Bereits im Jahr 2000 spielte der beliebte saarländische Bestsellerautor mit dem Gedanken, eine Reihe über eine Henkerdynastie zu verfassen – „und alles sollte mit einer Frau beginnen", verrät Markus Heitz in seinem Vorwort zu seinem Fantasyroman „Die Meisterin. Der Beginn". Das Buch handelt von Recht und Unrecht, von Moral und Doppelmoral – und dem vermeintlich unausweichlichen Schicksal.
Im Zentrum der Handlung befindet sich die Heilerin Geneve Cornelius. Sie bemüht sich in der uralten Fehde ihrer Familie mit der Scharfrichter-Dynastie der Bugattis um Neutralität. Als ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs aus Rache brutal ermordet wird, weckt dies Geneves Wunsch, ihre bisherige Neutralität zu überdenken. Dies verstärkt sich noch, als sich in ihrer Heimatstadt Leipzig unheimliche Vorfälle häufen. Wer hat Geneves Bruder ermordet? Als dann noch ein Mann in ihrem Leben auftaucht, ist das Chaos perfekt …
Markus Heitz legt in seinem Roman „Die Meisterin" großen Wert auf klischeefreie Schilderungen der Frühen Neuzeit, die er in das moderne Zeitgeschehen verlegt. Smartphones tauchen hier ebenso auf wie die mittelalterliche Skepsis gegenüber „vermeintlichen" Heilerinnen. Der Autor führt dem Leser in spannender Weise vor, wie schwierig es sein kann, seine eigenen Moralvorstellungen ein Leben lang zu verfolgen, wenn man in die Enge getrieben wird.
Dennoch ist dies kein Freifahrtschein für Mord. In „Die Meisterin" verurteilt er die Doppelmoral der Frühen Neuzeit. Denn die Henkerdynastie genoss in der Frühen Neuzeit zumindest offiziell großes Ansehen – und das, obwohl sie selbst mordete.
Inzwischen wurde die Todesstrafe glücklicherweise in vielen Ländern abgeschafft. Einfache pazifistische Problemlösungen sind dennoch nicht immer möglich. Der Homburger Markus Heitz hat einen spannenden Roman verfasst, der ebenso unterhält wie zum Nachdenken anregt.