Kein Lärm, keine giftigen Abgase – wer auf einen E-Scooter umsteigt, tut etwas für die Umwelt und befreit die Städte von den Autos. Klingt gut, ist aber falsch: Nach einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) tragen die schicken Roller nicht zur umweltfreundlicheren Mobilität bei. Die gefahrenen Strecken seien zu kurz, sie könnten auch zu Fuß, mit den Öffentlichen oder mit dem Fahrrad bewältigt werden, der Scooter ersetze in der Innenstadt eben nicht das klimaschädliche Auto.
Kritiker sehen auch darin eine Öko-Lüge, dass die Scooter abends von Benzin- oder Diesel-Transportern eingesammelt werden müssen, um sie mit Strom aufzuladen. Ob die Umweltbilanz günstig ausfällt, hängt auch von der Kilometerleistung und der Lebensdauer ab. Und da sieht es düster aus: Viele Scooter sind schon nach drei Monaten kaputtgefahren. Tröstlich, dass sie wenigstens bei den Oberammergauer Passionsspielen zu höheren Weihen gelangen könnten: Tierschützer möchten, dass Jesus nicht auf einem Esel reiten, sondern einen Scooter benutzen sollte.