15.03.2019
Erst Zyklon, dann Cholera
Am 15. März verwüstet der Zyklon Idai weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe und setzt mit starkem Regen vor allem in Mosambik weite Landstriche unter Wasser. Rund 700 Menschen sind nach Regierungsangaben dabei ums Leben gekommen, die tatsächliche Zahl dürfte Helfern zufolge jedoch deutlich höher liegen. Rund drei Millionen Menschen in den drei Ländern sind nach UN-Schätzungen betroffen. Allein in Mosambik wurden 91.000 Häuser teils zerstört. Bis zu 500.000 Menschen sollen Schätzungen zufolge obdachlos geworden sein.
In der Folge breitet sich die Cholera aus. Allein bis Anfang April werden offiziell 3.500 Fälle registriert. Cholera wird von dem Bakterium Vibrio cholerae verursacht, die Infektion erfolgt meist über verunreinigtes Trinkwasser. In einer breit angelegten Aktion werden 750.000 Menschen geimpft, um eine Ausbreitung einzudämmen.
28.03.2019
Verweigerter Handkuss
Warum zog der Papst seine Hand zurück, als mehrere Gläubige diese küssen wollten? Darüber rätseln Millionen Menschen Ende März. Das Kuss-Video sorgte tagelang im Netz für Diskussionsstoff. Darin ist zu sehen, wie der 82-jährige Pontifex bei einem Besuch im italienischen Wallfahrtsort Loreto mehreren Menschen die Hand wegzieht, die ihm den Fischerring küssen wollen. Im Internet wurde der Papst dafür kritisiert, dass er mit der Geste die Menschen gedemütigt hätte oder mit kirchlichen Traditionen breche. Das Video wurde Millionen Mal geklickt. Bei Audienzen lässt sich Franziskus oft umarmen und hat auch sonst eigentlich wenig Berührungsängste. Aber mehrere Menschen, die alle die gleiche Stelle küssen? Da ergriff wohl selbst den Heiligen Vater die Sorge um Krankheiten, die sich so ausbreiten könnten.
Franziskus habe die Verbreitung von Keimen unter den vielen Pilgern verhindern wollen, sagte Papstsprecher Alessandro Gisotti. Um ihre Verehrung und Anbetung zum Ausdruck zu bringen, knien gläubige Katholiken oft vor dem Papst nieder und küssen ihm den Ring. Franziskus gibt sich allerdings gern volksnah, prangert immer wieder die Machtdemonstration von Kirchenführern an und fordert Bescheidenheit.
18.03.2019
Todesschütze gesteht
Ein türkischstämmiger Mann erschießt am 18. März in Utrecht in einer Straßenbahn drei Menschen und verletzt mehrere. Ein 74 Jahre alter Mann erlag seinen schweren Verletzungen zehn Tage später. Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte später den Text eines Schreibens, das im Fluchtauto gefunden worden war: „Ich tue dies für meinen Glauben, ihr macht Muslime tot und wollt uns unseren Glauben wegnehmen, aber das wird nicht gelingen. Allah ist groß." Vor Gericht berief sich der 38-Jährige zwar auf sein Schweigerecht. Doch sagte er zu seinen Motiven, der Prophet werde lächerlich gemacht. Er erklärte, dass er das Gericht ablehne. „Ich bin kein Demokrat, ich erkenne eure Gesetze nicht an, und eure Gerichte auch nicht." Das Hauptverfahren beginnt im neuen Jahr.
09.03.2019
Barbie wird 60
Barbie mit Kopftuch. Barbie mit Afro. Barbie im Rollstuhl. Dazu Barbie als kurvige oder kleinere Frau und Barbie als Asiatin, Afrikanerin oder Lateinamerikanerin: Von ihrem Image als westliche Blondine mit ausschließlich langen Beinen, Wespentaille und prallem Busen hat sich die wohl berühmteste Puppe der Welt, die am 9. März ihren 60. Geburtstag feierte, verabschiedet. Beendet ist die Debatte darüber, wie Barbie auszusehen und welche Rollenmuster sie Mädchen und Jungen weltweit zu vermitteln hat, noch lange nicht.
