Guy Ritchie bringt wieder einmal bitterbösen britischen Humor ins Kino. Sein neuester Film „The Gentlemen" mit Matthew McConaughey, Charlie Hunnam und Hugh Grant kommt am 27. Februar in die Kinos.
Wie baut man in Großbritannien Cannabis an? In großem Stil in einem Land, das dicht besiedelt ist und wo nahezu überall Leute herumlaufen. Für Mickey Pearson (Matthew McConaughey) ist das kein Problem: Er hat erkannt, wie dringend viele britische Landadlige Geld brauchen, um ihre über Generationen vererbten Landsitze und Gartenanlagen in Schuss zu halten. Mit ein paar dieser verarmten Aristokraten hat er einen Deal gemacht: Sie brauchen sich um Geld keine Sorgen mehr zu machen – und im Gegenzug betreibt er auf ihren Anwesen riesige unterirdische Anlagen zum Cannabis-Anbau. Pearson ist als junger Mann zum Studium nach Oxford gekommen, hat dabei seine eigentliche Berufung gefunden und einige Jahrzehnte das sehr lukrative Geschäft betrieben. Doch nun hat er genug davon, will sich zur Ruhe setzen und gemeinsam mit seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery) das Leben genießen. Er zeigt dem amerikanischen Milliardär Matthew Berger (Jeremy Strong) eine seiner Anlagen. Der Amerikaner soll sein Geschäft für 400 Millionen Dollar übernehmen. Wenn Cannabis in naher Zukunft legalisiert werden sollte, hätte Berger damit die Mittel, diesen Markt zu beherrschen.
Verkauf des Cannabis-Geschäfts
Der erste Teil der Geschichte ist in eine Rahmenhandlung eingebettet. Der Privatdetektiv Fletcher (Hugh Grant) kommt zu Raymond (Charlie Hunnam), einem Mitarbeiter von Pearson und bietet ihm die Ergebnisse von Ermittlungen zum Kauf an. Angeheuert hat ihn eigentlich der Zeitungsredakteur Big Dave (Eddie Marsan), um die Verbindung zwischen Pearson und einem Adeligen zu untersuchen. Doch Fletcher will nun seine Aufzeichnungen lieber an Pearson verkaufen – für 20 Millionen Pfund. In dem in Form eines Drehbuchs geschriebenen Unterlagen, deren Inhalt in Rückblenden gezeigt wird, werden verschiedene Seiten der Geschichte erzählt. Das ist verwirrend – und soll es wohl auch sein.
Guy Ritchies Film verbindet Elemente von Actionfilm, Krimi und Komödie miteinander. Die Handlung ist vielschichtig, fast schon verwirrend und überrascht mit einer Reihe von unerwarteten Wendungen. Erst mit dem Ende des Films bekommt der Zuschauer ein klares Bild davon, was sich wirklich ereignet hat. Wenn er aufgepasst hat. Wer während dieses Films auch nur kurz aus dem Kinosaal geht, riskiert, eine entscheidende Entwicklung nicht mitzubekommen und nachher etwas ratlos dazustehen.
Eine Mischung aus Actionfilm, Krimi und Komödie
Dass es in dem Film mitunter auch recht brutal zugeht, zeigt schon die Altersfreigabe ab 16 Jahren. Kein Wunder, denn mit Mickey Pearsons Verkaufsplänen läuft nicht alles glatt. Auf einmal passieren Dinge, die ihn in Schwierigkeiten bringen können. So wird zum Beispiel eine seiner Anlagen von einer Gruppe Kampfsportler ausgeraubt. Und nicht nur das, sie stellen davon sogar Aufnahmen in Form eines Rap-Videos ins Internet. Außerdem taucht der undurchsichtige Dry Eye (Henry Golding) auf, der ebenfalls Pearsons Geschäft kaufen will. Doch der lehnt ab.
Die Art des Films erinnert natürlich an die Klassiker Ritchies: „Bube, Dame, König, grAS" aus dem Jahr 1998, „Snatch – Schweine und Diamanten" von 2000 und „Revolver" aus dem Jahr 2005. Ein wenig kann man „The Gentlemen" schon als Fortsetzung dieser Schaffensperiode des Regisseurs bezeichnen.
„The Gentlemen" lebt von dem bösen Humor, den die Handlung nahezu zwangsläufig mit sich bringt. Und von der schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller Matthew McConaughey und Charlie Hunnam, ohne die der Film vermutlich nur halb so lustig wäre.