Wir schreiben das Jahr 1629: Während des Dreißigjährigen Krieges, der mit seinen Konflikten Europa erschüttert und gnadenlos in Deutschland tobt, reist die junge Aenlin Kane in die neutrale Stadt Hamburg, um das rätselhafte Erbe ihres berühmten Vaters Solomon Kane zu ergründen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Tahmina, einer persischen Mystikerin, gerät sie in die Wirren des Krieges.
Es lässt sich nicht bestreiten, dass Bestseller-Autor Markus Heitz für seinen neuesten Roman viel Recherchearbeit geleistet hat, um dieses Werk zu vollenden. Fakten des Dreißigjährigen Krieges mischen sich mit Fantasy und – zeitgemäß – Märchen aus dem Orient. So tauchen auch Djinns in der Handlung auf. Wer davon ausgeht, dass es sich um freundliche, unterwürfige Dschinns wie aus den Seifenopern der 60er-Jahre („Bezaubernde Jeannie") oder auch um lustige, überdrehte Helfer (90er-Jahre, Disneys „Aladdin") handelt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Denn in „Die Dunklen Lande" gibt es sowohl gute als auch böse Dschinns, also leider keine Garantie für unendliche Wünsche. Schade. Stattdessen werden die obligatorischen Hexenprozesse in Bamberg zelebriert. Und man fragt sich wieder einmal, warum eigentlich jede denkende Frau eine Hexe sein muss, wenn sie zu oft Kräutertöpfe umgerührt oder heilende Tinkturen gemixt hat. Aber, bitte: Unterhaltsam ist es allemal.
„Die dunklen Lande" ist, wie sollte es auch anders sein, der nächste Bestseller eines begabten Saarländers, der es gewohnt ist, wie am Fließband neue Werke zu produzieren und bei Lesungen mit Charisma überzeugt, was bei der Vielzahl schüchterner Autoren eher selten anzutreffen ist. Man hört ihm gerne zu. Und so reiht sich ein Erfolg an den nächsten. Ein Buch, das in jedem Regal stehen sollte.
Markus Heitz studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 40 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerreihe um „Die Zwerge" gelang ihm der nationale und internationale Durchbruch.