22.03.2019
Zerren um Mueller-Report
Ende März hat Russland-Sonderermittler Robert Mueller seine Arbeit abgeschlossen und US-Justizminister William Barr seinen Abschlussbericht übergeben, der bislang nur in Teilen geschwärzt veröffentlicht wurde. Mueller fand demnach keine Beweise für Geheimabsprachen des Teams von US-Präsident Donald Trump mit Vertretern Russlands. In dem Bericht sind aber diverse Versuche Trumps aufgeführt, Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. Mueller äußerte sich nicht eindeutig zum Vorwurf der Justizbehinderung, sondern führte Argumente dafür und dagegen an. Er sprach Trump aber ausdrücklich nicht von dem Vorwurf frei. Trump sah sich dagegen vollständig entlastet.
Mueller hatte etwa zwei Jahre lang untersucht, ob das Wahlkampfteam des Republikaners Donald Trump geheime Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hatten. Auch ging es darum, ob Trump später, als er schon US-Präsident war, die Ermittlungen der Justiz dazu behinderte. Hintergrund der Ermittlungen war die mutmaßliche Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016.
In der Folge versuchte das Parlament immer wieder, Einsicht in den gesamten Bericht zu bekommen. Erst Ende Oktober hat ein US-Berufungsgericht die Herausgabe des ungeschwärzten Berichts von Russland-Sonderermittler Robert Mueller an das Parlament per einstweiliger Verfügung gestoppt. Dies gelte bis zu einer abschließenden Bewertung des Vorfalls, erklärte das Gericht in Washington. Zuvor hatte eine Bundesrichterin die Herausgabe des ungeschwärzten Berichts an den Justizausschuss im Repräsentantenhaus angeordnet. Das Justizministerium legte daraufhin Berufung ein. Es geht bei dem Rechtsstreit sowohl um den gesamten Bericht als auch um bislang vom Justizministerium zurückgehaltene Mitschriften oder Beweise, die dem Bericht zugrunde lagen. Der von Demokraten kontrollierte Ausschuss hatte unter Strafandrohung aufgefordert, den ungeschwärzten Mueller-Bericht und die zugrunde liegenden Beweise vorzulegen. US-Justizminister William Barr lehnte das ab.
25.03.2019
Wer hat an der Uhr gedreht?
Der Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit hat in Europa – und besonders in Deutschland – viele Gegner. Das EU-Parlament hat das Ende der Zeitumstellung Ende März einen Schritt näher rücken lassen – vermeintlich.
Das EU-Parlament plädiert für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021. Auf diese Position einigten sich die Abgeordneten Ende März in Straßburg mit 410 Ja-, 192 Nein-Stimmen und 51 Enthaltungen. Für die tatsächliche Abschaffung müsste allerdings noch ein Kompromiss mit den Mitgliedstaaten erzielt werden. Die Abstimmung im EU-Parlament war eine wichtige Hürde für das Ende der Zeitumstellung, im Gesetzgebungsprozess handelt es sich aber nur um einen Zwischenschritt. Letztlich soll nach dem Willen des Europaparlaments jeder Mitgliedstaat selbst entscheiden können, ob er in zwei Jahren eine dauerhafte Winter- oder Sommerzeit einführen will. Für diejenigen Staaten, die sich für die Winterzeit entscheiden, stünde die letzte Zeitumstellung demnach im Oktober 2021 an.
Um einen Flickenteppich verschiedener Regelungen zu vermeiden, schlagen die Abgeordneten ein Koordinierungsgremium vor, in dem Vertreter von EU-Kommission und Mitgliedstaaten sitzen sollen. Dieses soll helfen, eine möglichst einheitliche Lösung zu finden. Aus rechtlichen Gründen könne den EU-Staaten nicht vorgeschrieben werden, für welche Zeit sie sich letztlich entscheiden, erklärte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese. „Trotzdem sollten sich die Mitgliedstaaten koordinieren, damit man, wenn man zum Beispiel von Norddeutschland über die Niederlande und Belgien nach Frankreich fährt, nicht dreimal die Uhr umstellen muss." Idealerweise sollte es nach der Abschaffung der Zeitumstellung auch weiterhin nicht mehr als drei Zeitzonen in der EU geben.
Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit ist schon seit Langem umstritten. Seit 1996 werden in der Europäischen Union am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt. In Deutschland gibt es die Sommerzeit schon seit 1980. Ursprünglich sollte dank einer besseren Ausnutzung des Tageslichts Energie gespart werden, doch der wirtschaftliche Nutzen ist heute äußerst umstritten. Außerdem legen wissenschaftliche Erkenntnisse nahe, dass manche Menschen gesundheitlich unter dem Mini-Jetlag leiden.
