Dirk Müller (50)
Vorsitzender Fachgesellschaft Palliative Geriatrie (FGPG) | Neukölln
„Sterben, Tod, Trauer" steht auf einem Plakat der Zentralen Anlaufstelle Hospiz. Hoch über dem Hermannplatz beschäftigt sich Dirk Müller viel mit dem Tod, aber auch mit dem Leben. Der Leiter des Bereichs Hospiz und Palliative Geriatrie beim Unionhilfswerk kämpft für eine würdevolle Altenpflege und für eine neue Sorgekultur am Lebensende in Pflegeheimen, im Krankenhaus oder zu Hause. Ein gutes Lebensende sollte für den examinierten Altenpfleger mit Masterstudium „Palliative Care" möglichst in Würde, liebevoll begleitet, sowie ohne Schmerzen oder belastende Symptome verlaufen. Am Schrank hängt ein Engelsbild von dankbaren Angehörigen. Bisher bleibt ein Hospiz meist jüngeren Schwerkranken vorbehalten. Der gebürtige Lichtenberger will das ändern. Er gibt Angehörigen, Ehrenamtlichen und Pflegedienstmitarbeitern auch „Letzte-Hilfe-Kurse", hält Vorträge über Lebens- und Sterbebegleitung und ist Lehrbeauftragter „Palliative Geriatrie" an verschiedenen Hochschulen. Darüber hinaus ist er Mitautor von Fachbüchern wie „Berlin am Lebensende" oder „Selbstbestimmt bis zuletzt". Die letzte Lebensphase sollte möglichst schön gestaltet werden. Auf der Sektflasche, die Ehrenamtliche für ihr Engagement bekommen, steht: „Leben können und sterben dürfen." Immer dabei hat Müller ein Büchlein mit Trostworten, Bibelsprüchen und Segenstexten für Sterbende oder ihre Angehörigen.