Sie sind vielseitig, eigenwillig und irgendwie von gestern. Plateauschuhe waren in den 70ern da, in den 90ern auch, und 2020 kommt daran niemand mehr vorbei. Wie auch, bei der hohen Sohle? Wir zeigen, wie Frau sich jetzt am stylischten hoch hinaus wagt.
Unter dem Begriff Plateauschuhe sind alle Schuhe zusammengefasst, die eine besonders dicke Sohle haben. Und zwar nicht etwa „halbherzig" wie das bei High Heels der Fall ist. Bei Plateauschuhen hebt die Sohle den Schuh komplett nach oben, als durchgehender Block sozusagen. Und das ist bei allen angesagten Schuhmodellen möglich, ob Sneaker, Flip-Flops oder Boots. Doch wie lassen sich die neuen Lieblingsstücke am geschicktesten kombinieren und was ist angesagt? Dazu jetzt mehr.
Plateau-Boots sind ideal für den Übergang
Wenn der Wind im Frühling noch kühl um die Ecke streift und der Regen den Tag begleitet, dann ist es Zeit für die angesagten Plateau-Boots. Diese kommen klassisch aus dem Hause Doc Martens und haben damit eine lange Tradition. Schon in den 90er-Jahren kam der Grunge-Trend mit Bands wie Nirvana ordentlich ins Rollen, und mit ihm kamen lässige Boots. Hauptsache schön maskulin und abgeranzt. Zu Letzterem haben die Boots nun kaum noch Gelegenheit, denn sie wurden kurzerhand aufs Plateau gehoben. Das sorgt gleichzeitig für trockene Füße und bewundernde Blicke. Zumindest unter den Liebhabern der herben Ledertreter. Farblich reicht die Skala von Tiefschwarz über Silber-Metallic bis hin zu strahlendem Pink und Gelb. Zu den Boots passen Boyfriend-Jeans ebenso schön wie Marlenehosen, Leder-Leggings und Maxi-Röcke. Kombiniert mit einer schlichten Ledertasche verwandelt sich auf diese Weise sogar ein romantisches Blumenkleidchen zu einem rockigen Gesamtensemble. Klobig und trotzdem feminin erscheinen bei Bershka die Boots neuerdings in der High-Heels-Version. Die breiten Plateau-Absätze geben guten Halt, die zusätzlichen Schnallen und Schnürungen sind ein toller Hingucker.
Plateau-Sneakers mögen es lässig
Bei Instagram lösen sie eine wahre Bilderflut aus, denn sie sind lässig und locker, passen zu Baggy-Jeans, ausgestellten Schlaghosen und Midiröcken. Hauptsache, das Beinkleid bleibt schön locker, sonst tragen Plateau-Sneakers schnell zu dick auf. Da werden Erinnerungen wach an die Hochphase dieser Sneakers aus dem Hause Buffalo. Das war in den 90er-Jahren. Jeder wollte sie haben, am besten mit bunten Schnürriemen versehen, und nun sind sie zurück. Ebenfalls von Buffalo, wahlweise aber auch bei anderen Labeln wie Paul Green, Bullboxer oder Superga erhältlich. Auch diese Rückkehrer in der Schuhmode fallen unter die Bezeichung Ugly Sneakers und irgendwie stimmt das auch, denn zart und feminin wirken die klotzigen Schuhe auf den ersten Blick nicht gerade. Trotzdem sind Plateau-Sneakers super bequem und bilden einen spannenden Stilbruch zu weiblichen Outfits wie Kleidern und Rüschenblusen. Frauen mit langen, schlanken Beinen stehen diese Modelle besonders gut.
Plateau-Espadrilles sind so bequem
Espadrilles sind in den warmen Monaten ein absolutes Must-have im Schuhschrank. Die gemütlichen Sommerschlupfschuhe stammen ursprünglich aus Spanien. Den Absatz bilden geknüpfte Pflanzenfasern, der Schaft besteht aus Baumwolle oder Leinen. Das macht die Espadrilles besonders leicht an den Füßen. Eigentlich. Denn so leicht sind sie jetzt nicht mehr, ihnen verpassen die Hersteller nämlich neuerdings eine extra dicke Sohle. Und die bringt gleich zwei entscheidende Vorteile mit sich. Zum einen laufen sich die Espadrilles nicht mehr so schnell durch und halten viel länger, da die normale Sohle sehr dünn gefertigt ist. Zum anderen machen die hohen Espadrilles ein schlankes Bein und sind trotzdem bequem an den Füßen. Zu finden sind die Plateau-Versionen dieses Sommer-Klassikers zum Beispiel bei Miss Selfridge, Philipp Plein oder Macarena. Besonders schön wirken sie zum kurzen Rock oder zu Hot Pants. Die Füße verzichten hier auf störende Strümpfe und bleiben nackt. Und keine Sorge: Der Plateau-Espadrilles ist bequem und atmungsaktiv, so haben Fußgeruch oder Blasen keine Chance.