Doch auch zum Jahresende 2019 gibt es wenig Bewegung. Einige Staaten haben noch immer keine Position bezogen, bei anderen gibt es Sorgen, dass die Auswirkungen einer Änderung nicht ausreichend analysiert seien.
16.03.2019
Kuban neuer JU-Chef
Die Junge Union (JU) hat Tilman Kuban zum neuen Vorsitzenden gewählt. In einer Kampfabstimmung setzte sich der 31-Jährige mit 200 der 319 gültigen Stimmen oder 62,7 Prozent gegen den Landtagsabgeordneten und thüringischen JU-Vorsitzenden Stefan Gruhner (34) durch. Die Neuwahl auf dem außerordentlichen Deutschlandtag wurde nötig, weil der bisherige Vorsitzende Paul Ziemiak im Dezember neuer CDU-Generalsekretär geworden war.
02.03.2019
Aufregung um Büttenrede
Es dauerte etwas, bis die Brisanz der Äußerung von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Medienwelt ankam. Es war wohl mal wieder eine Privatperson, die die Sendung zwei Tage später sah, sich an ihren Äußerungen zu „Toiletten für das dritte Geschlecht" störte und das in den sozialen Medien verbreitete.
Kramp-Karrenbauer musste sich als Angeklagte beim „Stockacher Narrengericht", einer schwäbisch-alemannischen Fastnachtsveranstaltung in dem Städtchen am Bodensee, als weit und breit einzige Frau gegen eine Männerriege verteidigen. Ihre Verteidigungsrede war vor allem gegen die Männerdominanz im Saal gerichtet. „Guckt Euch doch mal die Männer von heute an. Wer war denn von Euch vor Kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist diese Toilette." Worte, die zu einem gewaltigen Shitstorm sorgte und AKK zu folgender Reaktion veranlassten: „Heute habe ich das Gefühl, wir sind das verkrampfteste Volk, das überhaupt je auf der Welt rumläuft. Das kann doch so nicht weitergehen."
13.03.2019
Neues Team besucht Tatort
Alles beginnt mit einem toten Hund: Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer ermitteln im Garten einer Villa in St. Ingbert. Sie sind die neuen Kommissare des saarländischen „Tatort". Als Leo Hölzer (Daniel Sträßer) und Adam Schürk (Vladimir Burlakov) ermitteln sie ab Anfang 2020 bundesweit im Auftrag des Saarländischen Rundfunks. „Das fleißige Lieschen" (Arbeitstitel) wird an 22 Drehtagen unter anderem in Saarbrücken, Sulzbach, Mettlach, Püttlingen und eben St. Ingbert in den Kasten gebracht. Das fünfköpfige Haupt-Team wird in seinem ersten Krimi von Regisseur Christian Theede angeleitet. Es spielen zudem: Brigitte Urhausen als Hauptkommissarin Esther Baumann, Ines Marie Westernströer als Hauptkommissarin Pia Heinrich und Anna Böttcher als Rechtsmedizinerin Dr. Henny Wenzel. Burlakov beschreibt in einem Interview seinen Charakter Leo Hölzer als jemanden, der „ein wahnsinnig analytisches Hirn hat und sehr genau Menschen lesen kann. Der mehr nachdenkt, nicht so impulsiv handelt, sondern wirklich die Menschen scannt und dann die Schlüsse daraus zieht." Daniel Sträßer wiederum gewährt folgenden Einblick in seine Figur: „Adam ist ein Mensch mit einer bewegten bis schweren Vergangenheit, der einen einzigartigen Umgang mit seinem Schicksal hat." Mit Sträßer kommt ein Lokalmatador ins bundesweite Fernsehen: Er wurde 1987 in Völklingen geboren. Ganz unbekannt ist das Saarland Burlakov, der mit neun Jahren aus Moskau nach Deutschland kam, aber auch nicht: Anlässlich des Filmfestivals Max Ophüls Preis war er bereits mehrfach hier – und auch bereits als Jungdarsteller nominiert.
