Ein Bildnis der Hamburger Kunsthistorikerin Rosa Schapire ist die neueste Anschaffung in der Sammlung des Berliner Brücke-Museums. Wie die Einrichtung jetzt mitteilte, hat sie das Ölgemälde des Malers Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976) dank der Unterstützung zweier Stiftungen erwerben können. Das Ölgemälde „Bildnis R.S. (Rosa Schapire)" zeigt das Büstenporträt der Kunsthistorikerin, die mit dem Künstler eng befreundet war. Das Gemälde sei ein zentrales Werk Schmidt-Rottluffs aus der Zeit, bevor er als Soldat in den Ersten Weltkrieg gezogen sei, betont das Brücke-Museum.
Rosa Schapire, geboren 1874 in Brody, Österreich-Ungarn, promovierte als eine der ersten Frauen in Deutschland als Kunsthistorikerin und förderte neben anderen Brücke-Künstlern Karl Schmidt-Rottluff, dessen Werke sie sammelte. Schapire arbeitete aber auch als Übersetzerin, übertrug unter anderem Werke von Balzac und Zola ins Deutsche und war zudem als Autorin tätig. In dem jetzt erworbenen Porträt Schapires komme auf ganz besondere Weise eine außergewöhnliche kunsthistorische Qualität mit einer sehr persönlichen Darstellung und berührenden Werkbiografie zusammen, sagte Museumsdirektorin Lisa Marei Schmidt. Das Gemälde sei eine großartige Erweiterung des Sammlungsbestandes. Auch zwei Holzkästchen und ein Kissen von Karl Schmidt-Rottluff habe das Museum erwerben können, hieß es. (dpa)