Hotels faszinieren. Bei Marcel Prousts Suche nach der verlorenen Zeit, als viel besungenes Hotel California und als kultige TV-Serie. Ein Blick hinter die Kulissen stellt die Menschen vor, die bei Victor’s an diesem magischen Ort arbeiten.
Gleich am Eingang läuft es rund im Victor’s Residenz-Hotel Saarbrücken. Eine vierflügelige, mit Messing beschlagene Drehtür bringt die Gäste in die Eingangshalle, lässt sie im besten Sinne ankommen. Wie bei einer Zeitreise verschwindet augenblicklich das lärmige „Da draußen" und man wähnt sich in einer anderen Welt. Das liegt nur an dem großformatigen Porträt von Louis XIV., das ins Auge fällt, wenn man die lichtdurchflutete, rund 20 Meter hohe Lobby betritt. Es ist diese Kombination aus Eleganz und Größe, die beeindruckt. Die mit rotem und schwarzem Stoff bezogenen Sofas, die goldfarbenen Kübel, die prächtigen Arrangements aus frischen Blumen – genauso stellt man sich ein Grand Hotel vor.
Apropos Drehtür: In Ländern mit Rechtsverkehr drehen sich solche Türen immer gegen den Uhrzeigersinn. Aber ob links oder rechts herum, Sonja Paul hat alles im Blick. Die Rooms Division Managerin und ihr neunköpfiges Team am Empfang sind erste Anlaufstelle für die Gäste. Rund um die Uhr begrüßen sie Anreisende, helfen bei Fragen, geben Ausgehtipps. Der überwiegende Teil der Gäste ist deutschsprachig, aber es gibt auch viel internationales Publikum, vor allem aus Frankreich. Auch auf japanische Gäste ist man bestens vorbereitet, da Empfangsmitarbeiterin Miriam Kalbfuss seit ihrer Zeit in Tokio die Sprache perfekt beherrscht. Sonja Paul leitet seit 2010 den Empfang und ihr Credo ist einfach: „Wir geben alles, um den Gast zufriedenzustellen, darin stecken wir unser ganzes Herzblut." Und was motiviert sie immer wieder aufs Neue? „Uns wird nie langweilig, weil kein Tag wie der andere ist", gibt die 42-jährige Saarbrückerin Einblick in die Arbeit. „Mails kommen rein, das Telefon klingelt, eine Busgruppe möchte einchecken, das zu koordinieren macht einfach Spaß, ich könnte mir keinen anderen Job vorstellen."
Mehr als ein Raum, in dem man schläft
Prompt meldet sich eine Dame, die Probleme mit dem Fenster in ihrem Zimmer hat. Ein Fall für Stefan Boesen. Der Leiter der Haustechnik ist so was wie die gute Seele des Hauses. Von der Tiefgarage bis zum vierten Stock – der gelernte Elektroinstallateur kennt das Hotel wie kein Zweiter. Das mit dem Fenster hat er schnell geregelt. „Bei rund 500 Fenstern insgesamt kann das ein oder andere natürlich schon mal klemmen", lacht er. Schon aufwendiger war das Anliegen eines Schweizer Kunden, der sein Elektroauto aufladen wollte, dessen Anschlüsse aber nicht auf die hiesigen Steckdosen passten. Aber auch das hat er schließlich hingekriegt. „Ich bin seit 2001 dabei und erlebe so viel jeden Tag. Es sind die Arbeiten hier im Haus, das Koordinieren der externen Dienstleister, dazu kümmere ich mich um das Lager und das benachbarte Turmgebäude." Da legt er jeden Tag schon einiges an Wegstrecke zurück, denn allein das Hotel hat eine Länge von 140 Metern. „Vorne und hinten", ergänzt Boesen schelmisch. Den Haustechniker hat eigentlich noch nie jemand schlecht gelaunt erlebt.
