17.02.2019
„Synonyme" gewinnt Berlinale
Die Jury eines Filmfestivals muss sich immer auch entscheiden – eher Kunst oder eher Kasse? Bei der 69. Berlinale haben die Juroren die Kunst gewählt. Der Goldene Bär ging an den Spielfilm „Synonyme" des israelischen Regisseurs Nadav Lapid. „Synonyme" beleuchtet in kurzen, geradezu hysterischen Momentaufnahmen die Suche eines jungen Israelis nach der eigenen Identität in Paris. Der Protagonist namens Yoav landet in einer leeren Wohnung, wird beraubt und arbeitet hier und da. Er rennt oft orientierungslos durch Straßen, über Brücken und Plätze. Dabei lernt er ununterbrochen französische Vokabeln. Ein Bild dafür, dass er um jeden Preis eine neue Identität haben will.
Nadav Lapid hat das selbst so erlebt. Vor rund 20 Jahren leistete er seinen Militärdienst in Israel. Danach habe er in Tel Aviv gelebt und plötzlich entschieden, dass er das Land verlassen müsse „und zwar mit einem One-Way-Ticket". In Frankreich habe er absichtlich kein Hebräisch mehr gesprochen und eine neue Sprache lernen müssen. Der Film fragt, wie wichtig Heimatverbundenheit für einen Menschen ist. Die Jury unter Vorsitz der französischen Schauspielerin Juliette Binoche hat sich damit für einen Film entschieden, der künstlerische Eigenwilligkeit und ein waches politisches Bewusstsein verbindet.
Lapid erzählt seinen Film, der von Produzenten aus Frankreich, Israel und Deutschland finanziert wurde, in sprunghaften Episoden und mittels hektischen Kamerabildern. „Synonyme" ist zweifellos interessant, wegen der komplizierten Gestaltung aber kein Film für ein Millionenpublikum. Damit ist er keine Ausnahme im letzten Berlinale-Wettbewerb, den Veranstalter Dieter Kosslick verantwortet hat.
09.02.2019
Verzicht auf Führerschein
Der inzwischen 98-jährige Ehemann der britischen Königin, Prinz Philip, hat seinen Führerschein abgegeben und somit wohl auch ein gerichtliches Nachspiel verhindert. Philip habe die Entscheidung freiwillig und nach sorgfältiger Überlegung getroffen, hieß es in der Mitteilung des Palastes Anfang Februar.
Der auch für sein Alter noch durchaus rüstige Prinz war erst Mitte Januar in einen Unfall nahe des königlichen Landsitzes Sandringham in der ostenglischen Grafschaft Norfolk verwickelt gewesen. Der Prinzgemahl von Queen Elizabeth II. (92) war beim Einbiegen auf eine stark befahrene Straße mit einem anderen Auto zusammengestoßen und hatte sich in seinem Land Rover überschlagen. Er kam aber ohne Blessuren davon. Im anderen Fahrzeug brach sich eine Beifahrerin ein Handgelenk, die Fahrerin erlitt Schnittwunden am Knie. Ein neun Monate altes Baby im Auto blieb unverletzt.
Der Vorfall hatte eine Debatte über Senioren am Steuer ausgelöst. Philip goss Öl ins Feuer, als er nur kurze Zeit später wieder am Steuer gesichtet wurde – ohne Sicherheitsgurt. Zudem entschuldigte er sich erst nach massiver öffentlicher Kritik bei den verletzten Frauen. Er sei von der Sonne am Nachmittag stark geblendet worden und habe das andere Fahrzeug nicht gesehen.
12.02.2019
Lebenslang für El Chapo
Der mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo" Guzmán ist am 12. Februar in seinem Strafprozess in den USA schuldig gesprochen worden und muss für den Rest seines Lebens ins Gefängnis. Die Jury sah die Schuld des 61-Jährigen in allen zehn Anklagepunkten als erwiesen an, wie Richter Brian Cogan in New York verkündete. Für den schwersten Anklagepunkt, die Beteiligung an einer Verbrecherorganisation, schreibt das Strafgesetzbuch der USA lebenslange Haft vor. Im Juli wurde das Strafmaß verkündet: lebenslange Haft plus 30 Jahre und ohne Chance eines Antrags auf vorzeitige Entlassung. Die nach Bundesgesetz zulässige Todesstrafe war in dem Prozess nach einer Einigung zwischen den USA und Mexiko, die Guzmán nach seiner Festnahme ausgeliefert hatten, ausgeschlossen. In Mexiko gelang es Guzmán zweimal, aus dem Gefängnis auszubrechen: 2001 in einem Wäschekorb, 2015 durch einen Tunnel.
