Ursula Wieland
Porträtmalerin | Charlottenburg
Sie alle haben bei ihr Modell gesessen: Der Physiker Stephen Hawking, der Komponist Philip Glass, der Schriftsteller Elie Wiesel und Papst Johannes Paul II. Stephen Hawking beeindruckte mit Humor, der große Geiger Yehudi Menuhin mit Menschlichkeit. Dem Vater zuliebe studierte die gebürtige Heidelbergerin zunächst Pharmazie, bald darauf lieber Sprachen und Kunst. Gemalt hat die diplomierte Dolmetscherin eigentlich immer. Der künstlerische Durchbruch kam in London dank ihrem Mentor, dem Maler Graham Sutherland. Weitere Stationen: Washington, Santo Domingo, Paris und Genf. Menschen, die „unterwegs" sind, faszinieren die vielgereiste promovierte Kunsthistorikerin seit jeher. Auf der Staffelei, die sie seit Studienzeiten begleitet, ist das Bildnis einer sich auf der Flugzeugtoilette schminkenden Frau. Sie gehört zu der 50 Ölbilder umfassenden Airport-Serie, mit der Ursula Wieland internationale Anerkennung erlangte. Sie zeigt Menschen auf Reisen – mal mit kleinem, mal mit großem Gepäck. Die eigenen Koffer hat die dem gegenständlich-figurativen Realismus verschriebene Künstlerin in Berlin abgestellt. Ihre Korrespondenz erledigt sie an einem antiken Sekretär, der die 300 Jahre alte Familienbibliothek beherbergt, auf einem Computer der neuesten Generation. Umgeben von Postkarten ihrer Bilder. Bald werden neue hinzukommen. Wer sich als nächstes porträtieren lässt, wird noch nicht verraten.