Der 1. FCS ist wieder da. Während die Fußball-Nation am 9. Juni ins Saarland schaut, um zu sehen, wie sich das Team von Trainer Lukas Kwasniok im Halbfinale um den DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen schlägt, haben hinter den Kulissen die Planungen für die Dritte Liga längst begonnen. Nicht zuletzt durch die Erfolge in der laufenden Pokalrunde ist das öffentliche Interesse an den Blau-Schwarzen wieder gestiegen. Das bringt einerseits Vorteile, andererseits birgt es auch Risiken, wie die teils harschen Reaktionen auf die Aufstiegsfeier in der Saarbrücker Innenstadt zeigen. Wie für viele andere Vereine auch, ist Covid-19 der derzeit wohl größte Gegner des Vereins. Die Anfang März eingereichten Lizenzierungsunterlagen inklusive der zu erwartenden Sponsorengelder und Zuschauereinnahmen sind längst überholt.
Zudem kommt das leidige Thema Stadion. Niemand kann mit Gewissheit sagen, ob der FCS im Jahr 2020 in den Ludwigspark zurückkehren kann. Der große Vorteil des Vereins ist die Tatsache, dass in der Führung ruhig und konstruktiv gearbeitet wird. Die Finanzen sind bei Schatzmeister Dieter Weller in guten, geordneten Händen. Präsident Hartmut Ostermann und Vizepräsident Dieter Ferner haben mit der Verpflichtung von Sportchef Marcus Mann und Geschäftsführer David Fischer Glücksgriffe getan. Der sportliche Aufschwung und die seriöse Außendarstellung sind untrennbar mit beiden Namen verbunden. Schatzmeister Weller darf sich zudem auf die Fahne schreiben, dass er den renommierten Hochschullehrer und Marketing-Experten Frank Hälsig zur Mitarbeit gewinnen konnte. Dem 42-Jährigen, derzeit der Chef des Aufsichtsrats, trauen bereits jetzt viele zu, irgendwann an der Vereinsspitze zu stehen. Doch in Corona-Zeiten ist für Euphorie kein Platz. Zu viele Fragen sind offen. Für den 1. FCS ist die Rückkehr auf die nationale Bühne somit auch ein Aufstieg ins Ungewisse. Demut und Kritikfähigkeit vorausgesetzt, hat er aber gute Chancen, keine Eintagsfliege zu sein.