05.02.2019
Germania ist pleite
Im Februar meldet die Berliner Airline Germania mit fast 1.700 Mitarbeitern Insolvenz an – fast eineinhalb Jahre nach der spektakulären Pleite der Air Berlin. Germania steuerte viele Reiseziele im Mittelmeerraum an. Jährlich beförderte die viertgrößte deutsche Airline nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Passagiere. Am 1. April wurde der Geschäftsbetrieb von Germania ganz eingestellt, Anfang Mai das Inventar der Airline versteigert.
* 22.03.1941 † 16.02.2019
Charakterschauspieler
Er war einer der bedeutendsten Schauspieler des deutschsprachigen Raums: der Schweizer Bruno Ganz. Auf der Bühne und in zahlreichen Filmen hat er den Grübler und den Stillen gegeben – und den Diktator. Von der Kritik in höchsten Tönen gelobt und nach seinen eigenen Worten ein Einschnitt in seinem künstlerischen Wirken war seine Verkörperung des Diktators Adolf Hitler in „Der Untergang" (2004). 2017 spielte Ganz in „Der Trafikant" den Psychoanalytiker Sigmund Freud. Die von Ganz mitbegründete Berliner Schaubühne wurde in den 70er-Jahren zum Dreh- und Angelpunkt des europäischen Theaterlebens. Dort spielte Ganz unter anderem die Titelrolle in Ibsens „Peer Gynt" und in „Kleists Traum vom Prinzen Homburg". Mitte der 70er-Jahre wurde der Film zu seinem Metier. Zu den ersten Streifen zählten die Literaturverfilmung „Die Marquise von O." (1976), in der Ganz den Grafen spielte. Später folgten Werner Herzogs „Nosferatu" (1978) und Volker Schlöndorffs „Die Fälschung" (1981). Unter der Regie von Wim Wenders drehte er 1987 „Der Himmel über Berlin".
Im Sommer 2018 sollte Ganz bei den Salzburger Festspielen den Erzähler in der Mozart-Oper „Die Zauberflöte" spielen. Dazu kam es nicht mehr. Die Proben musste er auf dringenden ärztlichen Rat abbrechen. Am 16. Februar starb er im Alter von 77 Jahren in Zürich.
* 22.09.1924 † 06.02.2019
Meisterin der Liebesdramen
Auch die britische Erfolgsautorin Rosamunde Pilcher ist im Februar von uns gegangen. Die Britin war mit ihren Romanen eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit. Ihren Durchbruch feierte sie 1987 mit „Die Muschelsucher" (Originaltitel: „The Shell Seekers").
Ihre Bücher waren die Grundlage von etlichen Filmen, die Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockten, ganz besonders in Deutschland. In keinem anderen Land war Pilcher so bekannt wie hierzulande. Zu verdanken hat sie das wohl auch dem ZDF, das mit mehr als 100 auf Pilcher-Geschichten basierenden, herzerwärmenden 90-Minuten-Filmen eines der erfolgreichsten Formate des deutschen Fernsehens geschaffen hat.
Rosamunde Pilchers Geschichten entstanden am Küchentisch und erschienen in Frauenzeitschriften. „Ich habe mir nie vorstellen können, dass das ein Erfolg würde", erzählte sie einst. „Ich habe einfach Kurzgeschichten geschrieben, weil ich das geliebt habe." Ihren letzten Roman veröffentlichte sie schon vor längerer Zeit, genauer im Jahr 2000.
Pilcher starb Anfang Februar im Alter von 94 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.
* 28.11.1931 † 09.02.2019
Scharfzüngiger Karikaturist
Eine Kunstkennerin hat für Tomi Ungerer den Titel „Picasso der Karikatur" geprägt. Mit dem Spanier verband den elsässischen Zeichner, Karikaturisten und Buchautor ein Hang zur Erotik und eine unermüdliche Schaffenskraft. Am 9. Februar ist Tomi Ungerer im Haus seiner Tochter in Irland mit 87 Jahren gestorben. Der Uhrmacher-Sohn Tomi Ungerer hat über 150 Bücher geschrieben und illustriert. In Straßburg ist ihm ein eigenes Museum gewidmet.
