Der neue Kia XCeed ist ein vielfältig nutzbares Crossover-Modell, das allein von seiner Größe her aber nicht unter SUV-Verdacht steht. Neben einem Fünftürer sind auch eine praktische Kombiversion und das Lifestyle-Modell Pro Ceed Shooting Brake im Angebot.
Noch bevor die Vokabel „Autoschämen", abgeleitet vom „Flugschämen", so richtig in den Sprachgebrauch übergegangen ist, hat Kia schon ein Auto dagegen parat. Der neue XCeed ist ein kompaktes Crossover-Modell, das vielfältigst nutzbar ist. Von der neuen Abenteuervariante der Kompaktklasse erhoffen sich die Marketing-Strategen des koreanischen Herstellers, dass diese zum Bestseller der Baureihe wird. Betrachtet man die Entwicklung des Automarkts, passt der Wagen bestens zum europaweiten Trend zu mehr Größe und Präsenz auf der Straße.
Optisch hebt sich der Neue deutlich von den anderen Ceed-Modellen ab. Das beginnt schon bei den eigenwillig, aber ansprechend gestalteten Frontleuchten und dem Pseudo-Unterfahrschutz der Frontpartie. Am dynamisch und gefällig wirkenden Heck dominieren eine groß dimensionierte Schürze und LED-Rückleuchten.
Die schicke Dachpartie ähnelt von der Seite aus betrachtet der eines Coupés. Der Wagen gewinnt zudem optisch durch mit Plastik ausgekleidete Radläufe an Größe. Während die Basisversion aber mit eher mickrigen 16-Zoll-Rädern – immerhin aus Aluminium – auskommen muss, stehen die drei höheren Ausstattungslinien auf standesgemäßen 18-Zoll-Rädern. Damit bringt es der Wagen auf eine zusätzliche Bodenfreiheit von bis zu 42 Millimetern. Insgesamt sind es dann 18,4 Zentimeter. Mit diesem Paket lässt sich schon so mancher Feldweg meistern.
Bei der Ausstattung gibt es – wie heutzutage üblich – ein üppiges Angebot. Die Grundausstattung umfasst LED-Scheinwerfer, einen Frontkollisionswarner, einen aktiven Spurhalte- und einen Fernlichtassistenten. Zwar wird die Innenausstattung des XCeed beinahe komplett von den Schwestermodellen übernommen, dennoch gibt es im Wageninneren einige – wenn auch kostenpflichtige – Neuheiten.
Rundumsicht ist ohne Kameras eher bescheiden
Da wäre beispielsweise die digitale Tachoanzeige. Optional kann außerdem ein neues Navigationssystem mit einem 10,25 Zoll großen Display geordert werden. Dazu gibt es diverse Online-Dienste, die über eine integrierte SIM-Karte angesteuert werden können. Damit bekommt man Verkehrsinfos in Echtzeit oder auch aktuelle Wetterdaten auf den Schirm. Routen, die auf dem Smartphone gespeichert sind, lassen sich auf das Navi im Auto übertragen. Darüber hinaus hilft das System bei der Parkplatzsuche.
Ein Spurhalteassistent kann ebenso geordert werden wie ein Tempomat mit Stop-and-go-Funktion, zudem ein Müdigkeitswarner, eine Querverkehrserkennung und ein Stauassistent.
Der 4,40 Meter lange Wagen ist auf allen Plätzen sehr geräumig, der Fahrersitz dürfte auch in schnellen Kurven ausreichend Seitenhalt bieten, und die Sitzposition ist spürbar höher als in den anderen Ceed-Modellen. Zwar kann der Fahrer alle wichtigen Begrenzungen des Autos per Kamera bestens beobachten, für den Verkehr trifft das allerdings eher nicht zu. Kurz gesagt: Die Rundumsicht ist wie bei fast allen derzeit produzierten Autos eher bescheiden. Der Fahrer kann sich in relativer Sicherheit wiegen, für Fahrrad- und Motorradfahrer sowie Fußgänger gilt das nur höchst eingeschränkt.
Für den XCeed wird es den bereits aus dem Niro bekannten Plug-in-Hybridantrieb geben – allerdings erst im nächsten Jahr. Seit Ende September auf dem Markt, können Käufer unter drei Benzinern und zwei Dieselaggregaten wählen. Das Leistungsspektrum reicht von 115 bis 204 PS. Als Getriebe dienen ein manuelles Sechsgang-Schaltwerk oder ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
Als Konkurrenten dürften wohl insbesondere der VW T-Roc, der Mazda CX 30, der Ford Focus Active und der Mini Countryman infrage kommen. In der Grundversion kostet der XCeed konkurrenzfähige 21.390 Euro.