Manuel Sattler (42)
Liedermacher | Saarbrücken
Das Küchenfenster führt zum Innenhof. Die meisten Bäume sind schon kahl. Dafür hält sich die kleine wilde Erdbeere tapfer auf der Fensterbank seiner gemütlichen Altbauwohnung. „Sie trägt sogar ziemlich süße Früchte“, erzählt Manuel Sattler beim Gang durch sein Zuhause. Früher gehörten diese Räume einer WG. „Man kann sich also vorstellen, wie es vor der Renovierung ausgesehen hat“, fügt er mit einem ironischen Unterton hinzu. Eine Eigenart, die sich auch in seinen zum Teil humorvollen, zum Teil nachdenklichen Liedern widerspiegelt. Er singt über Liebe, Jesus und Kartoffelsalat, und das in akzentfreiem Saarbrigger Platt. Gerade wurde der studierte Sozialarbeiter vom Regionalverband Saarbrücken mit dem „Kulturpreis für Musik 2019“ ausgezeichnet. „Das hat mich sehr gefreut“, erzählt der Künstler. Sein aktuelles Album ist ein Jahr alt. Manuel Sattler und Band – bestehend aus Carmen Kleer, Simon Bollinger, René Müller, André Giannacopolous und Uwe Himbert – brachten die CD „Ich bin Pop“ auf den Markt. Seine erste Veröffentlichung hatte der Liedermacher im Jahr 2007. Am liebsten schreibt er mit Bleistift und nutzt für seine Texte die Rückseite von alten Briefumschlägen. Dann lässt sich Sattler in seiner Küche nieder – um die Nachbarn nicht zu stören – und sucht parallel zum Text auch nach der passenden Melodie auf seiner Gitarre. Manchmal bis tief in die Nacht.