* 30.04.1944 † 06.02.2019
Manager mit Macho-Image
Sein Name ist für immer untrennbar mit dem FC Schalke 04 verbunden. In den vergangenen Jahrzehnten prägte niemand den Traditionsverein aus dem Revier so nachhaltig wie Rudi Assauer. „Ohne diese Fans, ohne diese Tradition, ohne diese religiösartige Bewunderung wäre dieser Verein schon längst tot. Das ist die Philosophie von Schalke 04", sagte Assauer einmal. Und beschrieb damit eindringlich, was ihm der Fußballclub bedeutete. Schon zu Lebzeiten war er als mächtiger Manager, der Schalke als sein Lebenswerk betrachtete, eine königsblaue Legende. Anfang Februar ist Rudolf „Rudi" Assauer, der jahrelang an Alzheimer litt, im Alter von 74 Jahren gestorben. „Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich", lautet einer der bekanntesten Sätze Assauers. Im Rückblick lässt sich sagen, dass er Schalke geschafft hat. In zwei Amtszeiten (1981 bis 1986 und 1993 bis 2006) war er insgesamt 18 Jahre lang für den Revierclub als Manager tätig.
In der Saison 1995/1996 schaffte das Team mit Trainer Jörg Berger als Bundesliga-Dritter den Einzug in den Uefa-Pokal. Und Assauer gelang nach der ersten siegreichen Europacup-Runde gegen Roda Kerkrade der entscheidende Coup: In einer Nacht- und Nebelaktion überzeugte er den damals unbekannten Trainer Huub Stevens, von Kerkrade nach Schalke zu wechseln. Mit dem knorrigen Niederländer eroberten die „Eurofighter" um Olaf Thon und Marc Wilmots die europäischen Stadien. Der Höhenflug endete mit dem legendären Uefa-Cup-Sieg bei Inter Mailand am 21. Mai 1997 – bis heute der größte Erfolg der Clubgeschichte und ein Meilenstein.
Für große Aufmerksamkeit sorgte auch seine Beziehung mit der Schauspielerin Simone Thomalla (2000 bis 2009). „Vom Fußball hat sie keine Ahnung, aber sonst ist die Alte schwer in Ordnung", sagte der stets Zigarren oder Zigarillos rauchende Manager in seiner typisch rauen, aber liebenswerten und ehrlichen Art. Für einen Bier-Werbespot („Nur gucken, nicht anfassen") wurden er und die spätere „Tatort"-Kommissarin 2006 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
16.02.2019
Polizistin stirbt bei Unfall
Eine junge Polizistin kommt Mitte Februar bei einem tragischen Unfall in Saarbrücken ums Leben. Die 22-Jährige ist als Beifahrerin zu einem Einsatzort unterwegs, um einen augenscheinlich betrunkenen Autofahrer zu stoppen. Wenig später verliert der 34-jährige Fahrer in einem Kreisverkehr die Kontrolle, der Streifenwagen überschlägt sich und kracht schließlich gegen eine Laterne. Für die 22-jährige Polizistin auf dem Beifahrersitz kommt jede Hilfe zu spät, sie stirbt noch an der Unfallstelle. Sie wurde erst zwei Wochen zuvor zur Kommissarin ernannt. Erst drei Monate nach dem tödlichen Unfall steht die Unfallursache fest. Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am 14. Mai mitteilt, war der Polizeiwagen zum Unfallzeitpunkt mit einer Geschwindigkeit von 152 Stundenkilometern anstelle der erlaubten 50 Stundenkilometer zum Unfallzeitpunkt unterwegs. Das war das Ergebnis eines Gutachtens zur Unfallursache. Entgegen mehrerer Medienberichte gab es keine Hinweise auf technische Mängel am Polizeiauto. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich nun gegen den 34-jährigen Polizisten, der den Wagen fuhr und selbst schwer verletzt wurde.
