Im März sollte die Formel 1 in ihre neue Saison starten, doch bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe drehte sich noch kein Rad. Der Stillstand ist der Corona-Pandemie geschuldet. Für den eingefleischten Fan ist die rennfreie Zeit seit dem letzten Auftritt Anfang Dezember in Abu Dhabi auch eine Leidenszeit. Um sie zu überbrücken, schmökert der ein oder andere Fan schon mal in einem Formel-1-Buch und lässt die Anfangsjahre seit Silverstone 1950 bis in die Neuzeit aufleben. Eine unterhaltsame Zeitreise durch sieben Jahrzehnte Formel 1 hat der Fachjournalist Stefan Ehlen unternommen. Aus seinem Streifzug durch 1.000 Rennen, das die Königsklasse 2019 in Shanghai/China beging, ist das einzigartige Buch „Grand-Prix-Geschichte(n)" entstanden. Der Untertitel „Fakten, Verrücktes & Furioses aus 1.000 Rennen" lässt schon ahnen, dass dem Leser viele außergewöhnliche Ereignisse serviert werden.
Auf 170 Seiten schildert Ehlen, Jahrgang 1986, besondere Fakten, Statistiken, Details und Begebenheiten aus der Grand-Prix-Historie. Jedes seiner 66 kurzweiligen Kapitel ohne Anspruch auf Vollständigkeit ergibt als Sachbuch ein hervorragendes Nachschlagwerk. Als Vorgeschmack einige Titel: Der kleinste Große Preis, Unerlaubt am Start, Per Überschlag ins Ziel oder mit Abba in die Formel 1. Man merkt auch schnell, dass Stefan Ehlen eine große Vorliebe für Zahlen hat. Mit vielen Statistiken und Fakten verwöhnt der stellvertretende Chefredakteur des Portals „motorsport total.com" geradezu jeden Datenfreak. Ein paar Zahlen-Beispiele gefällig? Nicht mehr vergeben wird die Startnummer 17 seit Jules Bianchis Tod 2015. Ebenso unbeliebt ist die Nummer 0. Letzter Null-Fahrer war 1994 Williams-Pilot Damon Hill. Auch die Nummer 13 wurde aus Aberglaube ganz selten gewählt, zuletzt 2011 von Pastor Maldonado (Williams). Die höchste Startnummer hatte die Italienerin Lella Lombardi 1974 mit der 208.
Das Buch ist ein interessanter Ausflug mit selbst erstellten Grafiken des Autors und voller Überraschungen durch die verschiedenen Epochen.