„Weihnachtsbäckerei"-Musical geht auf Tour
Ein tanzender Schneemann, ein Hund, der sprechen, singen und sogar dirigieren kann, und Schnee, den man sich zum Weihnachtsfest herbeiwünschen kann, das sind die Zutaten zur „Weihnachtsbäckerei". Und natürlich ein Rezept, nach dem händeringend gesucht wird. Es ist eines der bekanntesten Weihnachtslieder, aber auch das gleichnamige Musical aus der Feder des Hamburger Komponisten Rolf Zuckowski. 2018 feierte es seine Uraufführung in Hamburg – die Lieder selbst hatte der heute 72-jährige Zuckowski in den 1980er-Jahren geschrieben. Die turbulente Geschichte dreht sich um die Geschwister Jonas, Paul und Emily, die ohne ihre Eltern versuchen, Weihnachtsplätzchen zu backen. Nun geht das Familienmusical erstmals auf Deutschlandtour. 23 Städte stehen dabei auf dem Tourplan, so geht es beispielsweise nach Berlin – aber auch nach Erfurt, Gera, Chemnitz und Halle. Auftakt ist am 27. November im niederbayerischen Landshut.
„Systemsprenger" nominiert
Das deutsche Drama „Systemsprenger" ist für den Europäischen Filmpreis nominiert. Das gaben die Ausrichter im spanischen Sevilla bekannt. Auch die elfjährige Hauptdarstellerin des Films, Helena Zengel, ist im Rennen um eine der Auszeichnungen, ebenso der deutsche Schauspieler Alexander Scheer („Gundermann"). „Systemsprenger", das Spielfilmdebüt von Nora Fingscheidt um ein extrem schwieriges Kind, tritt gegen die Konkurrenzbeiträge „An Officer and a Spy", „Les Misérables", „The Favourite", „The Traitor" und „Leid und Herrlichkeit" an. Helena Zengel ist als beste europäische Schauspielerin nominiert und wird unter anderem gegen Olivia Colman und Noémie Merlant und Adèle Haenel („Porträt einer jungen Frau in Flammen") antreten.
Die Gala ist am 7. Dezember in Berlin geplant. Dabei wird die Europäische Filmakademie (EFA) den deutschen Regisseur Werner Herzog für sein Lebenswerk, die französische Schauspielerin Juliette Binoche für ihr Engagement fürs Kino und die Macher der Fernsehserie „Babylon Berlin" in der neuen Preiskategorie für erfolgreiche Serien auszeichnen. Der Europäische Filmpreis wird abwechselnd in Berlin und einer anderen Stadt in Europa verliehen. Er gilt als einer der wichtigsten Auszeichnungen der Branche.
Kulturverführung
Museum: Familientag 2019 im Märkischen Museum. In diesem Jahr steht der Familientag unter dem Motto Kinderrechte: Wie lebten Kinder früher, und was hat sich bis heute verändert? Im ganzen Museum gibt es viele spannende Aktionen, die sich mit dem Thema beschäftigen und dazu einladen, selbst aktiv zu werden. Kleine und große Besucher können einem Märchenerzähler lauschen, historische Spiele in der großen Halle ausprobieren oder gemeinsam Dekorationen für die Adventszeit gestalten. Es gibt ein Papiertheater, Einblicke in das Familienleben zu Fontanes Zeiten und ein Hofcafé mit Waffeln, heißer Schokolade und Kuchen. Sonntag, 17. November, Familientag. 30 Jahre Kinderrechte. 11 bis 17 Uhr. Eintritt bis 18 Jahre frei; Erwachsene 3 Euro. Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin.
Ausstellung: Das Deutsche Historische Museum zeigt die erste große Ausstellung über Wilhelm und Alexander von Humboldt in Deutschland. Anhand von etwa 350 Objekten blicken die Kuratoren Bénédicte Savoy und David Blankenstein auf die gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Gestaltungsräume, die sich den Brüdern Humboldt und ihrer Generation seit dem späten 18. Jahrhundert eröffneten. Die Ausstellung geht dem Verhältnis von Wissen und Macht nach und beleuchtet, wie Geschichtsbewusstsein, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Perspektive auf den Menschen und seine Umwelt verändern. Denn die Humboldts sind auch von den Gegensätzen ihrer Zeit geprägt: Neben dem aufklärerischen Bild von der Gleichheit der Menschen stehen Kolonialismus und Sklaverei. Ausstellung: ab Donnerstag, 21. November, bis 19. April. Im Deutschen Historischen Museum. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. DHM, Unter den Linden 2, 10117 Berlin.
Theater: Effi ist 17, als sie mit Baron von Innstetten verheiratet wird. Er ist 20 Jahre älter als sie. Nach der Hochzeit nimmt er Effi mit in eine pommersche Kleinstadt. Nichts los dort. Ein Spuk unterm Dach des Hauses ist schon das Aufregendste. Effi kämpft gegen Angst, Heimweh und Einsamkeit. Ihr Mann ist oft unterwegs. Da beginnt sie eine Affäre mit dem Major Crampas, der in ihre Nachbarschaft gezogen ist. Als Innstetten in die Hauptstadt berufen wird, sieht Effi die Chance, sich von ihren Schuldgefühlen zu befreien. Endlich Berlin! Das Paar verkehrt in den besten Kreisen. Jahre später entdeckt Innstetten plötzlich die Liebesbriefe des Majors. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Theodor Fontanes Roman „Effi Briest" ist ein Meisterwerk. Im Jahr 2019 jährt sich der Geburtstag des Autors zum 200. Mal. Fassung von Oliver Schmaering und Kay Wuschek. Uraufführung: Donnerstag, 21. November (weitere Vorstellungen: 22., 27., 28. November), jeweils 18 Uhr. Ticket: 11 Euro. Theater an der Parkaue, Parkaue 29, 10367 Berlin
Volker Thomas