07.02.2019
Mord auf offener Straße
Ein deutlich sichtbarer Blutfleck auf dem Gehweg hält die Erinnerung an das Verbrechen wach, dass am Vortag Köllerbach erschüttert. Vor einer Massagepraxis in der Hauptstraße tötet eine Sportschützin auf offener Straße einen Mann, mit dem sie einst liiert gewesen sein soll. Stephan Laßotta, Pressesprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken, teilt später mit, dass die Frau Passanten nach der Tat darum gebeten habe, die Polizei zu rufen. Sie habe die Pistole auf das Trottoir gelegt und sich daneben gesetzt. Kurz vor halb 8 am Abend habe sie den 46-jährigen Betreiber der Praxis abgepasst, die Waffe gezogen und mehrmals auf ihn gefeuert. Notarzt und Rettungssanitäter können nicht mehr helfen – der Saarwellinger stirbt noch am Tatort. Im August verurteilt das Landgericht Saarbrücken die 58-Jährige zu lebenslanger Haft. Bewusst habe die Frau die Arg- und Wehrlosigkeit des Mannes ausgenutzt, so die Urteilsbegründung. „Der Tatplan sah ja gerade vor, dass ein Überraschungsmoment geschaffen werden sollte, bei dem das Opfer keine Chance hatte", sagte Richter Bernd Weber.
02. und 03.02.2019
Pfeile zielen auf Spenden
Vier Freunde, 24 Stunden, unzählbare Pfeile, die fliegen: Zum dritten Mal geht in der Kulturhalle Heusweiler der „24-Stunden-Dart-Spendenmarathon" über die Bühne. Sascha Winter, Michael Winter, Christian Schwindt und Carsten Klaas heißen die Initiatoren, die bei den ersten beiden Veranstaltungen jeweils rund 20.000 Euro erspielten. Zuschauer und Hobbysportler haben dabei die Möglichkeit, die Dartspieler gegen eine Spende von 50 Euro herauszufordern.
24.02.2019
Erfort gegen Mälzer
Am 24. Februar strahlte ein Saarbrücker Gourmet-Stern bundesweit durch die heimischen Wohnzimmer. Klaus Erfort forderte Tim Mälzer zum Duell in der Vox-Sendung „Kitchen Impossible" heraus. Die Sendung versprach im Vorfeld ein Aufeinandertreffen der breiten Brustkörbe. Immerhin ist Erfort Drei-Sterne-Koch und Koch des Jahres im Gault-Millau 2008. Mälzer wiederum ist bekannt für seine Schnodderschnauze. Beide benennen je einen Ort, an dem der andere ein Gericht nachkocht, von dem weder Rezept noch Zutaten bekannt sind. Er hat als Inspirationsquelle lediglich die fertige Speise und muss sich so alles herleiten.
In Bosnien musste Erfort ein Spanferkel anrichten, in Rom Fagotelli Carbonara kochen. Der Saarländer wiederum schickte Mälzer nach Peru, um Ceviche zu kochen und ins Elsass, um ein bestimmtes Kartoffelpüree zuzubereiten. Erfort berichtete danach, dass er die die Dreharbeiten „total spannend" und „ziemlich feucht-fröhlich" fand. Kein Wunder, musste der Starkoch in Bosnien doch so manchen Sliwowitz trinken.
Die diesjährige „Eat! Berlin" feuerte bei zahlreichen Veranstaltungen an elf Tagen ein kulinarisches Feuerwerk ab. Das würdige Finale fand das laut „Traveller’s Guide" zu den zehn besten Food-Festivals der Welt zählende Ereignis mit der Abschlussgala im Luxushotel „Waldorf Astoria".
Gutgelaunt feierten 180 Gourmets zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie vielen Partnern und Freunden im festlichen Ambiente des „Waldorf Astoria" den Abschluss des Feinschmeckerfestivals. Mehr als 40 Prozent der 8.500 Besucher reisen für die „Eat! Berlin" extra an. Die weitesten Entfernungen: Singapur und Maputo. Das Team blickt auf einige Rekorde zurück: Mehr als 100 Spitzenköchinnen und -köche aus dem In- und Ausland brachten bei mehr als 70 Veranstaltungen in fast ebenso vielen Locations die Hauptstadt zum Kochen. So war es die bisher größte Ausgabe – mit bis zu neun Veranstaltungen an einem Abend. Auf der Köcheliste standen unter anderem Christian Bau, Tristan Brandt, Christoph Rüffer und Jörg Sackmann. Aus Slowenien kam Ana Roš, aus Israel Tom Franz, aus Österreich Heinz Reitbauer und aus der Schweiz Rebecca Clopath.
