01.05.2019
Keine Krawalle zum 1. Mai
Über 30 Jahre war der 1. Mai in Berlin-Kreuzberg ein Synonym für Krawalle, Straßenschlachten und linke Gewalt. Das hat sich vor einigen Jahren geändert. Seither initiiert das Bezirksamt das „Myfest". Ein Konzept das auch in diesem Jahr aufging. Zehntausende Menschen feierten den Tag der Arbeit friedlich. Zwischen Moritzplatz und Görlitzer Bahnhof gab es auf vier Bühnen Musik und politische Beiträge. Das Bezirksamt hatte im Vorfeld beschlossen, den politischen Charakter des Festes in den Vordergrund zu stellen.
In den vergangenen Jahren glich die Oranienstraße immer mehr einer touristischen Saufmeile. Deshalb war die Zahl der Musikbühnen und Imbissstände reduziert worden. Ein Konzept, das bei den Besuchern ankam.
01.05.2019
Star-Torhüter mit Herzinfarkt
Es war ein schweres Jahr für Iker Casillas, 38. Anfang Mai erlitt der spanische Fußball-Torhüter zunächst einen Herzinfarkt, konnte aber, nachdem ihm ein Stent gesetzt worden war, fünf Tage später aus dem Krankenhaus entlassen werden. „Ich muss dankbar sein, ich hatte viel Glück", sagte der Profi des portugiesischen Topclubs FC Porto unmittelbar nach der Entlassung. Er hatte Glück im Unglück gehabt, dass der Infarkt sich während des Trainings und nicht etwa auf dem Nachhauseweg ereignet habe.
Drei Wochen später folgte dann die nächste Schocknachricht: Seine erst 35 Jahre alte Ehefrau erkrankte an Eierstockkrebs und musste operiert werden. Der Eingriff sei zwar gut verlaufen und der Tumor frühzeitig entdeckt worden, aber es stünden ihr noch Monate des Kampfes gegen die bösartige Erkrankung bevor. Anfang November stieg Casillas selbst wieder langsam ins Profi-Training ein.
05.05.2019
„Ich Schäme mich nicht!"
Entertainerin Dagmar Frederic gesteht bei einem Interview in Berlin, dass sie stolz sei auf ihre Karriere und auf ihre Auszeichnungen, die sie in der ehemaligen DDR erhalten hat. „Der Nationalpreis der DDR war eine unglaubliche Ehre, das war eine solche Auszeichnung", sagte die 74-Jährige einem Online-Nachrichtenportal. „Ich schäme mich nicht für meine DDR-Vergangenheit." Zugleich kritisierte Frederic das damalige politische System: „Nach wie vor ist für mich der größte Fehler der DDR, dass sie die Leute eingesperrt und die Mauer gebaut haben." In der Debatte um Unterschiede zwischen Ost und West missfalle ihr, dass „viele in Westdeutschland immer noch denken, dass wir in Ostdeutschland dankbar sein müssten. Nein, müssen wir gar nicht."
Die gelernte Apothekenhelferin hatte 1966 ihren ersten Show-Auftritt im Berliner Friedrichstadtpalast – damals das bekannteste Varieté der DDR. Bald hatte sie eigene Fernsehshows. So moderierte sie 14 Jahre lang die populäre Weihnachtssendung „Serenade bei Kerzenschein" und neun Jahre lang „Kinomusik mit Dagmar Frederic". Daneben gab es Sendungen wie „Ein Kessel Buntes" im neuen Friedrichstadtpalast, den sie 1984 eröffnete. Auch über die Wendezeit hinaus gelang es ihr, im Showgeschäft zu bestehen.
09.05.2019
Bosch baut Stellen ab
Bereits im Vorjahr gab es einen wahren Kahlschlag bei Bosch in Homburg, teilte ein Sprecher Anfang des Jahres mit. Nur wenige Monate später redet Bosch-Vorstandschef Volkmar Denner davon, erneut Stellen abzubauen. Er selbst drückt es auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart so aus: „Es wird auch dieses Jahr zu Stellenanpassungen kommen." Erneut sollen 400 Mitarbeiter das Werk verlassen müssen – wie im Vorjahr. Dabei soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Stattdessen sollen befristete Verträge nicht verlängert werden und auch Stellen nach einem Vorruhestand nicht neu besetzt werden. Noch immer leide das Werk unter rückläufigen Verkaufszahlen bei Dieselautos, wie der Vorsitzende des Bereichsvorstands Powertrain Solutions, Uwe Gackstatter, sagt. Daher werden weniger Dieseleinspritz-Systeme benötigt.
