Die Abenteuer der drei pferdebegeisterten Schwestern Charly, Lou und Emmie gehen in die nächste Runde. Dieses Mal unter dem Arbeitstitel „Immenhof – das große Versprechen“. Die Dreharbeiten begannen im Saarland.
Über zweitausend Schauspielerinnen soll Regisseurin und Drehbuchautorin Sharon von Wietersheim gecastet haben, bis sie endlich die Hauptrolle der Lou in ihrem geplanten Immenhof-Remake mit Leia Holtwick besetzen konnte. Dabei war die damals 16-Jährige überhaupt keine professionelle Schauspielerin. Holtwick kam aus dem Sportbereich und trainierte im Nachwuchskader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Sie hatte zwar schon öfters gemodelt, „mehr aber auch nicht“, erzählte sie ganz bescheiden während der Dreharbeiten zu „Immenhof – Das Abenteuer eines Sommers.“ Trotz der fehlenden schauspielerischen Erfahrung konnte Holtwick auf Anhieb überzeugen. Über eine halbe Million Zuschauer strömten im vergangen Jahr in die Kinos, um die neuaufgelegten Abenteuer der drei pferdebegeisterten Schwestern miterleben zu können. Nach Angaben der Produktionsfirma schaffte es das erste Immenhof-Remake von Sharon von Wietersheim sogar auf Platz zehn der erfolgreichsten deutschen Kinofilme des Jahres 2019.
„Nun gilt es diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben“, begrüßt Produzent Frank Meiling in halbernstem Ton am Set zum zweiten Immenhof-Remake mit dem Titel „Das große Versprechen“. Für die zweite deutsch-belgische Gemeinschaftsproduktion sind insgesamt 40 Drehtage eingeplant. Acht davon finden im Saarland statt, in der Nähe von Perl-Borg auf dem malerisch gelegenen Gestüt des Ehepaares Arlette Jasper-Kohl und Edwin Kohl. Damit verwandelt sich Peterhof bereits zum zweiten Mal zur Pferdeanlage von Jochen Mallinckroth, verkörpert von Heiner Lauterbach. Im Film liegt sein Pferdehof in direkter Nähe zum Gestüt von Lou, ihrer älteren Schwester Charly – verkörpert von Laura Berlin – und dem Nesthäkchen Emmie, verkörpert von Ella Päffgen. Dabei läuft die Nachbarschaft alles andere als harmonisch ab. In seiner Rolle als eiskalter Geschäftsmann macht Heiner Lauterbach den Mädels vom Immenhof das Leben nicht gerade leicht. In den Drehpausen steht der erfahrene Schauspieler dem Nachwuchs dagegen beratend zur Seite. „Wir waren sogar alle zusammen Essen gewesen, also das ganze Schauspieler-Team“, erzählt Holtwick während ihrer Drehpause. „Das war ein sehr schöner Abend.“ Die saarländische Idylle hat es Lauterbach besonders angetan, vor allem der Drehort Peterhof. Eine so schöne Kulisse hätte Hollywood erst gar nicht bauen können, soll er sogar angemerkt haben. Dieser Meinung hat sich Regisseurin und Drehbuchautorin Sharon von Wietersheim gleich angeschlossen. „Peterhof ist die schönste und modernste Anlage in Deutschland“, schwärmt sie während eines kurzen Plausches mit den Journalisten von dem Gestüt, „die schönsten Bilder sind hier entstanden“.
Geplanter Filmstart ist im Frühjar 2021
Sobald alle Szenen im Saarland abgedreht worden sind, geht es für das Team weiter. Es folgen Dreharbeiten in Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Das liegt daran, dass die Filmaufnahmen anachronistisch verlaufen. „Das bedeutet, dass sich die Dreharbeiten nach den Drehorten richten und nicht nach der chronologische Handlung der Geschichte, die im Film erzählt wird“, erklärt die Regisseurin.
Und worum geht es überhaupt im dem Film „Das große Versprechen“? Der Name gibt hierbei schon einen kleinen Hinweis. „Es geht um das Versprechen das Lou ihrem Pferd gegeben hat“, bringt es der Filmproduzent auf den Punkt. In dem zweiten Teil der Pferdefilm-Reihe erhält Lou die Chance, ihr Pferd Cagliostro ein für allemal von Mallinckroth zu lösen und ihrem tierischen Gefährten dauerhaft die Freiheit zu schenken. Die nötige Unterstützung bekommt die junge Frau dabei von Cal, einem Freund aus Kindheitstagen, verkörpert von Max Befort. Lange Zeit war Cal für Lou verschollen. Während dieser Zeit lebte der junge Mann gemeinsam mit seinem Vater abseits der Zivilisation und kümmerte sich um die verwilderten Pferde. Als Cal wieder zum Immenhof zurückkommt, ist der junge Mann nicht alleine. Auch sein tierischer Begleiter, der sogenannte „Mister Big“, ist mit an Bord: ein gigantisches Shire Horse mit einem Stockmaß von knapp 1,80 Meter und einem Gewicht von 1.200 Kilogramm. „Mit dieser tatkräftigen Unterstützung werde ich Lou hoffentlich wirklich helfen können“, gibt Befort einen kleinen Ausblick. Im Gegensatz zu seiner Spielpartnerin Leia Holtwick ist Max Befort neu im Cast. Trotzdem findet sich der Schauspieler schnell in das Immenhof-Team ein. „Es macht wahnsinnig viel Spaß, mit den Leuten hier vor Ort zu drehen“, schildert er seine ersten Eindrücke. Auch mit Holtwick scheint sich Max Befort gut zu verstehen. Sogar gemeinsame Ausflüge sind bereits zustande gekommen, so wie die Fahrt zur Saarschleife. Denn auf dem Filmset von Immenhof herrschen strenge Hygienevorschriften, keiner der Schauspieler durfte das Set während der Dreharbeiten verlassen, um beispielsweise nach Hause fahren zu können, um die Dreharbeiten nicht zu gefährden.
„Unsere Produktionsfirma stand schon sehr früh mit den regionalen Gesundheitsämtern in engem Kontakt“, stellt Frank Meiling das Sicherheitskonzept am saarlädnsihen Filmdrehort vor. „Das war für uns sehr wichtig“. Überall am Set stehen große Behälter mit Desinfektionsmittel bereit, um sich die Hände zu reinigen. Zudem müssen alle Crew-Mitglieder – das betrifft im Übrigen auch die Schauspieler, wenn sie nicht gerade vor der Kamera stehen – Mund- und Nasenschutztragen tragen. „Des Weiteren werden alle unsere Mitarbeiter regelmäßig auf Corona getestet“, betont der Produzent. „Damit wir alle schützen könne, die am Set arbeiten“ um damit auch nicht die Produktion zu gefährden. Im Kino laufen soll der Film übrigens schon im Frühjahr 2021. Das Gesamtbudget für den Film betrug rund fünf Millionen Euro.
Julia Indenbaum