Auch Direktionsassistentin Gertrud Weiss nicht, die seit der Eröffnung dabei ist. Als Hotelkauffrau bis dahin „an der Front" tätig – am Empfang, im Bankett, als Hausdame – war damals der neue Job bei Victor’s ihr Einstieg in eine Tätigkeit hinter den Kulissen. Flexibilität muss sie aber auch dort beweisen. „Wenn morgens Mitarbeiter krank ausfallen, muss ich schnell umplanen, damit die Abteilungen laufen", erklärt Weiss, die im Notfall schon mal selbst einspringt. „Starre Tagesabläufe gibt es nicht." In enger Abstimmung steht sie stets mit Irakli Gogadze, seit 2012 als Regionaldirektor hauptverantwortlich für das Team aus 60 Mitarbeitern und 15 Auszubildenden. „Ein Hotel ist mehr als ein Raum, in dem man schläft", verdeutlicht Gogadze. „Wir wollen dem Gast einen einzigartigen Aufenthalt bieten, bei dem er sich rundum wohlfühlt. Unsere elegante Ausstattung, das Auftreten der Mitarbeiter und das Gastronomiekonzept dienen genau diesem einen Ziel." Schließlich seien es klassische Hotels wie der „Bayerische Hof" in München oder das „Waldorf Astoria" in New York, die seit einer gefühlten Ewigkeit zu den besten der Welt gehörten. „Natürlich investieren wir stets in das Haus, gerade haben wir alle Zimmer und den Tagungsbereich renoviert, aber wir bleiben unserem Konzept treu. Und das wissen unsere Gäste sehr zu schätzen."
Zu schätzen wissen die Gäste natürlich auch ein hohes Maß an Sauberkeit. Die Verantwortung dafür liegt bei Jérémie Strehl, 54. Seit Ende 2017 ist der Franzose verantwortlicher Housecontroller bei Victor’s Saarbrücken. Mit anderen Worten: Er leitet das Housekeeping und stellt sicher, dass der Standard bei der Reinigung in den 129 Zimmern, elf Suiten und drei Apartments aufrechterhalten wird. Dazu gehören auch die Flure samt Foyers auf den Etagen, die Treppenhäuser und der Empfangsbereich. Das Team besteht aus 20 Mitarbeitern, darunter drei Männer. Strehl und Hausdame Ruth Schiffer kontrollieren die Zimmer nach jeder Reinigung. Ist der Müll geleert worden, sind fehlende Amenities, also Toilettenartikel, wieder ergänzt worden, ist alles sauber und ordentlich? Ihrem Blick entgeht nichts.
Hohe Standards beim Housekeeping
Die tägliche Zimmerreinigung ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Aber ist sie wirklich nötig? Gerade angesichts des Verbrauchs von Wasser und Reinigungsmitteln? Für „Bleiber", also Gäste, die mehrere Nächte gebucht haben, hat Victor’s das „Go Green-Angebot" entwickelt. Bei Verzicht auf die tägliche Zimmereinigung gibt es einen Gutschein über fünf Euro pro Nacht, der im Restaurant oder in der Bar eingelöst werden kann. „Die Business-Gäste nehmen das neue Angebot schon gut an, die Freizeitgäste sind noch etwas zögerlich, sie genießen gerne den Komfort, halten sich auch länger im Zimmer auf", berichtet Strehl.
Strehl und Schiffer teilen sich die Kon-trolle der vier Etagen. Mit im Team ist die stellvertretende Hausdame Sandra D’ Auria. Die gelernte Friseurin ist seit 2010 dabei und geht voll und ganz in ihrem Beruf auf. Aufgrund ihrer Aufgaben ist D’ Auria nah dran an den Gästen, wird oft direkt angesprochen. Beispielsweise wenn ein Gast sein Zimmer bis zu einem gewünschten Zeitpunkt gereinigt haben will. Oder sie erhält die Info vom Em-
pfang. Harte oder weiche Matratze, hohes oder tiefes Bett – da es im Hause Victor’s kein Nullachtfünfzehn gibt, kann solch individuellen Wünschen in aller Regel entsprochen werden. „Wir haben viele Möglichkeiten, ein Anliegen des Gastes zu erfüllen, man muss es uns nur wissen lassen", strahlt die 32-Jährige, die mit ihrer sympathischen, offenen Art jeden für sich einnimmt.