12.05.2019
Brand löscht Familie aus
Am frühen Morgen des 12. Mai brennt es in Neunkirchen lichterloh. Später werden die Hilfskräfte feststellen, dass eine komplette Familie Opfer des Brandes geworden ist. Gleichzeitig kann die Feuerwehr aber fünf Menschen aus der Flammenhölle in der Wellesweilerstraße retten: Eine Frau mit drei Kindern und einen Mann, der sich aufs Dach flüchtete, konnten die Retter rechtzeitig in Sicherheit bringen. Trotz schnellem Eintreffen der Feuerwehr und engagierter Löscharbeit brannte das mehrstöckige Wohngebäude komplett aus. Neunkirchens Feuerwehrsprecher Christopher Benkert sagte: „Das Treppenhaus war aus Holz. Es war schon größtenteils ausgebrannt, als wir angekommen sind. Auch die Decken zwischen den Geschossen sind teilweise eingebrochen." Am Nachmittag fanden die Hilfskräfte das erste Opfer zwischen den Trümmern. Es ist der 50-jährige Familienvater, der ebenso an einer Rauchgasvergiftung starb wie seine 33-jährige Frau und ihr erst vierjähriges gemeinsames Kind, die beide später gefunden wurden. Wie die Polizei einige Tage später mitteilte, brach das Feuer in der Waschküche aus, die sich im Keller befand.
17.05.2019
Überraschender Rücktritt
Frei sein. Selbstbestimmt. Machen, was sie will. Für Laura Dahlmeier ist das ihre größte Lebensmaxime, die ein hohes Maß an Lebensqualität darstellt. Und das Freisein stellt die Ausnahme-Biathletin nun in den Mittelpunkt ihres Lebens. Denn mit nur 25 Jahren beendet die Bayerin am 17. Mai ihre einmalige Erfolgskarriere. Am allermeisten freue sie sich darauf, sich nicht mehr jede Minute an- und abmelden zu müssen, „um meinen genauen Aufenthaltsort anzugeben beziehungsweise täglich zwischen 6 bis 23 Uhr für (Antidoping-)Kontrollen zur Verfügung zu stehen. Dies war schon ein sehr großer Eingriff in die Privatsphäre", schrieb die Garmisch-Partenkirchnerin damals auf ihrer Homepage. Beweisen muss sie sich ohnehin nichts mehr. Sie hat alles gewonnen. Zweimal Olympia-Gold, sieben WM-Titel, dazu einmal der Gesamtweltcup. 13 WM-Medaillen in Serie sind ebenso Rekord wie ihre fünf WM-Titel 2017 in Hochfilzen.
Acht Monate nach ihrem letzten Weltcup-Rennen geht es für die Biathlon-Olympiasiegerin dann im November plötzlich wieder um WM-Medaillen. Im argentinischen Villa La Angostura startet die heute 26-Jährige bei der Berglauf-WM. „Da bin ich durch Zufall dazugekommen", sagt Dahlmeier über ihr neues sportliches Abenteuer.
18.05.2019
Duncan Laurence gewinnt ESC
Die Niederlande haben mit der Liebeskummerballade „Arcade" des Interpreten Duncan Laurence (25) den Eurovision Song Contest in Tel Aviv gewonnen. Für die Niederlande ist es der fünfte Sieg bei dem Musikwettbewerb, zuletzt gewann das Land vor 44 Jahren. Auf Platz zwei kam Italien, auf Rang drei Russland. Den vierten Platz belegte die Schweiz mit Luca Hänni, der 2012 die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar" gewonnen hatte. 26 Lieder konkurrierten im Finale. Zum fünften Mal war das ferne Australien als Ehrengast dabei, weil es dort viele Fans der Show gibt. Der Auftritt von Kate Miller-Heidke mit dem Lied „Zero Gravity" im Opernstil gehörte zu den spektakulärsten. Eine Performance auf einer schwankenden Stange in etwa fünf Metern Höhe erweckte die Illusion, sie schwebe schwerelos über der Erde. Insgesamt nahmen am ESC in diesem Jahr 41 Länder teil. 15 Beiträge wurden in den beiden Semifinals aussortiert, darunter die Lieder aus Belgien, Polen, Portugal und Österreich. Neben Deutschland sind als große Geldgeber automatisch Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien fürs Finale gesetzt, ebenso der Gastgeber, also diesmal Israel. Deutschland landete mal wieder ganz weit hinten. Das Duo Sisters setzte mit Platz 25 die deutsche Misserfolgsserie fort, die nur im vergangenen Jahr unterbrochen wurde, als Michael Schulte überraschend auf Platz vier kam. Das Duo war nach einem Zählfehler sogar noch vom drittletzten auf den vorletzten Platz zurückgestuft worden.
