Klaus Hugler (64)
Diakon | Babelsberg
Am Hauseingang steht: „Grüß Gott tritt ein". „Zufall", lacht der studierte Religions- und Sozialpädagoge. Seit über 40 Jahren ist er in evangelischen Kirchengemeinden und Kreisen in Pankow, Neuruppin und Potsdam aktiv und setzt damit eine Familientradition fort. Seine Vorfahren waren seit dem Dreißigjährigen Krieg Kirchendiener. Er selbst fand über die Jesus-People-Bewegung zum Glauben und lebt, was er predigt. Ganz wichtig: Gewaltlosigkeit. „Wege zur Ehrfurcht vor dem Leben" heißt ein Buchprojekt, das der Religionslehrer mit Schülern verwirklicht hat. Überall liegen aufgeschlagene Bücher. Griffbereit ein Gedicht von Friedrich Schiller: „Die Worte des Glaubens". Lieblingsarbeitsplatz ist der 110 Jahre alte runde Tisch, an dem sich in den 80er-Jahren DDR-Opposition und Subkultur trafen. Nach der Wiedervereinigung engagierte sich Hugler lange als parteiloser Stadtverordneter für die Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen" in Potsdam. Am liebsten bei Kerzenschein schreibt er Lyrik oder Sachbücher. In „Missbrauchtes Vertrauen" berichtet er über christliche Jugendarbeit unter den Augen der Stasi. Ein Foto zeigt ihn als jungen Vater mit Tochter. Sein inzwischen ergrauter Bart hat hohen Wiedererkennungswert. Der Diakon, der sich schon seit Jugendzeiten nicht mehr rasiert und für die Sorgen seiner Mitmenschen immer ein offenes Ohr hat, war schon Teil einer Ausstellung mit dem Titel „Bunte Hunde".