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WAS MACHT EIGENTLICH...

Mr. T. mit seinen A-Team-Kumpels George Peppard als Hannibal (Mitte) und Dwight Schultz als Murdock
Foto: picture-alliance / Mary Evans Picture Library

… Mr. T?

Seine Rolle als B. A. in der US-Fernsehserie „Das A-Team" machte ihn in den 80ern weltweit bekannt. Der heute 67-Jährige hatte auch als Wrestler Erfolge und war Rapper, TV-Moderator und Darsteller für Computerspiele. Seit er 2001 den Lymphknotenkrebs überwand, ist er als Prediger aktiv und arbeitet im Reality-TV und als Synchronsprecher.

Der markante Irokesen-Haarschnitt der afrikanischen Mandinka-Krieger machte Laurence Tureaud, alias Mr. T, als „A-Team"-Darsteller unverwechselbar und ist bis heute sein Markenzeichen. Seine muskulöse Figur ist inzwischen etwas fülliger geworden, aber der Bizeps-Umfang beeindruckt weiterhin. Abgelegt hat Mr. T. allerdings seit dem verheerenden Hurrikan Katrina 2005 die kiloschweren Halsketten, die er in seiner A-Team-Rolle Bosco Albert B. A. („Bad Attitude") Baracus ebenso trug wie in seinem privaten Leben: „So viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren. Schmuck im Wert von bis zu 300.000 Dollar am Körper zu tragen ist eine Beleidigung diesen Menschen und Gott gegenüber", sagte er 2018 dem Online-Magazin „Männersache". Tureaud kämpfte sich in jungen Jahren aus dem Chicagoer Armenviertel als Footballer, Ringer, Türsteher und Bodyguard nach oben. Ab seinem 18. Lebensjahr nannte er sich dann Mr. T., damit man ihm als Farbigem nicht, wie sonst oft üblich, die Anrede „Mister" verweigern konnte. Zu seinen besten Zeiten sorgte er als Bodyguard für die Sicherheit von Prominenten wie Steve McQueen, Diana Ross oder Michael Jackson und kassierte dafür Tagesgagen von bis zu 10.000 US-Dollar. Als Sylvester Stallone ihn 1982 für die Rolle des Clubber Lang in „Rocky III" entdeckte, machte Mr. T als Schauspieler Karriere und wurde in der TV-Serie „Das A-Team" zum Star. In der Zeichentrickserie „Mr. T" belehrte Tureaud als reale Person das junge Publikum am Ende jeder Folge über Drogenmissbrauch, Umweltschutz und die Bewältigung von Alltagsproblemen. Dieser pädagogische Ansatz zieht sich auch durch die Texte seiner beiden Rap-Alben, die er Mitte der 80er-Jahre mit mäßigem Erfolg veröffentlichte. Und noch heute klärt er in Schulen junge Leute ehrenamtlich über die Gefahr von Drogen und Kriminalität auf.

Heute ist er als Prediger aktiv und arbeitet im Reality-TV und als Synchronsprecher
Heute ist er als Prediger aktiv und arbeitet im Reality-TV und als Synchronsprecher - Foto: Getty Images / Larry French

„Ich könnte Hamlet spielen"

Nach dem „A-Team"-Erfolg spielte Mr. T immer wieder kleinere Rollen in Filmen und Fernsehserien, insgesamt aber wurde es eher still um den markigen Muskelprotz. „Als Schauspieler bin ich vielseitiger, als die meisten Menschen denken. Ich könnte Hamlet spielen, obwohl ich eher aussehe wie King Kong", zitierte ihn im Vorjahr „HR Online". Als man Mr. T 2010 für „Das A-Team – Der Film" nur eine Gastrolle anbot, hat er das als „gar nicht witzig" empfunden und dankend abgelehnt. Tureaud, der ab 1985 auch einige Jahre als Wrestler erfolgreich war und 2014 in die Hall of Fame dieser Sportart aufgenommen wurde, ist heute als Schauspieler nicht gerade überbeschäftigt. Er war einige Male in der britischen Serie „Most Haunted" (2002-2019) zu sehen, hatte Cameo-Auftritte in Serien wie „Simpsons" (2003) oder „South Park" (2007) oder übernahm Sprechrollen wie zuletzt 2009 in dem Film „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen". Seine letzte Rolle als Schauspieler hatte Mr. T 2014 in der TV-Serie „The Comeback Kids". Von seinem früheren Image als „harter Kerl" hat er sich längst verabschiedet. In einem „Stern"-Interview betonte er, dass er heute vor allem ein guter Mensch sein wolle und anderen helfen möchte: „Ich gehe regelmäßig in die Midnight Mission, ein Obdachlosenheim in Los Angeles, verteile dort Nahrung und Kleidung. Ich spreche den Menschen Mut zu und bete mit ihnen."

Ab 2011 hatte Mr. T die eigene Fernsehsendung „World’s Craziest Fools", die bis 2013 Clips der Art „Pleiten, Pech und Pannen" zusammenstellte und in Deutschland unter dem Titel „Mr. T’s verrückte Welt" lief. 2015 präsentierte er dann im US-Fernsehen die Heimwerkersendung „I Pity the Tool", bei der er zuerst die Wohnungseinrichtung mit einem Vorschlaghammer in Trümmer legte, um dann mit der Neugestaltung zu beginnen. 2017 versuchte sich Mr. T. in der amerikanischen Version von „Let’s dance" als Tänzer, schied aber nach drei Runden aus. 

Sein glaube habe ihn gerettet

Ein gravierender Einschnitt in Mr. T’s Leben war 1995 seine Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs, die er nach schweren Kampf 2001 überwinden konnte. Der gottesfürchtige Pfarrersohn ist überzeugt, dass ihn nur sein Glaube gerettet hat. Seit seiner Genesung ist er deshalb immer wieder als Prediger tätig und unterstützt soziale Projekte, meist zugunsten von Kindern. Sein Geld verdient er mit Rollen in Computerspielen und als Synchronsprecher. Außerdem macht er seine markante Erscheinung als Werbe-Ikone zu Geld: So war er schon in Spots für Marken wie Snickers, World of Warcraft oder Hitachi zu sehen. Er ist Namensgeber einer Cornflakes-Marke, bewarb ab 2008 den Turbo-Grill „Mr. T’s Flavorwave Oven", trank ab 2015 werbewirksam Eistee oder riet als Sprecher der Firma Gold Promise zum Kauf von Goldschmuck. Das Magazin „Forbes" bezeichnete Tureaud wegen seiner einträglichen Auftritte als „einen der langlebigsten Marktschreier des Business".

Mr. T., der in seinen Spitzenzeiten im Jahr etwa fünf Millionen Dollar verdient haben soll, lebt heute in Lake Forrest/Illinois. Aus der Ehe mit Phyllis Clark hat er die zwei Töchter Lesa (48) und Erica Clark (40) und Sohn T-Junior (33).

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