Plateau-Sandalen bringen frischen Wind an die Füße
Sandalen sind DER Sommerschuh schlechthin, denn hier bekommen die Zehen endlich frischen Wind um die Nase. Absolutes No-Go bei dieser Schuhvariante sind Strümpfe, denn ihre Naht würde vorn einfach hässlich hervorblitzen. Um der Sandale jetzt den nötigen Pfiff zu verleihen, haben die Designer sie kurzerhand auf einen Blockabsatz gesetzt. Das macht das Bein optisch länger, verändert aber nicht die bequeme Gehweise, die der Sandale so eigen ist. Noch bequemer sind die ebenfalls angesagten Plateau-Trekking-Sandalen. Mit ihren breiten Riemchen geben sie dem Fuß optimalen Halt. Selbst mit einer hohen Sohle bleiben sie ideal für längere Ausflüge. Passend ist dieser bequeme Sandalentrend zu allen kurzen Kleidern und Hosen. Wer kurze Beine hat, der sollte auf Midiröcke und Caprihosen besser verzichten, besser sind hingegen knielange Röcke, denn der Blick auf die freien Waden verlängert das Bein optisch. Wer auf der Suche ist nach dem perfekten Sandalen-Modell, der sollte sich bei Asos, Dr. Martens oder Lost Inc. umsehen. Hier gibt es schöne Plateau-Modelle zu fairen Preisen.
Plateau-Ballerinas sind ihr bester Freund
Frauen lieben sie, Männer hassen sie. Kaum ein Schuh spaltet die Geschmäcker so stark wie Ballerinas. Sie sind flach und bequem, einfach zum Reinschlüpfen und Wohlfühlen. Erfunden hat sie Salvatore Capezio bereits vor mehr als 100 Jahren. Seitdem findet sich fast in jedem weiblichen Schuhschrank mindestens ein Exemplar davon. Manchmal mit Absatz und manchmal ohne, aber mit so viel Absatz wie dieser Tage gab es sie wohl noch nie. Plateau-Ballerinas sind auf dem Vormarsch, und sie zeigen wieder einmal, wie wandelbar dieser Schuh ist. Mal mit auffälligen Seidenbändern (Attilio Giusti Leombruni) versehen, dann wieder mit rockigen Nieten und Fledermausflügeln (Demonia) aufgehübscht oder mit Schnallen bestückt (Miu Miu). Hier lassen die Schuhdesigner ihrer Fantasie freien Lauf. An Farben und Designs ist alles vertreten, besonders angesagt ist Gold bei den Farben und Satin als neuer Lieblingsstoff. Der changiert so schön und fühlt sich besonders weich am Fuß an. Ballerinas mit Plateau-Sohle gibt es übrigens in gleich zwei Varianten, als Block oder Keilabsatz. Bei Letzterem ist die Sohle an der Hacke angehoben und läuft zur Fußspitze leicht abfallend durch. Blockabsätze sind durchlaufend hoch und daher besonders für Frauen geeignet, die nicht an „hohe Hacken" gewöhnt sind.
Plateau-Mules oder Flip-Flops, das ist hier die Frage?
Der Begriff „Mule" bedeutet schlicht Hausschuh und stammt aus dem Französischen. Allerdings trägt Frau diese besondere Art Hausschuh nicht daheim, sondern draußen und führt ihn ganz groß aus. Groß ist hier ein gutes Stichwort, denn die neuen Mules bekommen jetzt ebenfalls einen Plateau-Absatz verpasst und sehen damit ganz schön schick aus. Die Styles können dabei sehr unterschiedlich ausfallen und bieten für jeden Geschmack etwas. Eines ist aber allen Plateau-Mules gemein: die freie Ferse. Wie sonst ließe sich so herrlich schnell hineinschlüpfen in den Schuh? Noch luftiger geht es eigentlich nur noch beim Plateau-Flip-Flops zu. Hier bleibt der überwiegende Teil des Fußes sichtbar. Dabei haben Flip-Flops längst den Strand hinter sich gelassen und bewegen sich ebenfalls auf hoher Sohle durch die Stadt. Die neue Fußfreiheit ist eingeläutet! Zu Mules und Flip-Flops mit Plateausohle passen kurze Hosen und Röcke ebenso gut wie flatternde Culottes. Auf den Laufstegen präsentieren Designer wie Simon Miller oder Givenchy elegante Lederexemplare der Mules. Deutlich günstiger und ebenso tragbar stehen sie bei Tamaris oder Steve Madden in den Auslagen. Flip-Flops mit hoher Plateau-Sohle sind akuell bei Michael Cors in einer schlichten weißen Variante zu sehen, bei Lascana finden sie sich in einer silbern-glitzernden Ausführung. Keilabsätze schenken ihnen noch mehr Weiblichkeit und erinnern eher an Pumps. Beide Exemplare der Flip-Flops liegen bei unter 50 Euro.