machen. Aus gutem Grund: 382 Fahrradfahrer kamen laut Statistischem Bundesamt 2017 in Deutschland ums Leben, 2018 waren es nach vorläufigen Angaben mindestens 50 mehr. Das soll sich ändern. Mehr Platz und mehr Rechte für Radler, strengere Regeln für Autos. „Das Rad ist gleichberechtigter Teil des Straßenverkehrs", sagt Scheuer und schlägt ein ganzes Maßnahmenpaket vor: Es geht nicht nur um neue Halteverbote und festgelegte Mindestüberholabstände für Autos, sondern auch um grüne Pfeile an Ampeln. Außerdem sollen Lkw künftig nur noch in Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegen dürfen.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert die Pläne als unzureichend. Tempo 30 müsse in Städten zur Regel gemacht werden, das findet sich in Scheuers Plänen aber nicht wieder. Lob kommt hingegen vom Autofahrerclub ADAC. „Das ist eine Chance, Konflikte zwischen Radverkehr und Auto zu entschärfen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Ab wann die neuen Regeln gelten könnten, ist allerdings noch unklar: „Wir werden nun damit auf die Länder zugehen, damit diese für den Radverkehr wichtigen Maßnahmen schnellstmöglich in Kraft treten können", teilte Minister Scheuer mit.