Das „Gelat!Oh" in Homburg ist ein paar Meter umgezogen und bietet nun noch mehr Platz – auch für leckere Kuchen. Am alten Standort kann man dafür nun beobachten, wie das sündhaft gute Eis gemacht wird.
Das „Gelat!Oh" in Homburg ist seit seiner Eröffnung vor drei Jahren ein echter Renner. Wann immer ich in dieser Zeit dort war, war der Laden gut besetzt, und immer standen Kunden am Fenster, um sich ihr Eis mitzunehmen. Dieses hier hat aber auch wirklich eine besondere Qualität. Nicht umsonst nennen die Betreiber ihr Geschäft nicht Eiscafé, sondern Eismanufaktur. Die hohe Qualität beginnt bereits mit den Rohstoffen. Bioqualität oder zumindest eine besonders hohe Qualität müssen es sein. Ihre Milch beziehen sie von der Bliesgau-Molkerei – bio, ganz frisch und mit einem Fettgehalt von 3,7 Prozent.
Mittlerweile ist das „Gelat!Oh" allerdings umgezogen und befindet sich ein paar Meter weiter. Der alte Standort wird aber weiter genutzt. Creative Artist Tina Nardi-Cilona erzählt: „Aus der ersten Eismanufaktur ist jetzt eine zweite entstanden. Im ersten Laden wird jetzt produziert und man kann auch von außen beobachten, wie das Eis hergestellt wird." Ich sehe große Milchkannen am Fenster, und an der Wand steht „Laboratorio". Eine Kreativwerkstatt also. Man sieht auch die großen Maschinen.
Das neue Lokal ist größer als vorher, bietet mehr Innenplätze. „Hier haben wir jetzt ein ganzjähriges Konzept, im Winter können wir hier auch Kaffee und selbst gebackene Kuchen verkaufen", erzählt Tina Nardi-Cilona. „Natürlich auch mit Eissorten, die das Winterliche widerspiegeln. Aber auch Cremes und Mousse au Chocolat. Da sind wir kreativ und lassen uns immer Neues einfallen. Natürlich auch Waffeln, die wir nicht nur mit Sahne reichen werden", betont sie. Das neue, viel größere „Gelat!Oh" ist mit sicherer Hand eingerichtet – viel Holz, sehr gemütlich. Die unterschiedlichen Materialien stammen überwiegend aus Italien. Es ist hell, sehr natürlich und einladend. Vom Stuhl über die Farben – alles wirklich gelungen! Das neue „Gelat!Oh" besteht aus zwei Räumen, und auch an der Vorderfront sind einige Tische platziert. Dazu gibt es eine große Terrasse.
Eistees und alle Limonaden selbst gemacht
Die Kuchenauswahl in der Theke ist auch größer als zuvor. Die meisten Kuchen werden nach alten italienischen Rezepten gebacken. Manchmal gibt es auch saarländische Spezialitäten, ganz nach dem Lauf der Jahreszeiten und mit modernen Backideen ergänzt. Manche Gäste kommen einfach hierher, um Zeitung zu lesen und einen italienischen Kaffee zu genießen. Dazu gibt es Kaffee aus der modernen Kaffeemaschine nach italienischem Gusto und alter Tradition: Capuccino, Espresso oder Latte Macchiato. Auch die Eistees werden hier selbst gemacht, ebenso wie die Limonaden. Und diese werden nicht nur von und für Kinder bestellt. Daneben kann man – ganz klar bei diesem Namen – aus ungefähr 30 Eissorten auswählen und sich so manch schönen Eisbecher zusammenstellen lassen.
Konzipiert hat das neue „Gelat!Oh" ein Fachmann aus Italien, der extra vom Stiefel nach Homburg kam. Ideen hatten sie hier zwar selbst genug, doch der Fachmann konnte ihnen jede Menge nützliche Ratschläge geben, wie man diese professionell umsetzt. Die Einrichtung und der genaue Standort aller Einrichtungsgegenstände und Maschinen etwa spielen eine wichtige Rolle, damit der Arbeitsfluss nicht behindert wird. Auch die Theke musste groß konzipiert werden und ebenso der Schokoladenbrunnen. Alles wurde sehr gut umgesetzt.
Schon die Präsentation der verschiedenen Eisbecher ist einmalig und wird nur hier so gemacht. Sie werden mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet, und das sieht man nicht nur, das schmeckt man auch. Manche Eissorten variieren dabei je nach Jahreszeit.
Warum aber 30 Sorten Eis? Tina Nardi-Cilona lacht: „30 Sorten sind gar nicht so viele, wie es sich zunächst anhört. Das habe ich mit der Zeit selbst gelernt. Wir haben unendlich viele Ideen, wir wollen auch immer wieder Neues integrieren. Wenn ich alles so präsentieren wollte, wie ich es im Kopf habe, würde die Theke nicht ausreichen", sagt sie.
„Pimp Dein Eis" kommt nicht nur bei Kindern an
So kam sie nach dem Genuss eines Karottenkuchens mit ihren Mitarbeitern auf die Idee, ein Karotteneis zu kreieren. Oder das Pistazieneis hier. Dafür lassen sie sich aus Sizilien eine Paste aus 100 Prozent Pistazien kommen. Sonnengereift und natürlich. Diese ist nicht gestreckt mit irgendwelchen Aromen, und das schmeckt man. Das „Cremino" sieht aus wie Schokoladeneis, hat aber einen leichten Nougatgeschmack und ist in seiner Konsistenz sehr cremig. „Cookies" hat einen Keksgeschmack. Auch „Keks und Kokos" wird hier oft bestellt. „Milch und Honig" ist puristisch hergestellt – natürlich mit Bliesgau-Biomilch und saarländischem Honig vom Wendelinushof. Im „Gelat!Oh" stehen der Geschmack und die Natürlichkeit im Vordergrund. Daraus machen sie hier ein besonderes Eis.
„Pimp Dein Eis am Stiel" heißt es seit diesem Sommer als neue Variante. Und das geht so: An der Theke gibt es vorbereite Rohlinge in den Geschmacksrichtungen Vanille, Schokolade oder Erdbeere – als Eis am Stiel und natürlich selbst hergestellt aus saarländischer Biomilch und frischen, regionalen Früchten. Man sucht sich die Eissorte aus und hat zwei Saucen zur Wahl. Bei meinem Besuch waren das Vanille oder Schokolade. Mit einer überzieht man an der Theke das Eis. Diesen Rohling verziert man – je nach Geschmack – mit Schokolade, Nüssen und was immer sonst zur Auswahl steht. Etwa bunte Streusel, Pistazien, Schokosplitter, Haselnuss-Krokant, Knister-Kristall, Marshmallows, Karamell, Schokokekse, Schokolinsen, Knusper-Schokoperlen, weiße Schokoladenspäne oder Kokosraspeln. Und schon hat man ein Eis nach eigner Wahl. Ein Angebot nicht nur für Kinder.
Im „Gelat!Oh" werden wie erwähnt nur ausgesuchte Rohstoffe verwendet. Gerne von Bauern aus dem Saarpfalz-Kreis oder der benachbarten Pfalz. Zudem legt man hier großen Wert auf Fair Trade, also arbeitet fair mit den Zulieferern zusammen. Die Betreiber kennen ihre Partner oft schon lange und schätzen sie. Sie wissen wer ihnen die richtigen Früchte liefert und kennen auch den Müller, von dem das Mehl für ihre Kuchen und Cookies stammt. Immer auf der Suche nach den richtigen Produkten, die zu ihrer Eismanufaktur passen.