Auf das beliebte Frühstück bei „Miori" in Saarbrücken müssen alle Genießer derzeit aus bekannten Gründen verzichten. Dafür wurde das Angebot in der Feinkostwelt kräftig ausprobiert. Hier finden Feinschmecker und solche, die es werden wollen, so einiges, was den Gaumen verzaubert.
ie Zeiten sind hart, jetzt braucht es gute Ideen und viel Kreativität! Auch bei „Miori" ist die erste Etage geschlossen, es gibt hier zurzeit kein Frühstück wie sonst üblich. Dafür wurde „Mioris Feinkostwelt" erweitert, das heißt, für Feinschmecker und Hobbyköche gibt es nun noch mehr zu entdecken. In den neuen Frischetheken finden Genießer eine noch größere Auswahl an Delikatessen. „Wir haben neue Partner, die uns vieles aus Italien importieren. Wir haben neue Frischetheken und auch neue Pasta, die wir aus Italien beziehen. Ab sofort gibt es auch besondere Fischspezialitäten. Auch Salate, etwas Garnelensalat. Die hauseigene Räucherei räuchert auch Jakobsmuscheln. Und wir haben neue Leckereien in der Patisserie", erklärt Geschäftsführerin Nicole V. Wilhelm.
Die Schinken- und Wursttheke beispielsweise wurde um viele neue Produkte erweitert – von kleinen regionalen und europäischen Manufakturen und Jägern aus der Region. Dazu gibt es ein köstliches Sortiment an Spezialitäten aus Italien und Spanien. Ob beste Mortadella, feiner Pancetta, wohlschmeckender Iberico- und Parmaschinken, handgemachte Terrinen: Genießer werden hier fündig.
Vieles von kleinen Manufakturen
Die Käsetheke lässt derweil das Herz aller Liebhaber höherschlagen. Feinster Trüffelkäse, Spezialitäten aus Ziegen- oder Schafskäse, ausgewählter Rohmilchkäse von kleinen Käsereien und deftiger Käse aus der Alpenregion sorgen dafür, dass man als Kunde bei dieser riesigen Auswahl eher die Qual der Wahl hat. Nicole V. Wilhelm bietet das Besondere an. Oft sind es Slow-Food-Produkte, häufig stammen diese von kleinen Genusshandwerkern unterschiedlicher Länder. Noch vor ein paar Wochen, als dies noch möglich war, war sie in halb Europa unterwegs. Immer auf der Suche nach dem außergewöhnlichen Produkt. Liebe zu den Produkten und der Respekt vor den Herstellern gehört zu ihrem Lebensprinzip: „Bei uns gibt es immer Fair Trade, ich gehe mit meinen Lieferanten fair um, und diese tun das auch mit mir", erzählt sie. „Miori" verkörpert eine bestimmte Lebenshaltung, diese ist getragen von ethischem Handeln und sozialem Wirtschaften, es geht hier nicht um Gewinnmaximierung auf Kosten anderer Menschen oder der Umwelt. Dass man mit dieser Haltung trotzdem gut leben kann, beweist sie mit ihrem Geschäft.
Nicole V. Wilhelm strebt nach Authentizität und Ehrlichkeit zu sich, zu dem, was und wie man etwas tut. Und das sehr genussvoll, also auch hier: Genuss grenzenlos. Die pure Lebensfreude, Glück und Liebe – das alles sind Bedeutungen für das japanische Wörtchen „Miori". Und weil es im Leben der begeisterten Chefin genau um diese Inhalte geht, gab es für sie auch keinen anderen Namen für das Geschäft, das sie vor 15 Jahren in der alten evangelischen Kirche in Brebach eröffnete.
Immer wieder überrascht Nicole V. Wilhelm mit Trends und Neuheiten. Hier entdecken Kunden Feinkost, Weine, besonderen Käse oder hausgemachte Antipasti und herrliche Geschenkideen. Die traumhafte Käsetheke bietet mehr als 100 verschiedene Käse aus kleinen Käsereien. Beim Aufbau dieses Sortiments wurde sie von Irma Franz aus Saarbrücken beraten, die 45 Jahre lang mit dem Produkt gearbeitet hat. Sie darf sich heute „Ehrenkäsekaiserin" nennen, dieser Titel wurde ihr von Österreich 2008 verliehen. Sie hat zahlreiche Menschen an der Käsetheke ausgebildet – auch bei „Miori".