24.05.2019
May kündigt Rücktritt an
Am Ende kamen ihr doch die Tränen: Die britische Premierministerin Theresa May hat am 24. Mai ihren Rücktritt angekündigt. Sie werde ihr Amt als Chefin der Konservativen Partei am 7. Juni abgeben, sagte die Politikerin bei einer Rede in London. Am 24. Juli vollzog sie ihren Rücktritt als Premierministerin und machte den Weg für Boris Johnson frei. „Es ist und wird immer eine Angelegenheit von tiefem Bedauern für mich sein, dass es mir nicht gelungen ist, den Brexit zu vollziehen", sagte May. Sie habe alles versucht, um eine Mehrheit im Parlament zu bekommen, doch das sei nicht gelungen. Mays Position galt schon lange als wackelig. Sie stand von mehreren Seiten massiv unter Druck – nicht zuletzt von EU-freundlichen Abgeordneten und Brexit-Hardlinern in ihrer eigenen Konservativen Partei. Auch das Land blieb während der beinahe drei Jahre seit dem Brexit-Referendum tief gespalten in Befürworter und Gegner des EU-Austritts. Dreimal scheiterte May im Parlament mit dem Austrittsabkommen, das sie mit Brüssel ausgehandelt hatte. In einem letzten verzweifelten Versuch bot sie sogar eine Parlamentsabstimmung über ein Referendum zu ihrem Brexit-Deal an.
26.05.2019
Verlierer und doch Gewinner
Die SPD erlebt bei der Wahl in Bremen mit 24,9 Prozent eine historische Schlappe und landet sogar hinter der CDU (26,6 Prozent). Dennoch können die Sozialdemokraten weiter regieren. Zweieinhalb Monate nach der Wahl einigen sich SPD, Linke und Grüne auf eine Regierungskoalition und stellen damit das erste Bündnis dieser Art in Westdeutschland. Der Bremer Landtag – die Bürgerschaft – wählte Mitte August alle Mitglieder der Landesregierung, an deren Spitze Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) steht. Die Opposition machte zum Auftakt der Legislaturperiode klar, dass sie der Regierung gehörig auf die Finger schauen werde. Die SPD sprach von einem Aufbruch und einem neuen Kapitel für den Stadtstaat. Bovenschulte hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass er die rot-rot-grüne Koalition in Bremen nicht unbedingt als Modell und Vorlage für den Bund sehe. Die Politik in dem 680.000 Einwohner zählenden und aus Bremerhaven und Bremen bestehenden Zweistädte-Staat sieht der erst im Mai in den Landtag gewählte Bovenschulte vor allem durch kommunale Aufgaben geprägt.
Die SPD hatte bei der Wahl am 26. Mai eine historische Niederlage erlitten. Die CDU wurde erstmals seit über 70 Jahren stärkste Kraft.
26.05.2019
Volksparteien verlieren
Nach der Europawahl Ende Mai wird das Politikmachen in Europa schwieriger. Nach schweren Verlusten kommen Christ- und Sozialdemokraten zusammen erstmals seit Jahrzehnten nicht mehr auf eine Mehrheit im Europaparlament. Auch wenn rechtspopulistische Parteien zulegten, blieb ein Rechtsruck aus – auch wegen einer gestiegenen Wahlbeteiligung (50 Prozent). Unter den 751 Abgeordneten des Europaparlaments kommt die christdemokratische Europäische Volkspartei auf 178 Sitze, (minus 38). Die Sozialdemokraten erhalten 152 Mandate (minus 33). Die Liberalen liegen bei 108 Mandaten, wenn die Sitze für die Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mitgezählt werden (plus 39). Dahinter kommen die Grünen mit 67 Sitzen (plus 15). Die Linke verliert acht Sitze und kommt auf 39. Die rechtspopulistischen und nationalistischen Fraktionen kommen zusammen auf 169 Sitze, 14 mehr als bisher.
