Mit 73 Jahren kann es Sylvester Stallone nicht lassen: „Rambo V – Last Blood" kommt am 19. September in die Kinos. In gewohnter Manier wird geballert und gerächt.
Es gibt Rollen, die wird ein Schauspieler nicht mehr los: So wird Sylvester Stallone wohl auf ewig mit John Rambo verknüpft sein, dem Vietnam-Veteranen und Einzelkämpfer, den er nun im fünften Film der Reihe wieder auf die Leinwand bringt. Dabei war der Film „Rambo" aus dem Jahr 1982 noch nicht einmal Stallones Durchbruch. Den hatte er bereits 1976 als Boxer Rocky Balboa in „Rocky", der dann noch fünf Sequels nach sich zog.
Bei der „Rambo"-Reihe könnte nun schon nach fünf Filmen Schluss sein, heißt der neue Film doch „Rambo V – Last Blood", in Anspielung auf den ersten Film aus dem Jahr 1982, der in den USA unter dem Titel „First Blood" (in Deutschland hieß der Film „Rambo") in die Kinos kam. Aber sicher ist das natürlich nicht, schließlich gab es auch „Rambo: First Blood Part II" („Rambo II – Der Auftrag", 1985). Nachdem der zweite, dritte und vierte Teil der Reihe größtenteils in Vietnam, Afghanistan und Burma spielten, kehrte John Rambo am Ende des vierten Films in die Heimat zurück: auf die Farm seines Vaters in Arizona. „Rambo – Last Blood" spielt dann auch in diesem Teil der Welt, in den USA und in Mexiko. Von den Charakteren aus den vorangehenden Filmen kommt in „Rambo V – Last Blood" wohl kaum einer vor. Stattdessen ist die verbindende Figur John Rambo selbst, der seine Gegner in gewohnter Manier das Fürchten lehrt.
Gabriella gerät in Gefahr
Gabriella, die Tochter seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza), wird von einem Menschenhändlerring entführt. Um sie zu retten, tut sich Rambo mit der Journalistin Carmen Delgado (Paz Vega) zusammen, die über den Drogenkrieg in Mexiko berichtet und deren Halbschwester ebenfalls gekidnappt wurde. Gemeinsam entdecken die beiden, dass es einen Ring von Drogenhändlern gibt, der junge Frauen entführt und sie in die Prostitution zwingt. Klar, dass es Rambo mit ihnen aufnimmt, insbesondere mit dem Anführer des Kartells, Hugo Martinez (Sergio Peris-Mencheta). Und auch klar ist, dass die Entführer schon bald nichts mehr zu lachen haben.
Rambo kämpft mit Messer, Feuerwaffen, Pfeil und Bogen. Der neue Film enthält offenbar eine ganze Reihe von Anspielungen auf den ersten Teil der Reihe. So ist in vorab veröffentlichtem Material zu sehen, dass Rambo Fallen für seine Gegner aufbaut – genau wie in dem Film von 1982.
Als der erste „Rambo" in die Kinos kam, war Sylvester Stallone 36 Jahre alt, inzwischen ist er 73. Glücklicherweise haben die Filme aus dem Alter ihres Hauptdarstellers nie einen Hehl gemacht. Zwischen den einzelnen Filmen gab es schon häufig Zeitspannen, in denen die Hauptfigur älter werden konnte.
Regie geführt hat Adrian Grunberg. „Rambo V – Last Blood" ist erst sein zweiter Spielfilm nach „Get the Gringo" mit Mel Gibson aus dem Jahr 2012. Trotzdem hat Grunberg Erfahrung, hat er doch als Regieassistent an einer ganzen Reihe anderer Filme mitgewirkt. Man darf aber auch davon ausgehen, dass Sylvester Stallone den Entstehungsprozess entscheidend mitbeeinflusst hat.
„Rambo V – Last Blood" hat keine Jugendfreigabe, ist also für Kinogänger ab 18 Jahren. Das gilt für alle Filme der Reihe, außer für den ersten Teil, der frei ab 16 Jahren ist, und für gekürzte Fassungen. Kein Wunder: Die Filme sind immer kontrovers diskutiert worden. Als blutrünstige Action sahen sie viele Menschen, als gewaltverherrlichend und jugendgefährdend. Dann waren da noch die, die die kritische Seite des Filmes sahen: den Vietnam-Veteran, der im ersten Teil der Reihe zurück in die USA kommt und statt Dank zu erhalten nur beschimpft, gedemütigt und misshandelt wird. Und dann die Gewalt aus dem Vietnamkrieg nach Amerika trägt, letztendlich mit brutalen Szenen nur der Gesellschaft die Realität vor Augen führt, die sie während des Vietnamkriegs nicht wahrhaben wollte.
Tatsächlich ist nach dem ersten, noch recht kritischen Film die Reihe immer mehr zu reinem Actionkino geworden. Hier allerdings haben die „Rambo"-Filme Maßstäbe gesetzt – als Vorlage für eine ganze Reihe ähnlicher Filme. Unvergessen das ikonenhafte Bild, auf dem Rambo muskelbepackt mit einem Maschinengewehr auf dem Arm dasteht, immer bereit, gegen das Böse zu kämpfen. Man darf gespannt sein, ob er das mit 73 Jahren noch einmal hinbekommt.