Das erste Bier als Basketball-Rentner gönnte sich Dirk Nowitzki noch vor dem Heimflug nach Dallas. Mit großen Emotionen und reichlich Tränen verabschiedete sich der Superstar im Frühjahr von der NBA-Bühne, sogar drei ehemalige US-Präsidenten würdigten seine ruhmreiche Karriere. Nun soll endlich Schluss sein mit dem asketischen Leben eines Profisportlers. „Es ist auch mal schön, dass ich nicht immer nach einer Halle suchen muss, wenn ich unterwegs bin, nicht ständig auf meine Diät achten muss", sagte ein erleichterter Nowitzki nach seinem letzten Spiel und scherzte: „Mal schauen, ob ich die 150 Kilogramm schaffe die nächsten Monate."
Das zwar nicht, aber ansonsten hielt er sich an diesen Plan. „Ich habe jetzt sechs Monate nix gemacht. Es hat mir die Motivation gefehlt, die Inspiration", erzählt er Mitte Oktober. „Den Plan, ein halbes Jahr nix zu machen, den gab es schon lange. Das war superschön, das habe ich mir erfüllt", sagte Nowitzki. Langsam komme bei ihm aber wieder die Lust, etwas zu machen. Vor allem mit seiner Ehefrau Jessica und den drei Kindern Malaika, Max und Morris. „Ich habe schon viel verpasst bei den Kids, sie ändern sich von Woche zu Woche, da vermisst man schon viel." Mit ihnen will er nun viel reisen.
31.560 Punkte in seiner NBA-Karriere
Für seine 21. und letzte NBA-Saison hatte sich der inzwischen 41 Jahre alte Würzburger noch einmal an sein körperliches Maximum gebracht, wog zuletzt knapp 110 Kilo. Schon vor dem Schlussakt bei den San Antonio Spurs rührte ein knapp zweiminütiges Video der Gastgeber unter dem Motto „Thank you, Dirk" den Pionier der Dallas Mavericks zu Tränen. In Dallas wurde der Flieger mit Nowitzki und seinem Team nach der Rückkehr dann nachts von der Feuerwehr mit einer Wasserfontäne auf dem Rollfeld begrüßt, über die Kugel am Reunion Tower flimmerte die Aufschrift „Danke Dirk" und die schwarz-rot-goldene Fahne. Mit insgesamt 31.560 Zählern in regulären Saisonspielen liegt der Meister von 2011 vorerst auf Rang sechs der ewigen Bestenliste direkt hinter dem legendären Michael Jordan, seinem großen Vorbild. 46,8 Sekunden vor Schluss wurde Nowitzki letztmals ausgewechselt, weshalb sich das Publikum komplett von seinen Sitzen erhob und für ihn applaudierte. „Ich habe versucht, so gut es geht, meine Gefühle zusammenzuhalten. Aber hier und da war es schwer."