26.05.2019
Finnische Kufenflitzer
Finnlands No-Name-Team ist zum dritten Mal Eishockey-Weltmeister. Ende Mai rang das Suomi-Kollektiv den 26-maligen Weltmeister Kanada 3:1 im spannenden Final-Spektakel von Bratislava nieder. Das Heimatland des deutschen Bundestrainers Toni Söderholm holte sich damit zum dritten Mal nach 1995 und 2011 den WM-Pokal. Auch vor acht Jahren hatte Finnland im slowakischen Bratislava unter dem aktuellen Weltmeister-Coach Jukka Jalonen triumphiert. Diesmal schoss Marko Anttila von Jokerit Helsinki die Finnen einen Tag vor seinem 34. Geburtstag mit zwei Toren (23. und 43. Minute) zum Titel und zum ersten Finalsieg gegen Kanada nach zuvor drei fehlgeschlagenen Versuchen 1994, 2007 und 2016.
Damit bleibt Kanada in der Liste der Weltmeister weiter knapp hinter Russland (27 Titel). Zuletzt hatten die Kanadier, die zum vierten Mal binnen fünf Jahren im Finale standen, 2016 mit einem 2:0-Endspielsieg gegen Finnland in Russland gesiegt. Deutschland (Aus im Viertelfinale) war übrigens das einzige Team, das den aktuellen Weltmeister Finnland bei dieser WM in regulärer Spielzeit bezwingen konnte (4:2).
26.05.2019
Super-Erfolge – Heftige Pleiten
Es ist der große Super-Wahlsonntag im Saarland: Am 26. Mai stimmen 34 Städte und Gemeinden über den jeweiligen zukünftigen Chef im Rathaus ab. Hinzu kommen Wahlen zum Landrat, Ortsrat, und Bezirksrat. Dabei zeigt sich, dass es den gerne zitierten Bonus des Amtsinhabers kaum mehr gibt. Während Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (Regionalverband Saarbrücken; SPD) und die Landräte Daniela Schlegel-Friedrich (Kreis Merzig-Wadern; CDU) sowie Patrik Lauer (SPD) in ihren Ämtern bestätigt werden, sieht es bei den Bürgermeistern zum Teil ganz anders aus. In Eppelborn wird Birgit Müller-Closset (SPD) im ersten Wahlgang mit niederschmetternden 27 Prozent abgewählt. In Blieskastel erwischt es Amtsinhaberin Annelie Faber-Wegener (CDU) mit 31,9 Prozent kalt. Nur knapp können sich die Amtsinhaber Thomas Redelberger (Heusweiler; CDU) und Klaus Häusle (Riegelsberg; SPD) in den jeweiligen Stichwahlen zwei Wochen später durchsetzen.
Am spektakulärsten scheitert jedoch wohl die Oberbürgermeisterin Saarbrückens: Charlotte Britz verliert im zweiten Wahlgang mit 0,6 Prozentpunkten gegen Herausfordere Uwe Conradt (CDU).
28.05.2019
Union ist erstklassig
Der 1. FC Union Berlin hat den Favoriten VfB Stuttgart in die Zweitklassigkeit gestürzt und sich den Traum vom ersehnten ersten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga erfüllt. Die Eisernen aus Köpenick erzitterten sich im Relegations-Rückspiel auch dank des Videobeweises ein 0:0 und besiegelten vier Tage nach dem 2:2 im ersten Duell damit den dritten Abstieg der Schwaben. Trotz langer Überlegenheit in der stimmungsvollen und packenden Partie beim Zweitligadritten wartete der Bundesliga-16. aus Stuttgart vergeblich auf das dringend benötigte Auswärtstor und musste wie schon 2016 und 1975 die Reise ins Unterhaus antreten.
Nach Hertha BSC hat Berlin damit einen zweiten Fußballclub im deutschen Oberhaus. Nach dem Abpfiff dröhnte die Musik aus der Kabine, glücklich liefen die Profis mit großen Biergläsern durch die Stadionkatakomben und freuten sich nach zehn Jahren in der 2. Bundesliga über das Geschaffte. In den nächsten Tagen wurde der historische Tag dann mit den Fans noch einmal groß gefeiert – Schifffahrt auf der Spree und Empfang auf dem Köpenicker Rathausbalkon inklusive.
29.05.2019
168 Stunden Fußball nonstop
Am Ende steht der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Mit dem Ziel, 168 Stunden am Stück zu kicken, startet im St. Wendeler Stadtteil Winterbach ein Fußballspiel für den guten Zweck. Dabei treten die Sportfreunde (SF) Winterbach gegen den „Thank God it’s Friday Event Club" aus Wallhalben im benachbarten Rheinland-Pfalz an. Die Wettlustigen besagen im Vorfeld, dass mehr als 2.000 Tore fallen werden. Als Lokalmatador Niklas Hanke seine Sportfreunde mit 1:0 in Führung bringt, ist der Jubel noch verhalten. Dann heißt es, eine Woche lang ohne Pause den Ball zu treten. Laut Reglement dürfen die 36 Spieler das Gelände nur dann verlassen, wenn ein Arztbesuch vonnöten ist. Eine Woche lang ist man also von Familie und Freunden getrennt. Für jedes Team stehen zwei Trikotsätze bereit, die zwischendurch immer wieder gewaschen werden. 84 Schiris passen auf, dass alles den Regeln entsprechend verläuft. Zusätzlich wird den Guinness-Anforderungen nach das komplette Spiel zur Beweisführung aufgezeichnet. Als am 5. Juni um 19 Uhr der Schlusspfiff ertönt, sind mehr als 3.600 Tore gefallen und der Kick endet unentschieden mit 1802:1802.
