Die demografische Entwicklung geht auch an den Kirchen nicht spurlos vorbei. Beim Spitzentreffen der Evangelischen Kirchen mit der saarländischen Landesregierung war die Frage nach der „Kirche im Dorf" nicht nur wegen des absehbaren Priestermangels ein Thema. Auch die Frage der Immobilien stand zur Debatte. Deren Unterhalt ist kostspielig, die Nutzung rückläufig, wenn weniger Menschen dort leben. „Dorfminister" Reinhold Jost (zuständig für die Entwicklung des ländlichen Raums) soll vorgeschlagen haben, dass sich Kirchen und Kommunen zusammen überlegen, ob sie ihre Angebote nicht unter einem Dach, beispielsweise einem Gemeindezentrum, bündeln können. „Wichtig dabei ist auch die enge Zusammenarbeit der Kirchen mit den Kommunen und Kulturträgern vor Ort, die wir künftig noch verstärken wollen", so der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad.
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, ergänzt: „Im ländlichen Raum darf nicht die Situation entstehen, dass sich die Menschen abgehängt fühlen. Es muss daher eine gemeinsame Aufgabe des Landes und der Kirchen sein, die gleichwertigen Lebensbedingungen für die Menschen in Stadt und Land zu sichern". Im Saarland leben aktuell rund 173.000 evangelische Christinnen und Christen.