Gar nicht aufgeblasen kommen die Paperbag-Jeans daher, denn sie machen eine tolle Figur, sind bequem und nett anzusehen. Kein Wunder, dass jetzt kein Kleiderschrank ohne sie auskommt.
Paperbag-Jeans sind total angesagt, und das aus gutem Grund: Sie lassen sich vielseitig kombinieren, zaubern jeder Frau eine tolle Silhouette und geben dem Look das gewisse Etwas. Der Name Paperbag kommt von der Form dieser Jeans, denn sie sehen tatsächlich im Taillenbereich aus wie eine Papiertüte. Dafür haben die Designer die Hose mit einem extrahohen Bund versehen. Diesen hält ein Bindegürtel an Ort und Stelle. Das Hosenbein fällt weit nach unten, ähnlich einer klassischen Marlenehose. Und irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass dieser Look schon mal da war. Und zwar in den 80er-Jahren. Auch da gab es diesen Schnitt bereits. Allerdings waren die Jeans wenig figurumschmeichelnd, da sie locker zwei Nummern zu groß um den Körper gebunden wurden. Jetzt passen die Paperbag-Jeans perfekt: eng an der hohen Taille, weit am Bein. Das kaschiert kleine Problemzonen an Bauch, Beinen und Po.
Da wundert es nicht, dass sich Influencer, Stars und Sternchen gerade nicht satt tragen können an den Jeans. Diese sind in Sachen Styling übrigens genauso wandelbar wie die normalen Varianten. Mit einer kleinen Ausnahme: Da der Paperbag-Bund die Hose erst besonders macht, sollte er unbedingt sichtbar bleiben. Deshalb passen enge Bodys oder Cropped Tops perfekt darüber. Wer sich für Hemden oder Shirts entscheidet, der kann diese einfach vorn in die Hose stecken und lässt so automatisch den Blick auf die extravaganten Details wandern. Tucking nennen Modefans das Ganze. Diese Bezeichnung stammt aus dem Englischen und meint „stecken" oder „einstecken". Alles was an Stoffen stört, kommt in die Paperbag-Jeans hinein, nichts darf ihre Optik stören.
Unten herum geht es da weit weniger anspruchsvoll zu. Heels und Sandalen dürfen ebenso an die Füße wie Boots oder Sneakers, je nach Laune und Wetter. Wer es günstig mag, der shoppt diese Must-haves bei Bershka, River Island oder Only. Hier starten die Preise bei 39,99 Euro. Teurer geht es natürlich auch. Hier sind Agolde, G-Star oder Polo Ralph Lauren auf jeden Fall eine Empfehlung. Dann geht es preislich aber auch schnell bis zu 200 Euro nach oben.
Kleine Problemzonen werden kaschiert
Und wo wir gerade oben sind, hat auch der Denim-Pionier Levi‘s aktuell eine besondere Jeans zu bieten, die der Paperbag-Jeans vielleicht Konkurrenz machen könnte: die Balloon-Jeans. Die erinnert an das Papiertüten-Modell und ist doch etwas anders. Der High-Waisted-Bund ist weniger hoch gerafft und kommt ohne Bindegürtel aus, dafür ist der gesamte Stoff in der Länge weiter, leicht gecropped und dann zum Knöchel hin enger zulaufend. Durch die breite Mitte an den Oberschenkeln und die schmalen Fesseln erinnert der Schnitt an einen Ballon, deshalb auch der Name. Insgesamt ist diese Jeans sowohl etwas für sehr schlanke Frauen als auch für solche mit einer eher weiblichen Figur. Der Schnitt trägt nämlich überraschenderweise nicht auf, sondern kaschiert wunderbar. Aktuell sind viele Waschungen und Farben im Handel erhältlich. Natürlich auch von anderen Labels als vom Erfinder Levi‘s, wie zum Beispiel NA-KD, Wrangler oder auch Pepe Jeans.
Zugegeben, irgendwie kommt uns diese Art der Figurschmeichler bekannt vor, deshalb lohnt ein Blick zurück in das Jahr 2019. Hier war die sogenannte Slouchy-Jeans von Zara, Closed oder Tommy Jeans auf dem Vormarsch und wagte einen ersten Vorstoß in Sachen neue Lässigkeit. Slouchy ist englisch für latschig. Das passt eigentlich eher zu ausgetretenen Schuhen, umschreibt aber dennoch die Jeansform perfekt. Auch die hängt lässig am Körper hinunter, mal als Capri-Variante zur Wadenmitte endend, dann wieder bis hinunter zum Knöchel reichend. Der einzige Unterschied zu den Balloon-Jeans ist der deutlich reduzierte Taillenbund, der an eine klassische Hüftjeans erinnert und deshalb vielen im Gedächtnis geblieben sein dürfte. Falls die Länge der aktuell angesagten Ballon-Variante am Bein übrigens mal etwas über den Knöchel hinausschießt, hilft ein einfacher Trick zum optimalen Styling: einfach hochkrempeln! Das lässt den Knöchel hervorblitzen und macht den Gesamtlook topmodern.
Auch Balloon-Jeans werden immer beliebter
Für die Oberteile gilt: Auch bei Balloon-Jeans darf der übertriebene Taillenbund ruhig herausschauen, deshalb entweder Blusen und Pullis tucken oder gleich auf Cropped Tops setzen. Die reichen nämlich ohnehin nur bis knapp unter den Bauchnabel und schließen so genau mit dem Hosenbund ab. Das schaut auch dann schick aus, wenn der Bauch nicht in seiner besten Form ist.
Mit Ballon-Schnitten und Paperbag-Formaten läuten die Designer ganz neue Jeanszeiten an. Bislang galt die Denim als robuster Alltagsbegleiter. Einfach irgendetwas drüberwerfen und schon stimmt der Style. Jetzt erfordern die neuen Basic-Lieben mehr Aufmerksamkeit und Hingabe, denn dieser Look will gestylt sein. Der Vorteil daran: So sehen die Figurwunder einfach immer top aus, mit etwas Schmuck kombiniert und einer Umhängetasche dazu sowieso. So kann man ins Büro gehen, aber auch auf einen Ausflug in die Stadt mit Freundinnen oder auf einen Absacker in die nächste Bar.
Da der Denim-Stoff für den Sommer sehr dünn und leicht ausfällt, dürfen diese langen Hosen getrost mit in den Sommer. Und wer mit Jeans trotzdem wenig anzufangen weiß, für den halten die Anbieter eine breite Palette an Baumwoll- oder Leinenhosen bereit, die mit dem gleichen Schnitt überraschen und eben noch leichter zu tragen sind.