Laura Theiss
Modedesignerin | Homburg
Vorsichtig legt Laura Theiss die bereits fertig genähte Schutzmaske auf den kleinen Stapel neben ihrer Nähmaschine ab. Links liegen die, die noch zusammengenäht werden müssen, rechts die, die bereits fertiggestellt sind. „Mein Atelier ähnelt momentan mehr einem Reinraum als einer Designerwerkstatt." Tatsächlich hat sich ihr Arbeitsbereich mehr als gewandelt: Wolle und Garne sind sicher verstaut, alle Häkelnadeln schon seit mehreren Wochen weggepackt, die Möbel hygienisch abgedeckt. Kein Besucher darf mehr in das Designeratelier hinein. Nur noch die in die Ecke gestellte Schneiderpuppe erinnert an die erst vor wenigen Wochen eingestellten Haute-Couture-Kreationen. Dafür hat Laura Theiss momentan keine Zeit. „Die Pandemie stellte uns alle vor große Herausforderungen", sagt die Designerin. Jeder hilft, wo er kann. „Ich beispielweise möchte mit Atemschutzmasken weiterhelfen." Das Material für die Masken kommt aus ihrer Heimatstadt Litauen. Dieses Leinen ist besonders fein, atmungsaktiv und leicht zu tragen. „Mit dieser Entscheidung kehre ich sozusagen zurück zu meinen Wurzeln." Die ersten 300 entstandenen Atemschutzmasken hat Theiss bereist gespendet. Doch die Nachfrage brach nicht ab. „Ganz im Gegenteil, ich habe so viele Anfragen bekommen, dass ich mich entschieden habe, auch in meiner Online-Boutique welche zu verkaufen."