Micha Breest (52)
Tierschutzberater im Tierschutzverein für Berlin | Berlin-Falkenberg
In Micha Breests Büro, das er sich mit zwei Kolleginnen teilt, ist häufig tierischer Besuch. Doch seit Kurzem fehlt Bessy. Eine französische Bulldoggen-Mix-Dame, die er aus dem Tierheim „adoptiert" hatte. Bessy verstand sich gut mit den anderen ebenfalls aus dem Tierheim stammenden „Bürohunden". Doch sie war krank. Einst missbraucht als Wurfmaschine benötigte sie einen bunten Medikamentencocktail gegen ihre diversen Zipperlein, darunter Allergien und Arthrose. Micha Breest kann sich nur wundern, was Menschen Tieren bisweilen antun. Sie werden ausgesetzt, vergessen, gequält oder nicht artgerecht gehalten. Einige „Tierfreunde" betreiben Animal Hoarding und beherbergen Dutzende Katzen in kleinen Wohnungen. Ein Plakat zeigt die Katzenrassen der Welt. Über 10.000 Miezen leben schätzungsweise auf Berlins Straßen. Viele sind krank. Zu Micha Breests Aufgaben gehört es, sie einzufangen. Im Tierheim werden sie versorgt und kastriert. Denn: Ein Katzenpaar kann pro Jahr etwa zwölf neue Kätzchen zeugen – in fünf Jahren könnten daraus 280.000 werden! Der gelernte Landschaftsgärtner, der schon immer Interesse an Natur und Tieren hatte, liebt seinen abwechslungsreichen Job. Jeder Tag ist anders. Gerade hat er eine ausgesetzte Schildkröte aus einem Teich gefischt, heute ein verirrtes kleines Kätzchen von einer hohen Mauer „gepflückt". Dann muss er gleich los zu einem verletzten Wildtier.