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WAS MACHT EIGENTLICH...

Charlene Tilton geizte als „Lucy“ in der Erfolgsserie „Dallas“ nicht mit ihren Reizen
Foto: picture alliance / United Archives

… Charlene Tilton?

Bekannt wurde sie ab 1978 als „Lucy" in der TV-Serie „Dallas". Seitdem wirkte sie in über 60 Kinofilmen mit und war als Sängerin erfolgreich. Die 61-Jährige unterstützt als Botschafterin von „Actors for autism" die berufliche Integration von Autisten.

Auf den Darsteller ihres „Dallas"-Onkels J.R. Ewing, Larry Hagman, lässt Charlene Tilton bis heute nichts kommen. „Er war für mich die Vaterfigur, die ich so dringend gebraucht habe und nach der ich mich lange gesehnt hatte", bekannte die ohne Vater und mit einer kranken Mutter aufgewachsene Tilton nach Hagmans Tod 2012. Schon als Schülerin hatte sie Hagman kennengelernt, einige Jahre bevor sie als 17-Jährige dessen Nichte in der Kultserie „Dallas" spielen durfte. Die Chemie zwischen den beiden hat einfach gestimmt. Als Tiltons Vertrag nach acht Staffeln 1985 beendet wurde, hat Hagman sich dafür eingesetzt, dass sie 1988 für die letzten zwei Jahre wieder verpflichtet wurde. Obwohl Hagman schon an Leberkrebs litt, übernahm er für die junge Kollegin die Rolle eines Mentors und lehrte sie, professionell und hart zu arbeiten, trotzdem Spaß zu haben und die gebotenen Chancen zu nutzen. Wegen dieser besonderen Beziehung kümmerte sich Tilton dann um ihren TV-Onkel, als es diesem nach einer Lebertransplantation 1995 längere Zeit schlecht ging. Bei zur Wiederaufnahme von „Dallas" von 2012 bis 2014 waren Tilton und Hagman dann sogar wieder vor der Kamera vereint. „Als ich 17 war, nahm mein Leben eine Wende, von der man nur träumen konnte. Ich wurde für ‚Dallas‘ gecastet, und ‚Dallas‘ war für mich mehr als ein TV-Phänomen: Es war meine Familie", beschreibt Tilton später die Bedeutung der Serie für sie persönlich. Hagman, einer der besten ihr bekannten Schauspieler, habe damals die ganze „Dallas"-Crew zusammengehalten. Noch kurz vor seinem Tod habe sie ihn in seinem Appartement in Dallas besucht und dabei viel mit ihm gelacht. „Es mag kindisch klingen, aber ich fühle bis heute seine Präsenz", verriet Tilton 2018 in einem Interview mit „Closer Weekly".

Die 61-Jährige unterstützt als Botschafterin von „Actors for autism“ die berufliche Integration von Autisten
Die 61-Jährige unterstützt als Botschafterin von „Actors for autism" die berufliche Integration von Autisten - Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Vor „Dallas" war sie arm

Ende 2018 war Tilton wieder zum Schauplatz der „Dallas"-Serie zurückgekehrt, weil die Serie einen Preis der Texas Motion Pictures Alliance bekommen hat. „Jedes Mal wenn ich auf die South­fork Ranch zurückkehre, ist das wie heimkommen. Ich bin dort aufgewachsen, die Kollegen waren wie eine Familie, und wir sind bis heute enge Freunde geblieben, auch wenn wir manchmal sagen: Wow, das ist 40 Jahre her." Linda Grey, Patrick Duffy, Steve Kanaly und sie seien fast schockiert gewesen, wie viele junge Leute zum 40-jährigen Dallas-Jubiläum im Mai 2018 am Original-Drehort erschienen waren. „Ich sagte zu ihnen: Wieso kennt ihr diese Show? Und sie antworteten: durch das Streaming. Dort haben wir die Show gefunden, und sie ist super."

Die nur 1,50 Meter große Charlene Tilton ist bereits Großmutter, seit ihre Tochter Cherish Lee Nachwuchs bekommen hat. „Mein kleiner Enkel nennt mich Glammy, so wie in Glam-Ma!", erzählte Tilton 2018 dem Magazin „Closer Weekly". Heute will sie, die in ihrer Kindheit nicht auf Rosen gebettet war, vor allem ihrer Tochter eine gute Mutter und ihrem dreijährigen Enkel eine gute Großmutter sein. Es freue sie besonders zu sehen, wie ihr Enkel Wyatt in einer stabilen Familie aufwachse und einen wunderbaren Vater hat. „Welch ein Segen, wenn ein Vater seinen Anteil am Aufwachsen seines Kindes hat. Wenn ich mit Wyatt zum Spielplatz gehe und ich all die Väter dort sehe, berührt mich das sehr." „Dallas" habe damals ihr zuvor sehr ärmliches Leben verändert, habe ihr ermöglicht, die Welt kennenzulernen und Tausenden wundervolle Fans zu begegnen. „Ich muss heute noch weinen, wenn ich an alles zurückdenke, auch wenn mancher Kampf zu bestehen war." Mit viel Freude verfolgt Tilton auch den neuen Karriereabschnitt ihrer Tochter, die sich gerade anschickt, als Musikerin in die Fußstapfen ihres Vaters Johnny Lee zu treten: „Sie hat den Song ‚Tequila Cowgirl‘ geschrieben, und ich bin die stolzeste Mutter der Welt."

Partner starb überraschend

Tilton hatte sich selbst ebenfalls in der Musikbranche versucht und auch in einer „Dallas"-Folge sängerische Kostproben gegeben. 1984 veröffentlichte sie dann die Dance-Pop-Single „C’est la vie", die in einigen europäischen Staaten zum Hit wurde. Auch auf die Kinoleinwand ist die 61-Jährige vor zwei Jahren wieder zurückgekehrt: In „Vengeance: A love story" spielt sie an der Seite von Nicolas Cage. Ebenfalls 2017 stand sie für die TV-Filme „Second chance christmas" und „Road less travelled" vor der Kamera. Noch nicht in den Kinos angelaufen ist ihr neuester Film, die Romanze „Starting up love", in der sie die Tante der Hauptdarstellerin spielt. Außerdem arbeitet Tilton an einem Buch und an einer One-Woman-Show über die gospelsingende Schauspielerin Tammy Fae Bakker, die ihr kurz vor ihrem Tod 2007 die Rechte dafür überlassen hatte. Seit dem überraschenden Herztod ihres Lebensgefährten Chaddy Hart hat sich Tilton für die Arbeit der Non-Profit-Organisation „Actors for Autism" interessiert, bei der sie heute als Botschafterin fungiert. Die Organisation versucht, das öffentliche Bewusstsein bezüglich des Autismus zu schärfen und junge Autisten für den Schauspielberuf auszubilden.

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