Auch Edda Hummer. Die agile, zierliche Dame bewohnt dauerhaft ein Apartment mit zwei Zimmern. Und sie nutzt mit Blick auf ihr Leben im Hotel gerne das Wort „impecable", was so viel wie einwandfrei, tadellos bedeutet. Das liegt zum einen daran, dass sie fließend französisch spricht. Ihr Vater schickte sie daher als junge Frau nach Frankreich, um einen Standort für das eigene Kunststoffunternehmen zu suchen. Und den fand sie im lothringischen Carling. Zum anderen empfindet Hummer die Annehmlichkeiten des Hotels und die Sicherheit als tadellos. „Wenn ich ein zusätzliches Handtuch brauche, sage ich einfach Bescheid. Auch sonst wird mir vieles abgenommen, das Personal ist sehr zuvorkommend." Sie hat etliche Hotels mehrere Male getestet, ehe die Entscheidung zugunsten von Victor’s fiel. „Hier hat mich dieser spezielle Charakter der klassischen Hotelkultur überzeugt. Vielleicht weil er mich an den Charme der Wiener Kaffeehäuser erinnert", sinniert die Österreicherin.
Die Hotelkultur war entscheidend
„Dazu das Umfeld mit der Spielbank und dem wunderbaren Park direkt vor der Haustür." Wer aber nun denkt, Edda Hummer würde die Tage mit Spazierengehen verbringen: Weit gefehlt. Die Kosmopolitin sprudelt über vor Ideen und bringt sich aktiv in etliche Projekte ein, wie gesundes Essen für Kinder oder die Lancierung eines innovativen Medizinproduktes. Sie trifft sich regelmäßig mit ihrer Assistentin und dann erledigen sie gemeinsam die Post, beantworten Mails, vereinbaren Termine. Für geschäftliche Treffen im kleinen Kreis nutzt Hummer, die vier Kinder, zehn Enkel und vier Ur-Enkel hat, gerne den „Salon Rouge" im Hotel. Sie könnte doch ihr Leben mit Reisen oder Golf spielen … „Nein, auf keinen Fall", unterbricht die beeindruckende 80-Jährige direkt, „das wäre doch furchtbar langweilig."
Die Pariserischste Brasserie des Saarlandes
Natürlich isst sie auch immer mal wieder im Restaurant zu Abend. „Und auch hier begeistert mich die Haltung, dieses spezielle Grand-Hotel-Flair beim Interieur, bei den Speisen und bei den Mitarbeitern." Dieses Kompliment freut insbesondere Gastronomieleiter Raphaël Markiewicz, der von der ersten Stunde bei CHEZ VICTOR’S mit dabei ist. Er war ein Jahr vor der Eröffnung mit dem speziellen Auftrag eingestellt worden, eine typisch französische Brasserie im Stil der Belle Époque aufzubauen. Das unbeschwerte, optimistische Lebensgefühl dieser „schönen Epoche", die den Menschen zwischen 1872 und 1914 eine ungewohnt lange Zeit des Friedens und wirtschaftlichen Wohlstand brachte, sollte sich im Restaurant wiederfinden. Und genau das ist vorbildlich gelungen. Markiewicz deutet in den großzügigen Raum: „Schauen Sie sich um: In einer Zeit, in der alle Welt den neusten Trends hinterherläuft, alles ganz schnell gehen muss und niemand Zeit hat, schenken wir den Gästen Ruhe, Entspannung und Genuss. Es ist mir wichtig, jeden Gast persönlich zu begrüßen. Wir pflegen alte Traditionen, sowohl was das Essen betrifft als auch bei den Umgangsformen." Der gebürtige Franzose, der natürlich perfekt Deutsch spricht, und sein 15-köpfiges Serviceteam betreuen die Gäste im Restaurant mit seinen rund 150 Plätzen und auch in der urigen rustikalen Stube mit 30 Plätzen.
