Mit dem Namen Klaus Erfort ist weit mehr verbunden als „nur" das „GästeHaus". Er betreibt auch die „Schlachthof Brasserie" und das „Hotel Fuchs" in Saarbrücken, berät andere Gastronomen, kocht bei Events – und manchmal auch im privaten Kreis.
Klaus Erfort ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. So kümmert sich der Ausnahmekoch neben seinem Drei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken noch um weitere Geschäftsideen. Zum einen betreibt er in Saarbrücken gemeinsam mit den Metzgereien Schwamm und Bard die „Schlachthof Brasserie". Zudem in der Kappenstraße in Saarbrückens Altstadt ein kleines schmuckes Hotel, das „Hotel Fuchs". Darüber hinaus gibt er hin und wieder Kochkurse und berät andere Gastronomiebetriebe.
Wirtschaftlich ist es nur logisch, dass ein Gourmet-Tempel auch eine Brasserie hat. Einerseits freuen sich viele Kunden darüber, die Handschrift des großen Kochs kennenzulernen, andererseits wird der Einkauf so einfacher. Zudem sind Brasserien preisgünstiger als die großen Restaurants, und sie haben einen unschlagbaren Vorteil: Hier wird klassische Hausmannskost serviert, die Küche der Großmutter, wie es heute in Frankreich heißt. Die „Schlachthof Brasserie" in der Straße des 13. Januar ist ein außergewöhnlicher Vertreter der Brasseriekultur in Saarbrücken. All diejenigen, die die edlen Brasserien unserer französischen Nachbarn kennen und schätzen – die Anlaufstellen für echte Feinschmecker in Lyon, in Straßburg, Nancy, Metz oder Paris – sind hier genau richtig.
1938 wurde die heutige Brasserie mit dem damals neu errichteten Schlachthof gebaut. Sie diente bis zum Jahr 1990 als Direktion der Schlachterei. Später erwarb die Familie Schwamm das Haus und errichtete dort diese liebevoll gestaltete Brasserie. Das Lokal hat drei Bereiche: den Teil vor der Theke mit größeren Tischen, die eigentliche Brasserie mit ihrer pittoresken Jugendstil-Vertäfelung und den beiden langen Tischreihen, wie man dies aus Paris kennt.
Bei gutem Wetter ist auch der Wintergarten geöffnet. Weitere 15 Plätze finden sich in einem kleinen Nebenzimmer. Davor hängen an der gegenüberliegenden Wand einige Erinnerungsfotos. Der große französische Starkoch Paul Bocuse besuchte die Firma Schwamm im Jahr 1994. Die Bilder erinnern an diesen hochrangigen Besuch von „Monsieur Paul".
Bilder an der Wand erinnern an Besuch von Paul Bocuse
Ein Schwerpunkt des Hauses ist die Steak-Kultur. Hier gibt es gut abgehangene Fleischstücke, die Kenner so lieben. Die „Schlachthof Brasserie" ist aber weitaus mehr. Ganz ehrlich: Es gibt nicht viele Brasserien, die einen Feinschmecker mit ihrem Angebot so begeistern können. Dort findet der frankophile Gourmet all die Positionen, die er liebt: seien es Meeresfrüchte, Kalbskopf, Boudin noir, Rindertartar, Schweinebäckchen oder Kalbsnieren. Dazu viele weitere Klassiker der französischen Küche. Natürlich Fisch und auch Kompositionen für Vegetarier. Auch die Desserts lesen sich wie in einer guten Brasserie in Paris: Œufs à la neige, Crème brulée oder Mousse au Chocolat. Im Angebot der „Schlachthof Brasserie" sind auch eine tägliche Plat du jour und ein wechselndes Wochenmenu.
Küchenchef in der „Schlachthof Brasserie" ist Björn Zapp. Nach Stationen in Saarbrücken und Frankfurt kocht er nun seit Ende 2018 die Spezialitäten der Brasserie. Ein wirklich ausgezeichneter Koch, der an seinem letzten Arbeitsplatz respektable 14 Punkte bei Gault & Millau erhalten hat. 14 Punkte haben in Saarbrücken nicht allzu viele Betriebe.
Das Konzept der Steak-Kultur und der französischen Klassiker pflegt der 35-Jährige weiter. Nach und nach brachte er in den vergangenen beiden Jahren seine eigene Handschrift ein, und das ist von Klaus Erfort auch ausdrücklich so gewünscht. Zapps Stil ist einfach, aber effektiv: ein gutes Produkt, der richtige Garpunkt, bestes Öl, Pfeffer und Salz. Fertig. Diese puristische Küche darf sich keine Fehler erlauben, das würde der Gast sofort schmecken. Aber das muss bei Björn Zapp wahrlich niemand fürchten. Auch die Weinkarte kann sich sehen lassen – alles, wie es sein sollte. Perfekt!
Ein weiteres Projekt Erforts ist – wie erwähnt – das „Hotel Fuchs". Im Herzen der Saarbrücker Altstadt, in einer der ruhigsten Seitenstraßen am Markt, der Kappenstraße, liegt das Garni-Hotel. Ein Hotel garni ist ein Betrieb, der Beherbergung, Frühstück, Getränke und höchstens kleine Speisen anbietet, während der klassische Restaurantbetrieb fehlt. Der Begriff entstammt dem Französischen und bedeutet wörtlich „ausgestattete Herberge". Ansprechpartner vor Ort ist Markus Federkeil.
Das Frühstück im „Hotel Fuchs" ist legendär
Das Haus ist bereits mehr als 250 Jahre alt, denkmalgeschützt und versprüht ein mediterranes Flair. Dieses kleine Stadthotel mit seinen neun Zimmern hat für Besucher viele Vorteile. In zentraler Lage kommt man fußläufig zum Staatstheater oder zur Museumsmeile. Es sind auch nur ein paar Schritte zu den großen Geschäftsstraßen, zu den Haltestellen von Saarbahn und Bussen. Das Haus bietet eine Auswahl an Einzel- und Doppelzimmern sowie Studios und ein Apartment. Alle Zimmer sind sehr modern und gleichsam liebevoll, gemütlich und hochwertig eingerichtet. Das Frühstück hier ist legendär, beliebt auch bei vielen Saarbrückern, die nicht im Haus übernachten.
Der Name Klaus Erfort ist mit weiteren Aktivitäten verbunden. Gastronomiekonzepte, Küchenplanungen und mehr stehen bei ihm ebenfalls auf dem Zettel. So gibt es Gastronomen, die sich beispielsweise ihre Küche vom Meister einrichten lassen. Dazu schreibt er ihnen –
falls gewünscht – auch gern ein Konzept für ihr Lokal. Zusammen mit dem Caterer Christ organisiert er zudem bundesweit Festivitäten für bis zu 700 Gäste. Christ organisiert die Infrastruktur, Erfort die Speisen. Und auch für Geburtstagsfeiern oder Firmenevents kann man Klaus Erfort buchen. Immer wieder höre ich aus Gourmet-Kreisen, dass Klaus Erfort am Geburtstag bei dem ein oder anderen gekocht oder Kurse gegeben habe.
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die es zu drei Sternen gebracht haben, organisiert Klaus Erfort sein Geschäftsmodell komplett allein. Ohne Champagnerfirma, wie man das aus Frankreich kennt. Vollkommen selbstständig, ganz ohne Hotel, Investor oder Mäzen im Rücken. Umso höher ist sein Erfolg zu bewerten.