Angststörungen gehören hierzulande zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Symptome sind vielfältig und stellen meistens eine enorme Belastung für die Betroffenen dar.
Es kann jeden treffen, jederzeit. Manchmal kommt die Angst wie eine Bombe, die ins Leben knallt. Plötzliches Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Atemnot sind typisch für eine Panikattacke. Manchmal schleicht sich die Angststörung auch langsam in den Alltag. Situationen, die vorher selbstverständlich waren, lösen von heute auf morgen Panik aus, werden vermieden, übertriebene Sorgen werden zur immer größeren Belastung. Oder die vorher leichte Furcht vor Spinnen wird so stark, dass der Betroffene gar nicht mehr in den Keller geht. Unbehandelt zieht die Angststörung die Schlinge um das Leben des Erkrankten immer enger zu. Im schlimmsten Fall verlassen Betroffene gar nicht mehr das Haus. Die gute Nachricht ist, dass diese psychische Erkrankung mit der richtigen Therapie gut behandelbar ist und eine hohe Heilungschance besteht. Manchmal sind die Ursachen der übertriebenen Angstzustände nachvollziehbar. Privater und beruflicher Stress oder traumatische Erlebnisse können Auslöser sein. Dann kann eine Verhaltenstherapie helfen. Traumata können beispielsweise bearbeitet und aufgelöst werden. Bei Phobien wird geübt, sich der Angst zu stellen, etwa in den Fahrstuhl einzusteigen, der immer vermieden wurde, oder vor einer harmlosen Spinne nicht davonzulaufen.
Mut und Willen zur Veränderung haben
Aber nicht immer ist die Ursache der Angst direkt zu erkennen. Dann muss tiefer gegraben werden, müssen viele Steine umgedreht werden. Hier ist eine tiefenpsychologische Behandlung die richtige Wahl. Der Patient taucht mit dem Therapeuten zum Beispiel in seine Vergangenheit ein, Kindheitserlebnisse werden besprochen oder aktuelle Konflikte, die nicht leicht greifbar sind, aufgedeckt und bearbeitet. Ideal für Angstpatienten sind Therapeuten, die breiter aufgestellt sind. In bestimmten Fällen ist auch der stationäre Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik unumgänglich. Das hat den Vorteil, dass der Patient sich für ein paar Wochen komplett aus seinem Alltag ausklinken und sich in geschütztem Rahmen mit sich selbst beschäftigen kann. Egal, welchen Weg Betroffene wählen, es erfordert Mut und den Willen zur Veränderung. Doch es lohnt sich auf jeden Fall.