Markiewiczs Pendant in der Küche ist seit Anfang 2018 Dominique Gérard Stenger. Der Lothringer und seine Brigade wirbeln sieben Tage die Woche in der Küche, denn einen Ruhetag kennt das Restaurant nicht. Stenger hat viele Jahre in französischen und deutschen Restaurants gearbeitet und passt daher perfekt zur Philosophie von CHEZ VICTOR’S, die beide Küchen miteinander verbindet. Das bestätigt sich bei einem Blick in die Speisekarte. Feinste Austern, Jakobsmuscheln und Seezunge und original Wiener Schnitzel, köstlichste Salate, frische Waffeln – das verführerische Angebot reicht von der bodenständigen Regionalküche bis zum Gourmet-Menü. Fast schon kein Geheimtipp mehr sind das Steak Tartar und die köstlichen Crêpes Suzette – spektakulär direkt vor den Augen des Gastes am Tisch zubereitet. Ob Mittagstisch (Plat du Jour) oder Menü TGV, ob Soirée Fruits de Mer oder Soirée Choucroute – viele deutsche und französische Stammgäste wissen die Vorzüge der Brasserie zu schätzen und lassen sich gerne in eine kulinarische Welt entführen, die die Hektik des Alltags vergessen lässt. Dazu gehört auch, einen erfrischenden Cocktail „Portonic", eine Hommage an Victor’s Ferienanlage in Portugal, oder ein Stück Kuchen auf der malerischen Terrasse zu genießen. „Vraiment une découverte, on y retournera!" urteilte mal ein begeisterter französischer Gast. Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer, dass natürlich auch Business-Kunden hier bestens versorgt werden, was uns direkt zu Bankettleiterin Manuela Carratu bringt.
Eine kulinarische Entdeckung
Gewohnt energiegeladen eilt Manuela Carratu durchs Restaurant, schnurstracks zum Kollegen Markiewicz. Eine Tagungsgruppe mit 25 Personen hat gleich Mittagspause und dafür ein Büffett bestellt. Eine andere möchte ihr „Quick Lunch" in der kleinen Bibliothek direkt neben ihrem Tagungsraum einnehmen. Ist alles vorbereitet? Daumen hoch, es ist angerichtet, die hungrigen Gäste können kommen. Ein Lächeln huscht über das Gesicht der 42-Jährigen. Als Bankettleiterin ist ihr Bereich eine wichtige Schnittstelle innerhalb des gesamten Hauses. Da sie für die Beratung, Planung und den Ablauf von Veranstaltungen verantwortlich ist, koordiniert sie die Räumlichkeiten samt Technik, die Verköstigung – Food and Beverage heißt das im Hotel-Jargon – und gegebenenfalls auch noch die Übernachtung.
Die Bandbreite möglicher Anlässe ist dabei groß: Bei Privatkunden reicht sie von Taufen, Geburtstagen, Hochzeiten bis hin zu Trauerfeiern. Das Gros, circa 70 Prozent, machen allerdings Business-Events wie Tagungen, Schulungen oder Produktpräsentationen aus. Auch landes- und bundespolitische Gipfeltreffen hat Carratu bereits mitorganisiert. „Eine unserer Stärken ist die individuelle Serviceleistung. Wir machen die Hochzeit inklusive Hochzeitssuite zum schönsten Tag des Lebens, bieten aber auch für eine große Konferenz das passende Paket mit maßgeschneiderten Bausteinen."
Maßgeschneiderte Serviceleistungen
Sieben Tagungs- beziehungsweise Veranstaltungsräume von 49 bis 180 Quadratmetern, alle mit modernster Technik ausgestattet, stehen zur Verfügung. Angelehnt an das französische Konzept tragen sie Namen großer französischer Künstler wie Monet oder Gauguin Rechnung. Der größte Raum für bis zu 130 Personen ist der „Salon le Parc", was wörtlich zu verstehen ist. Er hat direkten Zugang zum Deutsch-Französischen Garten, sei es für eine kurze Zigarettenpause oder einen Spaziergang. „Wir bieten ja sowieso schon in allen Räumen Tageslicht, aber die Nähe zum Park ist wirklich von unschlagbarem Wert." Ein weiteres Pfund, mit dem die zierliche Carratu wuchern kann: Das Hotel verfügt über 70 Außen- und 51 Tiefgaragenplätze. Das wissen sowohl Tagungsgäste, die morgens eintreffen und abends das Haus wieder verlassen als auch diejenigen Geschäftskunden zu schätzen, die von weiter anreisen und Übernachtungen mitbuchen. „Mit den gerade komplett modernisierten Räumen, den wunderbaren Zimmern, der hauseigenen Gastronomie, den Parkplätzen und dem Deutsch-Französischen Garten vor der Tür können wir ein einzigartiges Komplettpaket anbieten. Das ist wirklich toll", erklärt Bankettleiterin Carratu, die während ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau ihr Faible für Planung und Organisation entdeckt hat. Noch mittendrin in der Ausbildung stecken dagegen die Nachwuchstalente Stefan Kaeding und Angel Eduardo Porras Castillo.
