Bei der vierten Modellgeneration des Suzuki Vitara sind die Veränderungen erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Besonders schön ist das großzügige Platzangebot, das durch das optionale Panoramadach noch verstärkt wird.
Man kann sagen, der Suzuki Vitara ist ein Veteran. Bereits seit 1988 gibt es den SUV. Er gehört zu den Autos, bei denen man sich nicht entscheiden muss. Weil sie so vieles zugleich können. Also Geländewagen, die stadtfein angezogen sind, Platz wie ein Kombi aufweisen, einen ordentlichen Bumms haben, aber bei längeren Fahrten keine Rückenschmerzen verursachen. Der fünftürige Suzuki Vitara ist ein solches Auto – mit wenigen Abstrichen. Er ist zum Einstiegspreis von 18.650 Euro bei den Händlern zu erwerben.
Ausgiebig getestet haben wir den Fünftürer mit 140 PS und Allradantrieb. Übersichtlich und einfach im Handling, gibt sich der kompakte Offroader in der Stadt nach wie vor erfreulich unkompliziert und punktet mit einer sehr präzise geführten Schaltung. Auch außerorts vermittelt der Vitara ein gutes Fahrgefühl, auch wenn der Fünftürer auf kurviger Landstraße eine deutliche Neigung zum Wanken zeigt. Sehr gut zeigt er sich im Gelände: Sein auf robuste Querfeldeinfahrten ausgelegter Allradantrieb lässt die Vitara-Besatzung nie im Stich. Allerdings anspruchsvolle Steigungen bringen den kleinen Turbo schnell an seine Grenzen, dann hilft nur noch beherztes Schalten,
Das 4,17 Meter lange Auto wiegt in seiner einfachsten Ausführung keine 1.200 Kilogramm. Das ist weniger, als mancher Kleinwagen auf die Waage bringt. Entsprechend positiv fielen die Verbrauchstests aus: Der Hersteller gibt für den allradgetriebenen Benziner 5,8 Liter an, was für die Praxis eine ambitionierte Herausforderung sein dürfte. Die Testfahrt mit dem Sechs-Gang-Schaltgetriebe näherte sich einem Sieben-Liter-Wert.
Bei der vierten Modellgeneration sind die Veränderungen erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Sie bezogen sich mehr auf kosmetische Retuschen an der Front- und Heckpartie, um den ursprünglichen Charakter des Modells zu erhalten. Da ist der ausdrucksvolle Kühlergrill und die Applikationen in Chrom-Optik am Frontstoßfänger. Für das gewisse Extra sorgen die 17er-Alufelgen und die abgedunkelten Seitenscheiben.
Schaut man unter die Haube, sind weitere Neuerungen zu erkennen. Der 1.4 Liter Boosterjet-Motor mit 140 PS unter der Haube leistet 220 Nm bei 1.500 bis 4.000 Umdrehungen.
Besonders schön ist das großzügige Platzangebot, das durch das optionale Panoramadach noch verstärkt wird. Im Cockpit wurde an den Materialien gearbeitet. Das Armaturenbrett ist nun oben hinterschäumt. Allerdings sind die Oberflächen immer noch aus Hartplastik. Ins Auge fallen die drei runden Elemente in der Mitte des Armaturenbretts – zwei Luftausströmer plus Analoguhr.
Sehr schön ist der gute Seitenhalt der Sitze – sie halten einen auch auf Serpentinen gut am Platz. Die etwas kurzen Beinauflageflächen sind nicht so schlimm. Der Kofferraum mit 375 Liter ist nicht gerade üppig. Er lässt sich mit umgeklappten Rücksitzbänken auf 1.120 Liter erweitern. Das reicht für den Einkauf im Baumarkt. Für die Sicherheit von Fahrer und Passagieren sorgen ein je nach Ausstattungsniveau vollständiges Paket, das vom Tot-Winkel-Warnsystem über einen Ausparkassistenten, Verkehrszeichenerkennung und Notbremsassistenten die wichtigsten elektronischen Helfer umfasst. Das Navi mit Touchscreen funktioniert ordentlich, ich kann mit einer Zwei-Finger-Spreiz-Geste zoomen. Um wieder zum Automatikzoom zurück zu kommen, muss ich allerdings eine ziemlich kleine Fläche treffen, was auf einer kurvigen und manchmal welligen Landstraße für den Fahrer nicht ganz einfach ist.
Bei allen Motorisierungen kann der Fahrer bei den Allradversionen vier Fahreinstellungen nutzen. In „Auto" rollt der Vitara überwiegend als Fronttriebler und liefert beim Anfahren zusätzliche Kraft an die Hinterachse. Das Programm „Sport" liefert vor allem beim 1,4-Liter dank der sportlicher ausgelegten Gaspedalkennlinie durchaus dynamische Momente und verteilt die Leistung je nach Bedarf an die Vorder- und Hinterachse. Auf rutschigem Untergrund empfiehlt sich die Einstellung „Snow", die je nach Straßenverhältnissen die Kraft auf die Vorder- und Hinterachse aufteilt. Auf losem Untergrund und im Gelände steuert „Lock" dann die Kraftverteilung gleichmäßig an beide Achsen.