Hausgeräucherte Jakobsmuscheln
Hier gibt es Spezialitäten von Slowfood-Käsereien oder kleinen Bauernhöfen. Die Auswahl hier sucht wirklich ihresgleichen. Hier spürt man die Kompetenz und Leidenschaft für die Erzeugnisse. Einkaufen kann man hier fast alles. Vielleicht muss man noch kurz auf den Markt gehen, um frisches Gemüse einzukaufen. Alles andere finde ich hier. Selbst in Sachen Pastis oder Vermouth gibt es hier alles, was der Liebhaber sucht. Auch Gin ist genügend da, die Hausherrin liebt ihn selbst und bietet etwa 60 Sorten an.
Der Honig kommt vom Imker Dr. Helmut Stünkel aus Bischmisheim. Auch viele Bioprodukte aus Italien finde ich hier. Von Bitterorangenmarmelade bis zu Zitronenmarmelade. Vieles hier im Haus ist handgemacht und hat mit industrieller Wertschöpfung nichts zu tun. Ohne Konservierungsstoffe. Selbst die Pasta wird in einem kleinen handwerklichen Betrieb in Italien für „Miori" angefertigt. Es gibt zahlreiche Produkte hier, die diesen Namen tragen, Gewürze etwa. Die beiden neuen Antipasti- und Feinkosttheken erfreuen jeden Gourmet mit handgemachten Quiches, herrlichem Kaviar, leckeren Oliven, Antipasti und Frischkäsespezialitäten. Auch hausgeräucherte Jakobsmuscheln oder feine Delikatessen mit Garnelen, Gambas und Shrimps werden angeboten. Die Pasta wird wie bereits erwähnt in kleinen Betrieben in Italien hergestellt. Ob gefüllt mit weißem Trüffel, Parmaschinken oder Tomate-Mozzarella – es ist Genuss pur. In normalen Zeiten kommen aus der „Miori"-Küche köstliche Spare Ribs und Lachsschnitten vom Big Green Egg, Suppen und vieles mehr. Fleisch beziehen sie hier von denen, bei denen die Sterneköche kaufen: der Otto Gourmet GmbH.
Neu sind Confiserie und Patisserie
Neu sind auch die Confiserie- und Patisserie-Delikatessen und die verlockende Desserttheke. Die fruchtig-süßen Dessertvariationen, Tartes und Torten laden regelrecht zum Schlemmen ein. Auch das Slow-Food-Biobrot ist von hervorragender Qualität und wird noch handwerklich mit besten Zutaten hergestellt. Von leckeren Bio-Baguettes über würzige Bauernbrote oder delikaten Brioches findet jeder etwas zum Genießen. Wie so viele in der Gastronomie bieten sie hier auch Gutscheine als Weihnachtsgeschenk an. Für die besonderen Momente.
Und besondere Momente verdienen natürlich auch besondere Weine. Mit großer Passion, feinem Gaumen und großer Sachkenntnis hat Sommelière Mia Hamoen beste Reben-Raritäten und spannende Winzerschätze aus den entlegensten Regionen der Welt zusammengetragen, um sie im Gewölbekeller zu präsentieren. Bleiben wir aber mal in der Region. Ohne langes Suchen habe ich Weine von Zilliken-Geltz, Cantzheim und Van Volxem in der Hand. Roman Niewodniczanski von Van Volxem war kürzlich sogar hier und kommentierte seine eigenen Weine. Er selbst trinke von seinen eigenen Weinen aus dem Jahr 2019 am liebsten die „Alte Rebe". Dieser Wein sei ihm in diesem Jahrgang besonders gut gelungen.
Ich bleibe bei einem Glas Hauswein von Cantzheim. Kannte ich vorher nicht, aber der überzeugte mich. Mia Hamoen ist wirklich eine Weinfachfrau, die ihr Handwerk versteht.