Wrestling-Superstar Dave Bautista glänzt in „Der Spion von nebenan" als CIA-Agent, der von einer aufgeweckten neunjährigen Göre entdeckt, enttarnt und erpresst wird. Die lustige, herzerwärmende Action-Krimikomödie startet am 12. März.
Wenn du den bewegendsten und wichtigsten Moment, den das Leben zu bieten hat, verstehen willst, dann sei bei der Geburt deines Kindes dabei. Es verändert dein Leben für immer und wird dich endlosen Respekt und Dankbarkeit vor allen Frauen lehren", bekannte der wohl beliebteste und bekannteste Kino-Wrestler und bestbezahlte Körper Hollywoods, Dwayne Johnson, im April 2018 auf Instagram. Shootingstar Dave Bautista geht in diesem actionbetonten Familien-Popcornkracher wesentlich weiter. Er lernt zu verstehen, zu lieben und demütig zu danken. Verantwortlich dafür zeichnet eine kleine vorlaute Dame namens Sophie (Chloe Coleman), neun Lenze alt, die noch nicht einmal sein eigen Fleisch und Blut ist. Nicht nur das, er lässt die Kleine mit der frechen Klappe sogar in die höheren Weihen der Spionage eintauchen: Bei der CIA gilt Agent JJ (Bautista) als der mit dem Gorilla-Nimbus für das gänzlich Grobe: Er schlägt zuerst zu und fragt danach. So bei einem explosiven Einsatz in der Ukraine geschehen: Anstatt seine mörderischen Widersacher von der russischen Plutonium-Mafia nach A-Agenten-Manier lautlos und still zu liquidieren, befördert er sie mit Bombengetöse ins Jenseits. Sehr zum Verdruss seines Vorgesetzten David Kim (Ken Jeong), der ihn erbost degradiert und mit einer neuen Mission bestraft. Gemeinsam mit der verdrucksten Computer-Spezialistin Bobbi (Kristen Schaal) soll JJ das Mutter-Tochter-Duo Kate (Parisa Fitz-Henley) und ihren kleinen Wirbelwind zwecks Kates möglicher Kontaktaufnahme zum gesuchten Gewaltverbrecher Viktor Marquez (Greg Bryk) in Chicago observieren. Das Haus der untergetauchten Witwe wird samt Kind und Hund mit Mini-Mikrofonen und Mini-Kameras präpariert wie Fort Knox, weil Kates Göttergatte angeblich brisante Konstruktionspläne für eine Mini-Atombombe an einem Geheimort deponiert hat. Die skrupellosen Polit-Killer gehen jedoch leer aus, dafür aber wird leider die völlig Falsche fündig – die sich nach einem Papa sehnende Sophie. Kaum aber hat JJ die Überwachungskameras postiert, wird sie sogleich von Sophie entdeckt. Clever ortet sie dank Big Brother Google zügig den Standort des unsichtbaren CIA-Equipments und baut sich mit ihrem Smartphone im Aufnahmemodus vor dem verdutzen Superlauscher auf und zwingt JJ überdies zu einem schrägen Deal: entweder zum Eislaufen begleiten oder sie packt aus. So unbändig und ungezügelt wie ihr Löckchen-Look nutzt die kesse Kleine weitere „Vergünstigungen", um den zähneknirschenden Gorilla als schulischen Begleitdienst, Security-Schutzschild und Rund-um-die-Uhr-Beschützer mit ihrer infantilen Herzlichkeit und entwaffnenden Offenheit zu erpressen.
JJ soll die beiden beschatten
Herzliches Lachen muss in dieser entwaffnenden, selbstironischen Buddy-Movie-Persiflage vom Zuschauer ganz und gar nicht erpresst werden. Hier jagt ein Gag den nächsten, weil dieser Popcornbuster vom sonst so üblichen, in den letzten zwei Jahrzehnten überreizten Action-Brutalo-Genre befreit ist. Es bereitet eine helle Freude, wenn sich der dauergrimmige Paradebulle auch nur im normalen Alltagspanorama blicken lässt und sich zum Beispiel auf dem Elternabend als Terroristen- und Mafia-Terminator wahrheitsgetreu outet: Sophies dauermobbende Mitschüler erstarren zu bleichen Salzsäulen, gefährliche #MeToo-Lolitas zwinkern ihm zu, Mütter glotzen ihn an, Vorzeige-Väter mit ihren scheinheiligen weißen Westen verstummen sofort in JJs Dunstkreis. Sophies verführerische Lehrerin Miss Besser (Laura Cilevitz) steckt dem bulligen Bad Boy resonanzlos dezent ihre Handynummer zu. Lediglich Sophie kann diesen Kraft-Koloss zähmen, der allerorten ein Charisma verbreitet, als würde er Sophies gesamte Lehranstalt in Schutt und Asche verwandeln. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Den wilden Salonlöwen im Alltagszirkus durch den Feuerreifen zu quälen, schafft nur Göre Sophie. Ihre Rezeptur lautet: Raffinesse, Nähe, Ehrlichkeit, Engagement und Empathie. Ihr giftiges Gebaren generiert bei JJ allmählich das lindernde Gegengift sowie die Allheilmittel Glaube, Liebe, Hoffnung statt starrsinniger Ideologie und Inkompetenz. So werden Sophie und JJ die Allerstärksten bleiben.
Das Mädchen erpresst JJ
Eine neu erstarkte Liebe zu Details was Thematik, Timing, Drehbuch und Darsteller betrifft, beweist vor allem der US-amerikanische Regisseur und Produzent Peter Segal, (1994: „Die nackte Kanone 33 1/3", 2008: „Get Smart"), der Dave Bautista als polarisierenden Typus Mann durch das grandios getimte Gemengelage wüten lässt.
Mit Dave Bautista, der schon 2015 in „James Bond 007: Spectre" und ein Jahr zuvor in „Guardians of the Galaxy" beeindruckende Präsenz bewies, wird dieses Genre runderneuert.