18.02.2019
Spurlos verschwunden
Am 18. Februar 2019 verschwindet die 15 Jahre alte Schülerin Rebecca R. aus Berlin-Britz. Bis heute fehlt von dem Mädchen jeder Spur. Die Berliner Polizei suchte über Wochen fieberhaft nach ihr, doch es fehlte eine wirklich heiße Spur. Lange galt Rebeccas Schwager Florian R. als Hauptverdächtiger. Er kam zweimal in Untersuchungshaft, musste jedoch wieder entlassen werden. Die Mordkommission erhielt insgesamt fast 4.000 Hinweise. Doch die Suche nach Rebecca musste Mitte April ergebnislos eingestellt werden. Kritiker warfen der Polizei vor, sich zu sehr auf den Schwager als möglichen Tatverdächtigen konzentriert zu haben. Sie halten auch einen Unfall für möglich.
Was zum Fall bekannt ist: Die Schülerin übernachtete an einem Sonntag im Februar im Haus ihrer älteren Schwester Jessica R. und deren Mann Florian. Am nächsten Morgen verließ Jessica R. gemeinsam mit ihrer Tochter in aller Früh das Haus. Kurz zuvor kam ihr Ehemann vom Feiern mit Kollegen nach Hause. Während Jessica R. ihre Tochter in die Kita brachte, legte sich Florian R. zum Schlafen ins Bett. Ab diesem Punkt unterscheiden sich die Schilderungen. Eine Leiche wurde bis heute nicht gefunden. Eine weitere Suche im September nach neuen Hinweisen blieb aussichtslos.
17.02.2019
Abschied von den Bären
Die 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) fanden vom 7. bis zum 17. Februar statt und wurden zum 18. und letzten Mal unter der Leitung von Dieter Kosslick veranstaltet. Der Mann mit prägnantem Hut und Schal nahm Abschied von der Festivalleitung. Er hatte die Berlinale und den zugehörigen European Film Market (EFM) von 2002 bis 2019 stetig weiterentwickelt.
Zu den vielen Neuerungen von Dieter Kosslick gehören unter anderem die Gründung der Sektion Perspektive Deutsches Kino, das Berlinale Special mit dem Programm Berlinale Series sowie der Sonderreihen Kulinarisches Kino, Berlinale Goes Kiez und „NATIVe". Unter Kosslicks Leitung hatte sich die Berlinale als weltweit größtes Publikumsfestival etabliert. 2020 übernehmen Carlo Chatrian (italienischer Filmkritiker) als künstlerischer Leiter und Mariette Rissenbeek (Produzentin) als Geschäftsführerin.
07.02.2019
BND zieht nach Berlin
Knapp elf Jahre nach der Grundsteinlegung eröffnet Kanzlerin Angela Merkel Anfang Februar offiziell die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin. Mit dem Einzug der Schule für die Geheimdienstler im Januar war der Umzug des deutschen Auslandsgeheimdienstes von Pullach bei München und anderen Standorten in die moderne Zentrale abgeschlossen. Rund 4.000 der insgesamt 6.500 Geheimdienstler des BND arbeiten nun in dem riesigen Neubau mitten in Berlin. Für die Mitarbeiter des traditionell kritisch beäugten BND und seinen Präsidenten Bruno Kahl ist die Eröffnung durch Merkel ein wichtiges Zeichen der Anerkennung. Für die Abnehmer der Informationen und Analysen des BND in Regierung und Politik hat sich mit dem Umzug vom hermetisch abgeriegelten früheren Standort in einer Parkanlage über dem Isartal in die hektische Berliner Mitte schon einiges geändert. Die Zahl der Anfragen ist angestiegen, genau wie jene der Briefings von Politikern und Regierungsmitgliedern.
Der Dienst sei dynamischer geworden, heißt es in den Reihen seiner Kontrolleure anerkennend. Am Ende der Veränderungen angekommen sei der BND dennoch noch lange nicht. Der Dienst müsse noch schneller werden, heißt es aus Kreisen, die für die Arbeit des BND verantwortlich sind.