Das Gourmet-Lädchen „Les Délisœurs" haben wir vor zwei Jahren an dieser Stelle schon einmal vorgestellt. Mittlerweile haben die Schwestern Annette Jacob und Ulrike Roth ihr Angebot ausgeweitet – mit einem ganz besonderen Sonntagsangebot: La Table.
Seit vielen Monaten sind Annette Jacob und Ulrike Roth auf dem Siegeszug mit ihren herausragenden Produkten. „Les Délisœurs" überzeugen mit ihren besonderen Kreationen. Die beiden Damen stammen aus Alt-Saarbrücken, ihr Vater Rudi betrieb hier viele Jahre die elterliche Metzgerei in der Vorstadtstraße. Als Ulrike heiratete hieß sie fortan mit Nachnamen Roth. Und nicht nur im Homburg wissen Feinschmecker, mit welch hoher Qualität die Metzgerei Roth beste Produkte lieferte.
Dabei folgen sie einer langen Tradition. Bereits in der dritten Generation gehen sie dem Metzgerhandwerk nach, verfeinern überlieferte Familienrezepte und entwickeln ganz eigenen Paté-Kreationen. Und das mit großem Erfolg. 20 Jahre lang führte Ulrike Roth ihre eigene Metzgerei in Homburg und wurde damit mehrfach vom Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker" ausgezeichnet. Dann schloss sie die Metzgerei und eröffnete mit ihrer Schwester das kleine Gourmet-Lädchen „Les Délisœurs". In kürzester Zeit haben sich die beiden mit ihren Leberpasteten bundesweit einen Namen gemacht. Nach einem Bericht im „Feinschmecker" im vergangenen Jahr kommen die Anfragen und Bestellungen mittlerweile von Hamburg bis München. In beiden Städten kann man die hochwertigen Produkte der Schwestern inzwischen sogar vor Ort kaufen, etwa bei „Feinkost Käfer".
Anfänglich vertrieben die beiden ihre Produkte fast ausschließlich über den kleinen Laden in Homburg-Beeden. Inzwischen ist ein Onlineshop hinzugekommen, über den Bestellungen in alle Welt gehen. Im Saarland bekommt man ihre Produkte in vielen Geschäften, und es kommen immer mehr dazu – vom kleinen Feinkostladen bis zur großen Metzgerei, die ihr Angebot durch diese besonderen Leberpasteten ergänzt. Erhältlich sind die Produkte in einer 1,5 Kilogramm-Terrine für den Verkauf an der Theke und ergänzend eine kleine 250-Gramm-Terrine, die sich hervorragend mitnehmen lässt. Dazu werden die Produkte in Gläsern angeboten, um auch Geschäfte beliefern zu können, die keine Kühlmöglichkeit haben.
Die Patés sind durchnummeriert, manche sind immer vorhanden, andere nur saisonal. Nummer eins heißt Tradition, die Basisrezeptur ohne Schnick und Schnack. Nummer zwei heißt Toskana, mit getrockneten Tomaten und Steinpilzen. Schmeckt nach Sommer! Nummer drei heißt Provence, sehr würzig, mit Oliven, Knoblauch und provenzalischen Kräutern. Nummer vier heißt Grand-Mère, bei französischen Kunden sehr beliebt mit einem besonderen Anteil an marinierter Schweineleber. Nummer fünf heißt Poivre Rosé. Warum rosa Pfeffer? Annette Jacob: „Wir haben etwas experimentiert. Mit grünem Pfeffer fingen wir an, doch der rosa Pfeffer passt besser." Nummer sechs ist mit Cranberry. Herzhaft und süß, mit dunkler Schokolade, Ingwer und Fleur de Sel. Die nächste, Nummer sieben, ist Apfel-Calvados, serviert in perfekter Harmonie.
Der Jambon Persilié ist längst ein Klassiker
Andere Kreationen gibt es nur zu bestimmten Jahreszeiten. Etwa die Nummer acht, mit Eierlikör und Pistazien. Von Februar bis Mai wird diese angeboten. Nummer neun ist nach einer wunderschönen Stadt im Südwesten Frankreichs benannt: Toulouse. Feine Röstaromen vom Spitzpaprika mit aromatischem Knoblauch, gewürzt auch mit einer deutlichen Thymiannote, zeichnen die Terrine aus, die von Juni bis August erhältlich ist. Pflaume heißt die Nummer zehn – saftige Dörrpflaumen, eingelegt in einen vollmundigen Vieille Prune. So schmeckt der Herbst – verfügbar von September bis Dezember. Von November bis Februar kann man die Nummer elf beziehen: Orange. Das fruchtig-herbe Aroma sonnengereifter Orangen und der edle Orangenlikör lassen auch im Winter Gedanken an Sonne und Meer aufkommen. Bei Nummer zwölf Niçoise trifft Thunfisch auf Paté. Sie ist von Juni bis August verfügbar.
