Nicht kleinzukriegen
Auch Corona schafft es nicht, sie kleinzukriegen oder besser, verstummen zu lassen. Das alljährliche Festival der saarländischen Gitarren-Akademie naht und zwar am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Oktober, in der Kulturpassage am St. Johanner Markt und im Theater im Viertel in Saarbrücken. Am Samstag geht es um 17 Uhr los, am Sonntag um 16 Uhr.
Es gibt wieder viel Schönes zu hören und zu sehen. Da die Anzahl der Konzertbesucher beschränkt ist, sollten Interessenten im Vorfeld beim Theater im Viertel reservieren: Landwehrplatz 2, 66111 Saarbrücken oder unter Telefon: 0681-9679353 oder 0681-3904602.
Aber nun zu den musikalischen Details: Samstag, 17. Oktober, ist Konzerttag in der Kulturpassage. Dann spielt Ro Gebhardts Cool Jass ab 17 Uhr für etwa eine Stunde. Zur Einstimmung auf die kalte Jahreszeit werden dabei wieder ein paar heiße, lateinamerikanische Rhythmen und mit poppigen Grooves untermalt, die mit erdigem Jazz und Blues zum Besten gegeben werden.
Mit dabei sind einige von Gebhardts liebsten Freunden und Kollegen: Armindo Ribeiro (Portugal Vocals/Keys/Akkordeon), Jean-Marc Robin (Frankreich, Drums), Alec Gebhardt (Bass).
Ro Gebhardt, der sonst eher bekannt ist durch seine Großprojekte in Richtung Big-Band-Sound, Jazz, Funk oder einen seiner Solo-Auftritte, kommt diesmal im Latin-Quartett daher.
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Zungenkünstler
So ein Quark an der Wand – der Künstler Benjamin Houlihan malt mit seiner Zunge ein Kunstwerk in Wolfsburg. Dafür nimmt der Düsseldorfer in diesen Tagen eine Mischung aus Quark und Lebensmittelfarbe und leckt an einer etwa 30 Quadratmeter großen Leinwand. Die roten Leckspuren durch intensive Zungenschläge sollen den Titel „Untitled (Licked Wall)“ bekommen.
Das Werk wird im Wolfsburger Kunstmuseum Teil der Ausstellung „In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman“.
Bei der laut den Ausstellungsmachern wichtigsten Schau des Jahres werden ab 31. Oktober Arbeiten von mehr als 150 Künstlerinnen und Künstlern in Wolfsburg zu sehen sein. Das Kunsthaus zeigt dabei mehr als 250 Kunstwerke und Objekte von unter anderem Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Louise Bourgeois, Marina Abramovic und Andy Warhol.
Benjamin Houlihan, Jahrgang 1975, ist gelernter Steinmetz und hat sich vor allem auch als Bildhauer einen Namen gemacht.
Kulturverführung
Musik: Einen Moment bin ich erschrocken, als ich „Kultur für 40“ gelesen habe. Welche, speziell für 40-Jährige, Kultur mag das sein? In einer Welt, die zielgruppenorientiert immer weiter ins Kleinteilige differenziert Angebote herauszaubert, hätte ich solch einen Wahnsinn für möglich gehalten. Kulturelle Veranstaltungen verbinden Menschen. Und gemeint ist tatsächlich „Kultur für 40 Menschen“. Die evangelische Gemeinde auf dem Lorenzberg organisiert die Reihe „Kultur für 40“, das Abschlusskonzert der Saar-Lor-Lux-Gitarren-Akademie wird in Saarbrücken-Schafbrücke stattfinden. Die Reihe „Kultur für 40“ am Lorenzberg präsentiert fast jeden Freitag Live-Musik von Klassik bis Pop. Der Eintritt kommt den Musikerinnen und Musikern in voller Höhe zugute. Coronabedingt sind derzeit 40 Besucherinnen und Besucher zugelassen. Die AHA-Regeln müssen eingehalten werden. Der international renommierte Gitarrist Ro Gebhardt ist Verantwortlicher der Saar-Lor-Lux-Gitarren-Akademie, er tritt mit weiteren Musikern auf, neben Einzelbeiträgen im Trio, Quartett und Sextett sind Rhythm-Section in Form von Drums, Bass, Keyboards zu erwarten. Alive In Concert, Freitag, 30. Oktober, 19. 30 Uhr, Eintritt: 15 Euro, Anmeldung: E-Mail: joerg.metzinger@ekir.de oder telefonisch: 0681- 83090190 (auf dem Anrufbeantworter eine Rückrufnummer zur Bestätigung hinterlassen).
Kino: Die Reihe „Neue polnische Filme“ läuft. Eine Idee vom Filmschaffen eines anderen Landes zu erhalten, finde ich interessant, dazu ist nun Gelegenheit: Sieben Filme aus Polen stehen auf dem Programm – in Originalsprache mit englischer oder deutscher Untertitelung. Ich schaue, was in meinem Kopf zum Thema polnische Filmemacher zu finden ist: Die „Drei Farben“-Trilogie von Krzysztof Kieślowski, danach Polanski mit mehr als drei Filmtiteln und Andrzej Wajda ohne Filmtitel fallen mir ein. Und István Szabó? Der ist Ungar! Außer Polanski sind alle tot. Für mich wäre ein Update demzufolge angebracht. Die Regisseure und Regisseurinnen werden nach den Vorführungen im Kino Achteinhalb via Skype dazugeschaltet – super! Neun Einrichtungen und Institutionen haben zusammengearbeitet, um diese formidable Kino-Reihe ermöglichen zu können – super! Ich habe die Inhaltsangaben zu den Filmen gelesen. Individuelles Schicksal mit den Problemen einer Gesellschaft verknüpft darzustellen, erregte mein Interesse. „Supernova“. „Neue polnische Filme“: „Das süsse Ende des Tages“ 92 Minuten, OmeU, Montag, 19. Oktober; „Herr T.“ 103 Minuten, s/w, OmeU, Donnerstag, 5. November; „Supernova“ 78 Minuten, OmU, Donnerstag, 19. November; „Charlatan“, 118 Minuten, OmU, 25. November; „Ikarus“, 118 Minuten, OmU, 9. Dezember, jeweils 20 Uhr, Kino Achteinhalb, www.kinoachteinhalb.de.
Michaela Auinger