„Daddeln" galt mal als Ausnahmeerscheinung. Doch mittlerweile sind Videospiele eine wahre Gelddruckmaschine. Die Gamescom ab 20. August in Köln feiert dieses Jahr ihr Rekordergebnis mit 4,4 Milliarden Euro Umsatz, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes Games, Felix Falk.
Herr Falk, „Gemeinsam sind wir Games" ist das Motto der Gamescom 2019. Wohin entwickelt sich die Branche?
Auf jeden Fall nach oben, wir sind der dynamischste und am stärksten wachsende Medienmarkt. Allein 2018 haben wir beispielsweise 4,4 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland generiert. Mit dem diesjährigen Gamescom-Motto wollen wir die Spielerinnen und Spieler, also die Community selbst, in den Mittelpunkt stellen. Denn kein anderes Medium hat so eine leidenschaftliche und vor allem kreative Community wie die Games-Branche. Egal ob Cosplayer, Modder, E-Sportler oder Streamer. Das große Engagement macht sie zu einem elementaren Bestandteil der Gameskultur. Das wollen wir in diesem Jahr besonders würdigen.
Was sind die Trends bei den Computerspielen 2019?
Ein Trend ist Cloud Gaming, also dass die neuesten Titel im Prinzip auf jedem Gerät in bester Qualität gespielt werden können, egal mit welcher Hardware. Denn die Spielberechnungen selbst laufen in der Cloud. Das sehen wir als einen sehr wichtigen Zukunftsmarkt. Zum anderen sehen wir die Indie-Spiele als Trend. Denn mehr als je zuvor entwickeln kleine und unabhängige Studios Titel, die sich auf einzigartige Weise mit ganz unterschiedlichen Themen beschäftigen. Dies wird in diesem Jahr auch ganz besonders sichtbar auf der Gamescom.
Die Gamescom wird von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der auch zuständig für Digitales ist, und Staatsekretärin Dorothee Bär eröffnet, was erwarten Sie sich von der Politik?
Zahlreiche Politiker haben in den vergangenen Jahren immer wieder angekündigt, Deutschland als Entwicklungsstandort für digitale Spiele endgültig konkurrenzfähig zu machen. Es sollen noch mehr Spiele aus Deutschland kommen. Dafür wurde eine Förderung in Angriff genommen, die nun aber schon wieder in der Schwebe hängt. Hier erwarten wir also ganz klar, dass den Worten nun auch Taten folgen und dass wir von unseren politischen Ehrengästen starke Signale bekommen.