21.03.2019
Uranfund in Dudweiler
Männer in Schutzanzügen laufen über die Straße, flankiert von Polizei und Feuerwehr: ein ganz normaler Donnerstag in Dudweiler? Mitnichten. In einem leer stehenden Haus, das einem verstorbenen Chemiker gehörte und geräumt wird, werden radioaktive Substanzen in Blei-Kassetten gefunden – teilweise mit russischer Beschriftung. Der Fund bedeutet für die Anwohner: Geduld haben, da die Straße gesperrt wird und der Durchlass im weiteren Umfeld der Jakob-Welter-Straße verwehrt bleibt. Dann Entwarnung: Die gemessenen Strahlungswerte hätten sich im Bereich „natürlicher Hintergrundstrahlung" befunden.
Bereits einige Wochen zuvor wurden in dem vormals komplett zugemüllten Haus uranhaltiges Material und gefährliche Chemikalien gefunden. Der mit 51 Jahren verstorbene Besitzer des Hauses hatte offensichtlich mit verschiedenen gefährlichen Stoffen in seinem Keller und in seiner Gartenlaube Experimente betrieben. Ein Stoff wiederum entpuppt sich als höchst ungefährlich: Eine Kaffeedose dient lediglich einer ungefährlichen Chemikalie als Behältnis.
27.03.2019
Ex-OB fällt tief
Es sind ein Blick nach unten und ein kaum hörbares „Ja", die für Klarheit sorgen. Lange weist Karlheinz Schöner (CDU) alle Vorwürfe zurück, dann überrascht der ehemalige Oberbürgermeister Homburgs alle. Am achten Prozesstag gesteht er vor dem Landgericht Untreue und Korruption, woraufhin das Landesverwaltungsamt ihn suspendiert. Arbeiter des städtischen Bauhofes hatten während der Arbeitszeit im privaten Garten des gescheiterten Verwaltungschefs gearbeitet. Anfang April wird Schöner wegen Untreue und wegen Vorteilsannahme zu einer Gesamtstrafe von 15 Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Der 67-Jährige habe sich der Untreue und der Vorteilsannahme schuldig gemacht, urteilte das Gericht. 703 Tage lang habe er den Standort der Beschallungsanlage gegenüber der Stadt verschleiert, bis diese im Probenraum von Schöners Oldieband sichergestellt wurde. Der frühere Homburger Oberbürgermeister muss 5.000 Euro an die Kinderkrebshilfe zahlen und den Schaden von 12.500 Euro wiedergutmachen, der der Stadt durch die Anschaffung der Beschallungsanlage entstanden war. Eine mögliche Absprache zur Beschleunigung des Verfahrens hatte der gefallene OB vor dem Start des Prozesses noch abgelehnt.
19.03.2019
Höllenglut in Homburg
Kurz nach 15.30 Uhr scheint sich ein Inferno anzubahnen. Noch aus 20 Kilometern Entfernung sind schwarze Rauchwolken über Homburg zu sehen. In der Werkshalle eines Kunststoff verarbeitenden Betriebes im Industriegebiet West wütet eine Feuersbrunst, deren Rauchsäule mehrere Hundert Meter in den Himmel aufsteigt. Das von dem Unternehmen hergestellte beziehungsweise recycelte Kunststoffgranulat beinhaltet Polyurethan – dies geriet in Brand. Über mehrere Stunden hinweg versuchen Feuerwehren aus dem Saarpfalz-Kreis, aus Neunkirchen und von den Pfälzer Nachbarn, die Flammenwand unter Kontrolle zu bekommen und zu verhindern, dass der Brand sich auf Nachbargebäude ausbreitet. Zusätzlich vor Ort ist eine Sondereinheit des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz, die die Kollegen über den eventuellen Gefahrenstoff informiert. Nach einigen dramatischen Stunden gibt es Entwarnung.
30.03.2019
Fontanejahr eröffnet
Mit Worten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist in Neuruppin das Fontanejahr eröffnet worden. Bei einem Festakt in der brandenburgischen Geburtsstadt des Dichters Theodor Fontane sprachen Steinmeier und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) über Fontanes Werk und Lebensweg – anlässlich dessen Geburt vor 200 Jahren. Fontane sei eine Ausnahmeerscheinung unter den Schriftstellern des 19. Jahrhunderts gewesen, sagte Steinmeier in seinem Grußwort in der Kulturkirche. „Seine Romane spiegeln weniger das alte Preußen als vielmehr den Konflikt von Tradition und Moderne und sind vielleicht gerade deshalb so unverändert aktuell", erklärte Steinmeier. Brandenburgs Ministerpräsident hatte zuvor gemeinsam mit dem Bundespräsidenten die Ausstellung „fontane.200/Autor" und das Geburtshaus des Dichters besichtigt. Fontane habe sich als gelernter Apotheker mit menschlichen Krankheiten ausgekannt und gewusst, „dass es kein Allheilmittel gibt und nichts so unersetzlich ist, wie ein Gespräch", sagte Steinmeier. Der Schriftsteller, Journalist und Apotheker Theodor Fontane (1819–1898) wird zu seinem 200. Geburtstag in seiner Geburtsstadt mit einer großen Schau geehrt. Über 200 Veranstaltungen gab es alleine in Neuruppin, darunter Lesungen, Wanderungen, Radtouren und Workshops.
