Helmut Amberger
Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e.V. | Lichterfelde
Auch nach 45 Jahren Berlin ist Helmut Amberger ein Bayer, wie er im Buche steht. In Bezug auf die Sprache und die Lebensart. Zu besonderen Anlässen trägt er gerne Miesbacher Tracht mit Spitzhut und Auerhahnfeder. Auf dem Gurt seiner Lederhose prangt das Bayernwappen, an den Füßen Haferlschuhe. Sogar der Mund-Nasen-Schutz ist im bayerischen Rautenmuster-Design. 1975 kam er zum Studium der Elektrotechnik nach Westberlin, später arbeitete er als Entwicklungsingenieur für die AEG. Da die auf „bayerischem Hoheitsgebiet" liegende Almhütte des Vereins mit Tanzboden und Maibaum wegen Corona geschlossen ist, hat er die Vereinsarbeit in die Biergärten am Gendarmenmarkt verlegt. Etwa 80 bajuwarische „Expats" gehören zum harten Kern des Vereins, der im nächsten Jahr sein 145-jähriges Bestehen feiert. Sie pflegen das Brauchtum: Dazu gehören Heimatabende, Volks- und Trachtentanz- und Schützenfeste, ebenso wie Gelage mit zünftigen Wildspezialitäten. Das Oktoberfest, zu dem sonst bis zu 1.500 Gäste in Tracht aufs Vereinsgelände kommen, fällt dieses Jahr wegen der Pandemie aus. Helmut Amberger pflegt auch musikalisch die Traditionen. Er spielt nicht nur Trompete und Akkordeon in einer Big Band, sondern macht auch Stubenmusik: Er spielt Zither und Hackbrett oder lässt das Alphorn erklingen. Das Schuhplattlern allerdings hat er bei einem Preußen gelernt und sein Jodeldiplom stammt aus Kreuzberg.