Ein regelrechter Klassiker ist inzwischen ihr Jambon Persilié. Eine besondere Spezialität aus Burgund, der Landschaft weltberühmter Weine. Die genussvollen Schwestern interpretieren diese Spezialität auf ihre eigene Art. Saftiger Schinken, reichlich Knoblauch und Petersilie bilden ein einmaliges Geschmackserlebnis dieser würzigen Terrine. Geschnitten fingerdick, mit saisonalem Salat und Bratkartoffeln ist dies eine herausragende Idee. Einige Restaurants im Lande bieten dies mittlerweile auch so auf ihrer Karte an!
Nun haben sich Ulrike Roth und Annette Jacob etwas Neues ausgedacht: La Table! Sie haben in ihrem kleinen Laden in Homburg- Beeden in die Mitte des Raumes einen großen Tisch platziert. Fast jeden Sonntag bieten sie hier ein kleines Menü um die 20 Euro an. Menschen, die gern und gut essen, melden sich vorher an und essen gemeinsam. Es ist ein besonderes Gefühl, sich auf dieses kulinarische Abenteuer einzulassen. Wir haben das Angebot getestet und uns kürzlich an diesem stürmischen Sonntag zuletzt auf den Weg nach Beeden gemacht und an einem bunten Tisch Platz genommen. Eine kleine Wandergruppe mit vier Personen hatte gebucht, eine Familie mit erwachsenem Sohn und ein Ehepaar saßen hier zusammen. Es entwickelten sich tolle Gespräche, und wir hatten jede Menge Spaß am Tisch. Es gab eine kleine Weinkarte, auf der jeder nach seinem eigenen Geschmack etwas fand. Ulrike und Annette kümmerten sich hervorragend um die Gäste. Ich entschied mich für einen Weißen von der Rhône, aus dem berühmten Hause Guigal. Ein Côtes-du-Rhône mit einem tollen Gleichgewicht zwischen Power und Frische. Mit floralen Aromen, wie die Viogniertraube sie bietet, und mit viel Frucht, Pfirsich- und Aprikosenaromen dominierten. Dazu gab es als Entree viele unterschiedliche Crostinis – von Oliven-Tapenade bis Käse. Drei Schüsseln Salat standen auf dem Tisch. Jeder nahm das, was er bevorzugte. Danach wurde es italienisch. Als Hauptgang servierten die Schwestern Ossobuco mit Bandnudeln, ein Klassiker der Mailänder Küche. Ein Schmorgericht, der Name bedeutet „Knochen am Loch". Es sind Beinscheiben vom Kalb. Geschmort wird das Gericht mit Weißwein und Fleischbrühe. Ulrike Roth servierte kein Gemüse als Beilage, denn das Gemüse war in der sämigen, kräftigen Sauce verarbeitet: Karotten, Knoblauch, Fenchel und Stangensellerie.
Mascarpone-Creme mit beschwipster Feige
Zum Dessert wurde eine Mascarpone-Creme gereicht, in der sich eine beschwipste Feige versteckte. Tolle, kreative Idee. Alle am Tisch waren begeistert, es gab nicht eine Beschwerde. Alle waren restlos zufrieden und erkundigten sich nach den nächsten Veranstaltungen am La Table. Es gibt nichts Schöneres, als mit netten Menschen zusammen zu speisen.
Diese außergewöhnlichen Veranstaltungen sind auf der Internetseite des Hauses zu finden. Ebenso, wie einige kulinarische Besonderheiten. Etwa die Weinverkostung. Sieben Weine, sieben Patés, zusammen mit Sommelier Fabrice Mopin am 7. März. Am 21. März ist Frühlingsmarkt in Beeden mit den „Délisœurs". Und am 25. und 26. April sind die beiden Schwestern auf dem regionalen Genussmarkt in Losheim zu finden. Ein Erlebnis mit besten Produkten. Das ist die Handschrift von Annette Jacob und Ulrike Roth. Ich freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen.