Eingebettet zwischen den Biosphärenreservaten Bliesgau, Pfälzerwald und Nordvogesen verläuft der Premiumweg Paradiesgarten im Dreiländereck Rheinland-Pfalz, Saarland und Lothringen. Die Klosterstadt Hornbach ist Ausgangspunkt.
Wir verlassen den Parkplatz an der Pirminushalle und folgen der Beschilderung. Die Wegtrasse verläuft hinter der Halle über einen sanft ansteigenden Wiesenweg. Bevor wir im nahen Wald ankommen, streifen wir einen Wohnmobilstellplatz und den Sportplatz von Hornbach. Über eine von Linden gesäumte Allee erreichen wir den Wald und müssen steigen. Ein schmaler Pfad biegt linker Hand ab und bringt uns, wenn wir die erste Höhe gemeistert haben, zur Gimpelwaldhütte.
Nachdem wir die Gimpelwaldhütte passiert haben, sind wir weiterhin im Wald unterwegs. Nach der Durchquerung halten wir uns rechts. Im Frühling und im Sommer bringt uns die Wandertrasse vorbei an blühenden Wiesen. Auf einer Anhöhe steht unmittelbar am Beginn der „Quetschenallee" eine hölzerne Aussichtsplattform. Von dort genießen wir Ausblicke ins benachbarte Frankreich und das Saarland. Anschließend wandern wir entlang alter Pflaumenbäume, biegen am Ende der Allee nach links. Über eine Wiese gelangen wir zum nächsten Waldstück. Am Ende der Durchquerung gelangen wir zum Einschnitt ins Becherbachtal. Der idyllisch gelegene Becherbacher Weiher ist ein idealer Platz, um eine längere Rast einzulegen. Die Wanderstrecke führt komplett um den Weiher. Danach sind wir über einen Wiesenpfad entlang des Waldsaums unterwegs. Der Weg steigt leicht bergan. Vorbei an weiteren Wiesen und Äckern gelangen wir bald über einen schmalen Waldpfad bergab zur Landstraße L468, die vom rheinland-pfälzischen Hornbach ins nahe gelegene saarländische Brenschelbach führt. Nach der Überquerung der Landstraße sind wir im Naturschutzgebiet Schwalbaue angekommen. Ein Pfad führt durch den Schilfgürtel Richtung Schwalb. Unweit zur Rechten befindet sich der Dreiländer-Grenzpunkt der Länder Rheinland-Pfalz, Saarland und Lothringen.
Über die Spitzbubenbrücke überqueren wir die Schwalb. Früher wurde hier im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Frankreich die Brücke als illegaler Grenzübertritt genutzt, um Schmuggelware zu transportieren. Nachdem wir den Radweg überquert haben, folgt ein langer steiler Anstieg entlang der Teufelsschlucht. Wenn wir im Anstieg die ersten Felder erreichen, erkennen wir linker Hand einige Grenzsteine. Wir haben unbemerkt französischen Boden betreten. Je höher wir steigen, desto ausladender werden die Blicke übers Pirminiusland. Auf der Anhöhe wandern wir Richtung Wasserhäuschen. Ein Grenzstein zeigt uns an, dass wir uns wieder in Deutschland befinden. Am Wasserhäuschen halten wir uns links. Nach wenigen Metern überqueren wir die wenig befahrene B424. Vorbei an Ackerland, Wiesen und Viehweiden bringt uns der leicht abschüssige Weg zu den ersten Häusern von Hornbach und bald zum Ausgangspunkt der Wanderung zur Pirminushalle. Der heilige Pirminius gilt als Glaubensbote der iroschottischen Missionare. Kennzeichnend für sein Wirken war das Gründen von Klöstern, darunter auch um 741 das Kloster Hornbach in der Nähe von Zweibrücken, in dem er auch vermutlich im Jahr 753 verstarb.
Vom Kloster Hornbach existieren nur noch bauliche Reste des Konventsgebäudes, die durch ein Klostermuseum ergänzt wurden, sowie eine neuzeitliche Kapelle mit dem historischen Grab des Klostergründers.
Bis zum Jahr 2000 wurde der Großteil der erhaltenen Klosterreste in eine Hotelanlage integriert und im Keller des Gebäudes ein Klostermuseum „Historama Kloster Hornbach" eingerichtet, das die Geschichte des Klosters vermittelt – eine historische Stätte, die zu einer Zeitreise durch über 1.000 Jahre Geschichte einlädt. Eingelassen in einer Arkade zeigt ein großformatiges, beleuchtetes Transparent Urkunde und Konventsiegel sowie den Grundriss der ehemaligen Klosteranlage und taucht das Seitenschiff in mystisch blaues Licht.
Historama Kloster Hornbach, Im Klosterbezirk 1, 66500 Hornbach,
Telefon 06338-809153
www.historama-hornbach.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 16 Uhr