Theater: Wir haben den 9. November 1989. Das traditionsreiche Familienunternehmen Wendenburger Spielkarten feiert im Weinlokal Habel sein 500-jähriges Firmenbestehen. Dabei soll die legendäre „Herzdame" von 1489 zum ersten Mal nach Kriegsende wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden. Nach über 40 Jahren treffen die zerstrittenen Familienzweige aus Ost und West erstmals wieder aufeinander. Als unmittelbar vor Enthüllung der historischen Spielkarte ein Mord geschieht, ist die Polizei nicht erreichbar, denn alle Telefonleitungen sind überlastet. Also soll der Hauptdarsteller der beliebten TV-Serie „Genosse Luchs ermittelt" den Fall aufklären. Wird es gelingen, das Verbrechen mit dem Publikum zusammen aufzuklären, noch bevor die Mauer fällt? – Der Dinner-Krimi von Traute Schlabach bezieht das Publikum, das bei der Aufführung ein mehrgängiges Menü genießt, mit ein. Samstage, 5., 12. und 19. Oktober, jeweils 19 Uhr: Tickets inklusive Menü 65,50 Euro, Habel am Reichstag, Luisenstraße 19, 10117 Berlin-Mitte
Theater: „Der Menschenfeind" ist auf den ersten Blick eine aufreizend schlichte Komödie: Alceste, ein adliger Schriftsteller, liebt Célimène, doch die umworbene junge Witwe hält ihn hin. Ungeduldig begibt er sich in ihr Palais, um von ihr ein klares Bekenntnis zu hören. Dort trifft er auf zahlreiche kleine und größere Heuchler, auf Freunde und Konkurrenten. Alceste ist allen bekannt: ein anstrengender Charakter, klug, witzig, wohlhabend, aber voller Hass auf die Gesellschaft, zu der er gehört. Er schlägt um sich, verletzt mit Worten, predigt unbedingte Wahrheit, Kompromisslosigkeit und gerät dabei immer mehr ins Abseits. „Molière züchtigte die Menschen, indem er sie in ihrer Wahrheit zeichnete", urteilt Voltaire 100 Jahre nach Entstehung von „Der Menschenfeind" über seinen Landsmann. Empörung, Antipathie, Ablehnung geraten ins Wanken, das festgefügte Menschenbild bekommt Risse, Schwächen werden sichtbar, auch die eigenen. „Der Menschenfeind", Mittwoch, 16. Oktober, 20.30 Uhr: Tickets 19,50 Euro, Deutsches Theater, Schumannstraße 13a, 10117 Berlin
Konzert: Spark denkt Klassik neu. Das mit dem Echo Klassik ausgezeichnete Quintett stellt Bach, Vivaldi, Mozart und Co. in einen frischen Kontext und schafft Anknüpfungsmomente zu den Klängen und dem Lebensgefühl der Gegenwart. Pop und Dancefloor verbinden sich mit klassischer Musik. Lustvoll und lässig werden Stile gemixt und die zahlreichen Klangvariationen ausgelotet, die ihr reiches Instrumentarium aus über 40 verschiedenen Flöten, Violine, Viola, Violoncello, Melodica und Klavier zu bieten hat. Kein Stück gleicht dem anderen, und alle tragen die ureigene, unverwechselbare Handschrift dieser fünf Musiker. Freitag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr, Tickets gibt es für 27 Euro, Italienische Höfe in der Zitadelle Spandau, Am Juliusturm, 13599 Berlin