Körperliche Anstrengung bereitet dem sportlichen Stefan Kaeding keine Probleme. Eigentlich. Aber als er seine Ausbildung zum Hotelfachmann begann und den ganzen Tag im Restaurant, in der Küche oder im Hotel auf Trab gehalten wurde, war er abends ganz schön k.o. „Doch jetzt habe ich mich dran gewöhnt", lacht der 24-Jährige, der im zweiten Ausbildungsjahr ist. Als ambitionierter Fußballer war ihm der Name Victor’s natürlich ein Begriff und als auf der Unternehmens-Homepage nach Azubis gesucht wurde, hat er sich einfach mal beworben – obwohl niemand aus seiner Familie bisher in der Branche tätig war. Aber Kaeding hatte zuvor schon in der Gastronomie unter anderem als Barkeeper – Spezialität Mojitos - gejobbt. Daher macht ihm jetzt auch die Arbeit am Abend, an Wochenenden oder Feiertagen nichts aus, das kennt er. Bisher war er im Housekeeping, in der Küche und jetzt im Restaurant eingesetzt. „In der Küche war ich vor allem mit Zuarbeit beschäftigt. Aber ich habe unheimlich viel über die Abläufe gelernt, über das Ineinandergreifen von Küche und Service", zeigt sich Kaeding begeistert darüber, wie sich die Einzelteile allmählich zu einem Ganzen fügen. Im Service ist er jetzt schon fast routiniert und fängt je nach Einteilung direkt mit den Vorbereitungen an, Tische einzudecken oder das Überprüfen der Bestände machen ihm viel Spaß. Konkrete Pläne für die Zeit nach seinem Abschluss hat er noch nicht. Er kann sich ein Studium vorstellen, „Victor’s als großer Arbeitgeber bietet hier ja viele Möglichkeiten." Aber auch eine Tätigkeit im Ausland würde ihn reizen, zumal er sein Englisch weiter verbessern möchte. „Und das kann man ja perfekt in Australien oder den USA", strahlt der sympathische Saarbrücker.
Dann gibt es noch Angel Eduardo Porras Castillo. Was für ein Name. So klangvoll, man könnte dahinter glatt einen Schriftsteller oder Maler vermuten. Aber nein, es ist einer der neuen Auszubildenden bei Victor’s. Der junge Mexikaner trägt wie in seinem Land üblich vier Namen: Zwei Vornamen gefolgt vom Nachnamen des Vaters und dann der Mutter. Ins Saarland kam der heute 25-Jährige im November 2017, also mitten hinein in den kalten deutschen Winter. Aber das konnte ihn nicht abschrecken. „Ich habe mich hier direkt sehr wohl gefühlt", berichtet der zurückhaltende junge Mann, der schon in seiner Heimat Deutsch gelernt hat. Zunächst hat Porras Castillo ein Praktikum in einem Kindergarten absolviert, danach leistete er ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Grundschule ab. In jener Zeit sprach ihn ein Bekannter an, der bereits bei Victor’s Saarbrücken beschäftigt war. Er erzählte ihm von dem tollen Haus, der Arbeit, den netten Kollegen und dass Azubis gesucht würden.
Er solle doch mal ein Praktikum machen und hineinschnuppern. Gesagt, getan. Schon nach wenigen Tagen hatte er seine Vorgesetzten überzeugt und selbst Gefallen an der Arbeit gefunden. Am 1. August hat er dann seine Ausbildung zum Hotelfachmann begonnen, die drei Jahre dauern wird. Eingesetzt ist er bisher im Restaurant. „Ich mag es, wenn viele Gäste im Haus und alle zufrieden sind." Damit er die Gäste noch besser betreuen kann, lernt der junge Mann zusätzlich noch Französisch, das wäre dann neben Spanisch, Englisch und Deutsch schon die vierte Sprache. Gerade hat ihn seine Familie aus Mexiko besucht und war sehr beeindruckt von seinem Arbeitsplatz und alle sind froh über die Chancen, die Victor’s als Arbeitgeber bietet.