Übrigens war es nicht der erste Rekordversuch der Gäste aus Wallhalben. Diese versuchten bereits 2015 und 2016, die Bestmarken von damals 72 und 102 Stunden zu übertreffen. 2016 kickten sie gar 111 Stunden durch – doch die geforderte Schrift- und Videodokumentation erwies sich als lückenhaft. Der Rekord wurde nicht anerkannt. Auch außerhalb des Spielfeldes erweisen sich die Mannschaften als Sportsmänner: Die Erlöse, die durch Konzerte erzielt werden, die während der Veranstaltung gespielt werden, und ein Teil der Sponsorenzuschüsse fließen in soziale Zwecke.
31.05.2019
Südsee in Brandenburg
26 Grad, Sandstrand, Pools und Tropen-Feeling: Das ist das Versprechen von Tropical Islands. Der gigantische Freizeitpark südlich von Berlin wurde im Mai 15 Jahre alt. Eingeweihte nennen das Bad im Tropenlook schlicht „den Dom". Kein Wunder: Egal, aus welcher Richtung man kommt, kündigt sich das riesige Gebäude bereits Kilometer vorher an. In der größten freitragenden Halle der Welt sollten einmal Luftschiffe gebaut werden. Aber das funktionierte nicht, da die Firma pleiteging. Dann kam ein malaysischer Investor, der eine noch verrücktere Idee hatte: eine Indoor-Tropenlandschaft. Tropical Islands ist ein bisschen Disneyland, ein bisschen Ballermann, ein bisschen Tropeninsel – gepaart mit einzigartigem Brandenburg-Charme. Inzwischen erstreckt sich die Anlage auf 66.000 Quadratmeter. Aus der verrückt anmutenden Idee ist mittlerweile ein ausgefeiltes Konzept geworden. 6.000 Menschen finden hier gleichzeitig Platz. Neben der sogenannten Südsee-Landschaft am Strand hat das Resort ein Lagunen-Becken mit eingebauten Whirlpools und einen Außenbereich zu bieten. Außerdem gibt es eine riesige Saunalandschaft, mehrere Rutschentürme, einen Kinderbereich mit Animation und ein gigantisches Bällebad. Stolz ist der Preis von 44 Euro pro Tag pro Person, ermäßigt 35 Euro. Kinder bis fünf Jahre sind kostenfrei. Gewonnen hat in jedem Fall die Region.
31.05.2019
Grünes Licht für BER
Auf dem Weg zur geplanten Eröffnung im Oktober 2020 nahm der künftige Hauptstadtflughafen BER eine weitere Hürde. Der übergeordnete Sachverständige erklärte die Rauchabzugsanlagen sowie die Lüftungstechnik im Hauptgebäude sowie den beiden Pavillons für sicher und für den Betrieb zulässig: Das teilte Flughafenchef Engelbert Lüdtke Daldrup im Mai stolz mit. „Das Monster ist final gezähmt", sagte Lüdtke Daldrup im Hinblick auf den aktuellen Baufortschritt. „Monster" ist der unternehmensinterne Begriff für einen zentralen Abschnitt der Brandschutzanlage, den die Ingenieure jahrelang nicht in den Griff bekamen. Der Flughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld sollte ursprünglich im Oktober 2011 in Betrieb gehen, nun soll es im Herbst kommenden Jahres so weit sein.
Die Fertigstellung der Brandschutzanlage im Terminal hatte sich immer wieder verzögert. Schuld daran waren auch festgestellte Mängel an der Brandmelde- und Kabelanlage. Im Sommer begann dann ein weiterer wichtiger Test, die sogenannte Wirk-Prinzip-Prüfung (WPP). Mit der WPP wird als Voraussetzung für die Abnahme des BER durch die Baubehörde das ordnungsgemäße Zusammenspiel aller wichtigen Anlagen getestet. Ergebnis: offen.