Konscha Schostak
memoria-Stein | Berlin-Mitte
Im Hof steht ein eigenhändig gesetzter Maronenbaum. Eine Erinnerung an ihre Jahre in Italien. Damals wohnte sie in einem Maronenwald, gleich neben dem Steinbruch des Renaissancekünstlers Michelangelo. Auf den Spuren der alten Meister lernte die gebürtige Berlinerin in einem italienischen Traditionsbetrieb in der Nähe der toskanischen Stadt Carrara das Handwerk der Steinbildhauerei. Von dort stammt auch ihr zwei Tonnen schweres „Stehpult" aus purem Marmor, an dem sie im Sommer gern arbeitet. Darauf Zeichen- und Modellbaumaterial sowie Steinproben, daneben ein Feigenbaum. Seit Mitte der 80er-Jahre arbeitet Konscha Schostak (memoria-stein.de) als selbstständige Bildhauerin, Restauratorin und Kopistin. Am Französischen Rondell vor dem Schloss Sanssouci in Potsdam steht der überlebensgroße Apoll mit Python, den sie nach dem Original in Marmor geschlagen hat. An der Gedächtniskirche sind ihre vier Sandsteinkopien, die sie nach Modellen eines Künstlers zum Thema „Mahnung und Versöhnung" gefertigt hat, installiert. Nach Trauerfällen im Privaten begann sie sich mit dem Thema Leben und Sterben zu beschäftigen. Seitdem hat sie sich auf Grab- und Erinnerungssteine spezialisiert – so einzigartig wie das Leben derer, an die sie erinnern. Aus ökologischen Gründen arbeitet sie gern mit einheimischen Steinen: Kalk- oder Sandsteinen und Graniten.