Im fünften Jahr nach Festlegung des gesetzlichen Mindestlohns beklagen Gewerkschafter, dass er noch viel zu leicht umgangen werden kann. Nach Angaben des DGB verdienen 1,8 Millionen Beschäftigte, die unter den gesetzlichen Mindestlohn fallen, weniger als vorgeschrieben. Arbeitgeber ließen Beschäftigte bei gleicher Bezahlung länger arbeiten als sie eigentlich sollen, die Aufzeichnungen über Arbeitszeiten seien zu leicht zu manipulieren, und es gebe zu wenige Kontrollen. Besonders betroffen: Beschäftigte in der Gastronomie und bei Speditionen. Zudem fordern die Gewerkschaften eine Anhebung des Mindestlohns von derzeit 9,19 Euro pro Stunde auf zwölf Euro ab 2021. Dafür macht sich auch die SPD stark. Wirtschaftswissenschaftler dagegen warnen, dass dann viele Unternehmen die gestiegenen Kosten durch gesteigerte Produktivität oder höhere Preise nicht mehr ausgleichen könnten. Dagegen betonen Experten der Hans-Böckler-Stiftung, zwölf Euro brächten erhebliche Einkommenszuwächse im unteren Lohnsegment und eine Ausdehnung der privaten Konsumnachfrage.
WIRTSCHAFT
Foto: imago images / Ralph Peters
Mindestlohn unterlaufen
Wirtschaft - Kurz & Knapp
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