06.03.2019
Weltreise
Zur Internationalen Tourismus-Börse (ITB) sind in diesem Jahr rund 10.000 Besucher weniger gekommen als im Vorjahr. Das teilten die Veranstalter der weltgrößten Reisemesse am Ende mit. Demnach begaben sich in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm 160.000 Besucher auf eine „Reise rund um die Welt". Trotz sinkender Besucherzahlen konnte sich die Reisebranche freuen. Die Nachfrage nach Reisen zeigte sich weltweit ungebrochen – und das trotz zahlreicher geo- und wirtschaftspolitischen Unsicherheitsfaktoren wie dem Brexit oder Handelskonflikten. Insgesamt präsentierten sich auf der ITB 2019 mehr als 180 Länder und Regionen. Sie zeigten vor allem an den Besuchertagen zahlreiche Attraktionen, Mitmachaktionen, kulturelle Highlights und kulinarische Kostproben aus ihrer Heimat. Im Rampenlicht stand dabei Partnerland Malaysia. Traditionell gekleidete Semban-Frauen erzählten über das kulturelle Erbe Malaysias und zeigten antiken Schmuck und Kopfbedeckungen aus Borneo.
30.03.2019
Goldene Kamera für Thunberg
Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat bei der Goldenen Kamera einen flammenden Appell für die Rettung des Weltklimas gehalten. „Wir stehen jetzt an einem Scheideweg unserer Geschichte", sagte die 16-Jährige in Berlin. Sie rief Prominente auf, ihre Stimme zu erheben, da sie Einfluss auf Milliarden Menschen weltweit hätten. Thunberg ist zur Symbolfigur einer Protestwelle geworden, weil sie immer freitags für einen beherzteren Kampf gegen den Klimawandel demonstriert, statt zur Schule zu gehen. Sie wurde mit einem Sonderpreis Klimaschutz ausgezeichnet. Rund 1.200 Gäste waren zur Verleihung der Film- und Fernsehpreise eingeladen. Steven Gätjen moderierte den Abend. Das ZDF übertrug die Preisverleihung, Zur Eröffnung sangen Westlife. Im Publikum saßen unter anderem die Schauspieler Jan Josef Liefers, Moderator Kai Pflaume und die US-Schauspielerin Jessica Chastain.
Geehrt wurde zum Beispiel die Schauspielerin Anna Schudt. Die 45-Jährige bekam eine Goldene Kamera als beste Darstellerin. Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
14.03.2019
BVG streikt
Mehr Geld und bessere Arbeitszeiten – das waren die Forderungen der Beschäftigten der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG), die ab März den öffentlichen Nahverkehr in Berlin tageweise bestreikt hatten. Betroffen waren an den Streiktagen vor allem Randbezirke – Busse, U- und Straßenbahnen blieben oft den ganzen Tag im Depot. Wer irgendwie konnte, stieg auf Züge der Deutschen Bahn und Taxis um. Leszek Nadolski, Innungsvorsitzender des Berliner Taxigewerbes, berichtete, dass an Streiktagen rund 5.000 Taxis im Einsatz gewesen seien. Der Tarifkonflikt wurde nach drei Streiktagen im April gelöst. Die Gewerkschaft Verdi und der Kommunale Arbeitgeberverband einigten sich darauf, dass die Beschäftigten von Deutschlands größtem kommunalen Nahverkehrsunternehmen rückwirkend zum 1. Januar acht Prozent mehr Geld bekommen, mindestens aber 350 Euro im Monat. Weitere Arbeitsniederlegungen waren damit abgewendet. „Dieser Abschluss ist einmalig", sagte BVG-Personalvorstand Dirk Schulte. Er gilt nun bis Ende 2020.