Als die australische Kostümdesignerin Kym Barrett nahezu die gesamte Besetzung des legendären-Science-Fiction-Streifens „Matrix" aus dem Jahr 1999 mit Keanu Reeves alias Neo an der Spitze mit schwarzen Ledertrenches ausstaffiert hatte, dürfte sie kaum geahnt haben, dass Designer auch 20 Jahre später immer noch Mäntel nach ihrem Vorbild in ihre Kollektionen aufnehmen würden.
Skurrilerweise war Hauptdarstellerin Carrie-Anne Moss alias Trinity so ziemlich die einzige Figur, die bei ihren Fights meist nur in PVC gehüllt in Aktion trat. Den Machern der Womenswear war das völlig egal, sie adaptierten einfach die maskulinen Kultmäntel für ihre Kollektionen. Die schwarzen Ledertrenchcoats fanden denn auch reißenden Absatz und verschwanden danach auch nie so ganz vom Fashion-Radar.
Im kommenden Herbst und Winter kann gar von einem re-reloadeden Matrix-Style gesprochen werden. Schließlich werden die Zeiten und Zukunftsaussichten auf der Erde schon lange nicht mehr so pessimistisch düster eingeschätzt. In der ansonsten von grellbunten Farben geprägten Versace-Show war ein einziger schwarzer Trench das Highlight, das aus dem Rahmen fiel. Dagegen war es nahezu zwangsläufig, dass Alexander Wang in seine durch und durch von schwarzem Leder geprägte Winterkollektion auch neue Interpretationen des Matrix-Trenches aufgenommen hatte. Seine Models trugen obendrein kleine Sonnenbrillen à la Morpheus (das Revival der Matrix-Sonnenbrillen hatte ohnehin schon 2018 eingesetzt).
Auch das Label A.W.A.K.E. hatte offenkundig an den Matrix-Style anknüpfen wollen, obwohl die Mäntel nicht nur aus Leder, sondern auch aus anderen Materialien gestaltet wurden.
Zu den weiteren Marken mit schwarzen Ledermänteln im aktuellen Programm zählen Simone Rocha, Coach 1941, Roberto Cavalli, Guy Laroche oder Chalayan. Als Alternative zu den Matrix-Mänteln haben Labels wie Fendi oder Rochas aber auch lange Leder-Trenchcoats in wärmeren Farbtönen wie Burgunderrot oder buttrigem Braun präsentiert.