María Erla Marelsdóttir (49)
Botschafterin von Island | Berlin-Tiergarten
Am Eingang der Botschaft liegen aus Island importierte mit Rotlicht angestrahlte „glühende" Lavasteine. Auch im Büro der in Reykjavik geborenen Botschafterin stammt vieles aus der Heimat, wie etwa die Couchkissen aus Fischleder. Ineinanderfließende Grautöne eines Gemäldes erinnern an die Lichtverhältnisse nordischer Winter. Die Rechtsanwältin, die einst beim Zentrum für Menschenrechte in Island arbeitete, studierte Europäisches Recht in Stockholm und schlug dann eine diplomatische Laufbahn ein. Zuletzt als Botschafterin unter anderem für Malawi, Uganda, Kenia und Palästina. Seit dem Herbst ist sie Botschafterin Islands in Berlin, darüber hinaus zuständig für Polen, Kroatien, Serbien und Montenegro. Schon vor 20 Jahren war sie in der Hauptstadt. Damals half sie als erste Botschaftssekretärin bei der Organisation des Umzugs von Bonn nach Berlin und der Eröffnung der Nordischen Botschaften. Vom Schreibtisch aus blickt sie direkt auf die norwegische und die finnische Botschaft. 2.000 bis 3.000 Isländer leben derzeit in Deutschland, die meisten in Berlin. Darunter überproportional viele Bildende Künstler, Literaten, Musiker oder Filmemacher. Diese schätzen genau wie auch María Erla Marelsdóttir das reiche Kulturangebot der Stadt. Auch Island ist bei den Deutschen sehr beliebt. 190.000 reisten 2018 in den mit nur 360.000 Einwohnern dünn besiedelten Inselstaat südlich des Polarkreises.