Jörg Wlotzka (59)
Inhaber Ledermanufaktur Papoutsi | Kreuzberg
Eine alte Continental-Schreibmaschine schmückt Jörg Wlotzkas Arbeitsplatz. Die hölzernen Bürostühle stammen noch aus der Gründungszeit des Unternehmens, das 1948 von dem Berliner Fabrikanten feiner Lederwaren Fridolin Ehrenfriedt aufgebaut wurde. Auch einige Produkte sind wie aus der Zeit gefallen. Zu den Klassikern zählen lederne Schreibunterlagen, Aktentaschen und Portemonnaies. Ein Revival feiert auch die gute alte Brottasche, mit der bis in die 70er-Jahre unzählige Schulkinder – darunter auch der Chef – ihre Pausenbrote transportierten. 1990 stieß der gelernte Tischler zu dem Familienbetrieb und übernahm schließlich die Geschäfte. Seit 2010 leitet der gebürtige Ostfriese das Nachfolgeunternehmen, die Ledermanufaktur Papoutsi. Produziert wird im Herzen Berlins. Gestanzt und genäht wird noch per Hand. Für seinen Wunsch, anspruchsvolle Lederprodukte „made in Germany" zu produzieren, wurde der Selfmademan zunächst ausgelacht. Doch Jörg Wlotzka setzte auf Nachhaltigkeit und Qualität. Sein Konzept ging auf. Die Produkte werden in mehr als ein Dutzend Länder exportiert. Darunter auch nach Japan und Korea. Das Traditionsunternehmen geht mit der Zeit. Neben Adress-, Notiz- und Tagebüchern sind inzwischen auch kreative Laptop-Taschen und iPad-Etuis im Angebot. Mal aus knalligem Lackleder oder Krokoimitat, mal aus farbenfrohem Filz.